Die deutsche Tarifordnung im europäischen Mehrebenensystem
Eine dogmatische und methodische Untersuchung der Einflussmöglichkeiten des Völker- und Unionsrechts auf Teile der deutschen Tarifordnung
Zusammenfassung
Das überstaatliche Recht scheint das nationale Recht immer stärker zu beeinflussen. Dies wird auch für das Tarifrecht angenommen, das sich neben der unionsrechtlichen Determinierung einem völkerrechtlichen Überbau ausgesetzt sieht. Daniel Schmidt untersucht das Zusammenwirken der Rechtsordnungen und setzt hierfür bei einer rechtsmethodischen Betrachtung auf Grundlage des völkerrechtlichen Souveränitätsprinzips und des deutschen Verfassungsrechts an. Auf dieser Basis ermittelt er die Tragweite der überstaatlichen Vorschriften zum Kollektivvertragsrecht und beantwortet die Fragen nach der Bindungswirkung der Tarifvertragsparteien an das überstaatliche Recht sowie der völker- und unionsrechtskonformen Auslegung von Tarifverträgen.
Abstract
Supranational law seems to increasingly influence national law. This is also assumed to be the case for collective bargaining law, which is exposed to a superstructure of international law in addition to the determinants of European Union law. Daniel Schmidt examines the interaction of the legal systems, starting with a legal methodological approach based on the principle of sovereignty under international law and German constitutional law. On this basis, he determines the scope of the supranational provisions on collective bargaining law and answers the questions of the binding effect of the parties to collective agreements on supranational law and the interpretation of collective agreements in conformity with international and Union law.