Zusammenfassung
Die Moral stellt für eine evolutionäre Anthropologie die anspruchsvollste Herausforderung dar, denn sie gilt als gesellschaftlicher Gegenpol der menschlichen Natur. Norbert Bischof zeigt jedoch, dass sie selbst tief in der Natur wurzelt und deren Ambivalenz nicht aufhebt, sondern teilt. Gut und Böse gebärden sich als Antipoden und sind doch nur zwei Seiten derselben Sache. Anstatt die Moral zu idealisieren, beschäftigt sich der Autor empirisch mit der Psychodynamik der Mechanismen, die ihr zugrunde liegen. Dabei kann es nicht ausbleiben, dass unbequeme Fragen aufgeworfen, politisch korrekte Antworten problematisiert, Tabus infrage gestellt werden und dass dort, wo das Undenkbare sich abzeichnet, die Augen geöffnet bleiben.
Dies ist der dritte Teil einer Trilogie, in der Norbert Bischof seinen Beitrag zur psychologischen Grundlagenforschung in Sachbuchform dargestellt hat. Während im ersten Buch (Das Rätsel Ödipus) die vergleichend-ethologischen Fundamente einer Systemtheorie der Motivdynamik gelegt wurden und das zweite (Das Kraftfeld der Mythen) die Persönlichkeitsentwicklung anhand ihres Widerscheins in den Bildern kultureller Weltdeutung analysiert, geht es hier um die Frage nach der Entstehung und dem Stellenwert des normativen Überbaus menschlicher Verhaltensorganisation.
Schlagworte
Motivationspsychologie Moral Ethik Wertvorstellungen Schuld Scham Psychologie Verhaltensbiologie Kultur political correctness- 25–58 Was ist Wahrheit? 25–58
- 97–118 Münchhausens Zopf 97–118
- 143–336 Genealogie der Moral 143–336
- 143–184 Die ultima ratio 143–184
- 239–268 Die beunruhigenden Musen 239–268
- 269–300 Moralanaloges Verhalten 269–300
- 301–336 Der moralische Instinkt 301–336
- 337–494 Synergie der Moral 337–494
- 369–388 Moralische Entwicklung 369–388
- 413–436 Gut und Böse? 413–436
- 437–462 Tugend und Schönheit 437–462
- 463–494 Der Werthöhensinn 463–494
- 495–536 Schuld und Scham 495–536
- 613–644 Das Volk ohne Grenzen 613–644
- 645–680 Die eigene Gebärde 645–680
- 681–713 Anhang 681–713