Zusammenfassung
Nach jahrelangen und zum Teil sehr emotional geführten Auseinandersetzungen hat der Deutsche Bundestag im Sommer 2009 ein Patientenverfügungsgesetz verabschiedet. Für manche ist damit der Königsweg zu einem selbstbestimmten Sterben eröffnet, andere wiederum befürchten, zahlreiche Menschen würden mit diesen Gesetz in eine Sackgasse geschickt. Ob und inwieweit das in das Betreuungsrecht integrierte neue Regelwerk wirklich dazu beitragen kann, Selbstbestimmung und Integrität am Lebensende hinreichend zu gewährleisten und abzusichern, kann nur aufgrund einer kritischen Begleitung der (Rechts-)Entwicklung der nächsten Jahre beurteilt werden.
Der vorliegende Band versucht nach einem knappen Jahr eine erste Bestandsaufnahme aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Dabei werden rechtsdogmatische Analysen ergänzt um Untersuchungen zur Implementation des Instruments der Patientenverfügung etwa in Krankenhäusern und Alten(pflege)einrichtungen, aber auch in der Beratungspraxis einer großen Patientenschutzorganisation.