Vertragsverbünde und Vertragssysteme

Matthias Malzer

doi:10.5771/9783845243290

Vertragsverbünde und Vertragssysteme

Ein Beitrag zur systematischen Einordnung mehrpoliger Rechtsbeziehungen

Series: Saarbrücker Studien zum Internationalen Recht

Volume 55 1. Edition 2013

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doi.org/10.5771/9783845243290
ISBN print: 978-3-8329-7851-8
ISBN online: 978-3-8452-4329-0
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Zusammenfassung

Betrachtet man das moderne Wirtschaftsleben, so zeigt sich, dass die heutige Rechtswirklichkeit vom traditionellen Wirtschaftsentwurf des BGB in erheblichem Maße abweicht und insbesondere kooperative Vertragskonstellationen, wie etwa das Franchising oder die mehrgliedrigen Ketten des Zahlungsverkehrs entwickelt hat. Diesen Vertragskonstellationen ist eines gemeinsam: Mehrere Parteien sind über zwei und mehr Verträge miteinander verbunden. Dabei stehen die jeweiligen Verträge allerdings nicht völlig beziehungslos nebeneinander. Vielmehr bilden sie ein „System vernetzter Verträge“, die mit Bezug aufeinander geschlossen werden, um einen gewissen wirtschaftlichen Gesamtzweck zu erfüllen. Im Zuge der Entwicklung des modernen Wirtschafts- und Warenverkehrs gewinnen derartige kooperative Vertragskonstellationen in jüngerer Zeit mehr und mehr an Bedeutung. In rechtlicher Hinsicht hat sich dieser Wandel des Wirtschaftslebens allerdings noch nicht niedergeschlagen. Die Analyse dieser Unzulänglichkeiten des „klassischen“ BGB und die systematische Einordnung der Vertragsverbünde und Vertragssysteme in die zivilrechtliche Dogmatik durch den Aufbau eines „Vertragsorganisationsrechts“ ist Forschungsziel der Arbeit.

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2–13 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–13
14–14 Abbildungsverzeichnis 14–14
15–20 Abkürzungsverzeichnis 15–20
21–21 Prolog: Problemstellung, Gang der Darstellung und Forschungsziel 21–21
22–28 1. Problemstellung 22–28
29–32 2. Gang der Untersuchung und Forschungsziel 29–32
- Teil I: Sozioökonomische Grundlagen des Kooperations- und Verbundproblems
33–37 1. Der sozioökonomische Wandel als Treiber der Kooperation 33–37
2. Grundlagen der Unternehmenskooperation
- 38–49 2.1 Der Kooperationsbegriff 38–49
- 49–60 2.2 Ausprägungen, Vorteile und Problemfelder von Kooperationen 49–60
  - 49–52 2.2.1 Ausprägungen von Kooperationen 49–52
  - 52–55 2.2.2 Vorteile von Kooperationen 52–55
  - 55–60 2.2.3 Problemfelder von Kooperationen 55–60
- 60–65 2.3 Formen der Unternehmenskooperation 60–65
- 65–73 2.4 Treiber der Unternehmenskooperation 65–73
  - 65–68 2.4.1 Empirische Ergebnisse 65–68
  - 68–73 2.4.2 Gründe für die Zunahme der Kooperationen 68–73
97–97 3. Theoretische Erklärungsmodelle der Unternehmenskooperation 97–97
- 74–77 3.1 Neoklassische Theorien 74–77
- 77–79 3.2 Der ressourcenorientierte Ansatz 77–79
- 79–82 3.3 Property-Rights und Principal-Agent-Theorie 79–82
  - 79–81 3.3.1 Property-Rights-Theorie 79–81
  - 81–82 3.3.2 Principal-Agent-Theorie 81–82
- 82–90 3.4 Transaktionskostentheoretische Ansätze 82–90
- 90–97 3.5 Spieltheoretische Ansätze 90–97
  - 90–92 3.5.1 Spieltheoretische Grundlagen 90–92
  - 92–95 3.5.2 Das Spieltheoretische Experiment: Tit for Tat 92–95
  - 95–97 3.5.3 Coopetition 95–97
- 3.6 Fazit
4. Netzwerke
- 98–103 4.1 Der allgemeine Netzwerkbegriff 98–103
  - 98–100 4.1.1 Begriff 98–100
  - 100–103 4.1.2 Graphische Darstellung 100–103
- 103–110 4.2 Wesen und Struktur von Unternehmensnetzwerken 103–110
  - 103–105 4.2.1 Wesen 103–105
  - 105–107 4.2.2 Entwicklungsgeschichte 105–107
  - 107–110 4.2.3 Keiretsu 107–110
- 110–114 4.3 Charakteristika und Vorteile der Netzwerkorganisation 110–114
  - 110–112 4.3.1 Charakteristika der Netzwerkorganisation 110–112
  - 112–114 4.3.2 Vorteile der Netzwerkorganisation 112–114
- 114–118 4.4 Netzwerkeffekte 114–118
  - 114–115 4.4.1 Begriff 114–115
  - 115–118 4.4.2 Auswirkungen 115–118
- 118–122 4.5 Führung und Management von Unternehmensnetzwerken 118–122
  - 118–120 4.5.1 Modelle der Netzwerkführung 118–120
  - 120–122 4.5.2 Instrumente der Netzwerkkoordination 120–122
- 122–131 4.6 Typen von Unternehmensnetzen 122–131
  - 122–123 4.6.1 Typisierungsmöglichkeiten 122–123
  - 123–126 4.6.2 Strategische Netzwerke 123–126
  - 126–131 4.6.3 Virtuelle Unternehmen 126–131
132–135 5. Zusammenfassung zu Teil I 132–135
- II. Teil: Die systematische Einordnung der Vertragssysteme und – verbünde
136–137 1. Einführung 136–137
195–196 2. Kooperation und Verbund: Konzeptionelle Schwächen des BGB 195–196
- 138–140 2.1 Das „Zeitproblem“ 138–140
- 140–146 2.2 Die Entwicklungsgeschichte des „Dauerschuldverhältnisses“ 140–146
  - 140–142 2.2.1 Die „Entdeckung“: Von Gierke (1914) 140–142
  - 142–143 2.2.2 Die Entwicklung der Dogmatik des DSV 142–143
  - 143–146 2.2.3 Der heutige Begriff des DSV 143–146
- 146–149 2.3 Typen und besondere Regelungsfelder von Dauerschuldverhältnissen 146–149
- 149–161 2.4 Sozioökonomische Grundlagen des Zeitmoments 149–161
  - 149–152 2.4.1 Theoretische Grundlagen 149–152
  - 152–155 2.4.2 Temporale Grundannahmen 152–155
  - 155–158 2.4.3 Charakteristika von DSV aus ökonomischer Sicht 155–158
  - 158–161 2.4.4 Juristische Implikationen 158–161
- 161–164 2.5 Fazit 161–164
- 164–180 2.6 Das Kooperationsproblem 164–180
  - 164–170 2.6.1 Die juristische Einordnung des Kooperationsbegriffs 164–170
  - 170–180 2.6.2 Rechtlich diskutierte („anerkannte“) Kooperationsformen 170–180
- 180–185 2.7 Rechtserhebliche Merkmale von Kooperationen und ihre Begründung 180–185
- 185–195 2.8 Das Verbundproblem 185–195
  - 185–188 2.8.1 Begriff 185–188
  - 188–192 2.8.2 Die bisherige Behandlung in Rechtsprechung und Dogmatik 188–192
  - 192–195 2.8.3 Verbleibende Defizite 192–195
- 2.9 Zusammenfassung zu Kapitel 2
273–275 3. Moderne Ansätze zur Lösung des Verbund- und Kooperationsproblems 273–275
- 197–216 3.1 Die Lehre vom Relational Contract (1963/ 1974) 197–216
  - 197–202 3.1.1 Ausgangspunkt 197–202
  - 202–204 3.1.2 Charakteristika der Lehre 202–204
  - 204–213 3.1.3 Adaption in das deutsche Recht 204–213
  - 213–216 3.1.4 Würdigung 213–216
- 216–222 3.2 Gernhuber: Der Vertragsverbund (1973) 216–222
  - 216–218 3.2.1 Untersuchungsgegenstand und Ausgangspunkt Gernhubers 216–218
  - 218–220 3.2.2 Gernhubers Lösungsansatz 218–220
  - 220–221 3.2.3 Die Rechtsfolgen 220–221
  - 221–222 3.2.4 Würdigung 221–222
- 222–227 3.3 Nicklisch und der „komplexe Langzeitvertrag“ (1984) 222–227
  - 222–226 3.3.1 Begriff und Ausgangspunkt bei Nicklisch 222–226
  - 226–226 3.3.2 Nicklischs Lösungsvorschlag 226–226
  - 226–227 3.3.3 Würdigung 226–227
- 227–232 3.4 Möschel: Die „Geburt des Netzvertrages“ (1986) 227–232
  - 227–228 3.4.1 Ausgangspunkt Möschels 227–228
  - 228–230 3.4.2 Möschels Lösungsansatz 228–230
  - 230–232 3.4.3 Wertung 230–232
- 232–237 3.5 Oechsler: Gerechtigkeit im modernen Austauschvertrag (1997) 232–237
  - 232–233 3.5.1 Oechslers Ansatzpunkt 232–233
  - 233–234 3.5.2 Oechslers Kritik 233–234
  - 234–235 3.5.3 Oechslers Lösung 234–235
  - 235–237 3.5.4 Zusammenfassende Würdigung 235–237
- 237–245 3.6 Rohe: Die Verfestigung des Netzwerkgedankens (1998) 237–245
  - 237–239 3.6.1 Rohes Ansatzpunkt 237–239
  - 239–244 3.6.2 Rohes Lösungsansatz 239–244
  - 244–245 3.6.3 Würdigung 244–245
- 245–253 3.7 Lange: Das Recht der Netzwerke (1998) 245–253
- 253–260 3.8 Heermann: Das Trilaterale Synallagma (1998) 253–260
  - 253–256 3.8.1 Untersuchungsgegenstand und Ausgangspunkt Heermanns 253–256
  - 256–259 3.8.2 Heermanns Lösung 256–259
  - 259–260 3.8.3 Würdigung 259–260
- 260–273 3.9 Teubner: Das Netzwerk als Vertragsverbund (2004) 260–273
  - 260–262 3.9.1 Ausgangspunkt Teubners 260–262
  - 262–266 3.9.2 Teubners Analyse 262–266
  - 266–268 3.9.3 Teubners Lösungsansatz 266–268
  - 268–271 3.9.4 Rechtliche Konsequenzen des Modells 268–271
  - 271–273 3.9.5 Zusammenfassende Würdigung 271–273
- 3.10 Zusammenfassung
292–294 4. Die Relativität des Schuldverhältnisses und das Problem des Kooperativen Vertragsverbu nds 292–294
- 276–281 4.1 Begriff und Wesen der Relativität 276–281
- 281–285 4.2 Grundlagen des Relativitätsprinzips im BGB 281–285
- 285–289 4.3 Ansätze einer Kritik am Relativitätsprinzip 285–289
  - 285–286 4.3.1 Argument des Schutzzwecks 285–286
  - 286–286 4.3.2 Argument des Vertrauensschutzes 286–286
  - 286–287 4.3.3 Transaktionstheoretisches Argument 286–287
  - 287–288 4.3.4 Argument des „Sozialen Wandels“ 287–288
  - 288–289 4.3.5 „Wertungsargument“ 288–289
- 289–292 4.4 Konsequenz: Ausnahmen vom Grundsatz der Relativität 289–292
  - 289–291 4.4.1 Gesetzliche Durchbrechungen 289–291
  - 291–292 4.4.2 Richterrechtliche Durchbrechungen 291–292
- 4.5 Fazit
335–339 5. Vertrauen 335–339
- 295–302 5.1 Sozialphilosophische Grundlagen einer Vertrauenslehre 295–302
  - 295–301 5.1.1 Luhmann: Reduktion sozialer Komplexität durch Vertrauen 295–301
  - 301–302 5.1.2 Fazit 301–302
- 302–306 5.2 Richterrechtliche Grundlagen einer Vertrauenslehre 302–306
  - 302–303 5.2.1 Konkrete Normierungen 302–303
  - 303–304 5.2.2 Generalklausel 303–304
  - 304–306 5.2.3 Allgemeines Rechtsprinzip 304–306
- 306–313 5.3 Die Vertrauenslehre nach Canaris 306–313
- 313–319 5.4 Das Verhältnis von Vertrauensgrundsatz und Privatautonomie 313–319
  - 313–316 5.4.1 Scheinbare Willenserklärung 313–316
  - 316–316 5.4.2 Begründung von Schuldverhältnissen durch sozialtypisches Verhalten? 316–316
  - 316–317 5.4.3 Duldungs-und Anscheinsvollmacht 316–317
  - 317–318 5.4.4 Deklaratorische Erklärungen 317–318
  - 318–319 5.4.5 Analyse der gesamten Konstellation 318–319
- 319–335 5.5 Die Vertrauenshaftung als rechtsgeschäftsähnliche Haftung zwischen Delikt und Vertrag 319–335
- 5.6 Fazit: Vertrauen, Privatautonomie und die Konsequenzen für das Recht der Vertragsverbünde und -systeme
520–530 6. Kooperation und Vertragsverbund: Mögliche Ansatzpunkte im BGB 520–530
- 340–346 6.1 § 139 BGB: Vertragsverbünde als einheitliches Rechtsgeschäft? 340–346
  - 340–342 6.1.1 Möglichkeiten eines dogmatischen Transfers von § 139 BGB 340–342
  - 342–344 6.1.2 Der Regelungsgehalt des § 139 BGB 342–344
  - 344–346 6.1.3 „Allgemeines Verbundprinzip“ in § 139 BGB? 344–346
  - 346–346 6.1.4 Fazit 346–346
- 346–351 6.2 § 278 BGB: Der Erfüllungsgehilfe als Leitbild Kooperativer Vertragsverbünde 346–351
  - 346–348 6.2.1 Telos des § 278 BGB 346–348
  - 348–348 6.2.2 „Allgemeines Verbundprinzip“ in § 278 BGB? 348–348
  - 348–350 6.2.3 Übertragbarkeit des Regelungskonzepts des § 278 BGB? 348–350
  - 350–351 6.2.4 Fazit 350–351
- 351–355 6.3 § 313 Abs. 1 BGB: Verbindung durch Setzen einer Geschäftsgrundlage? 351–355
  - 351–353 6.3.1 Regelungsgehalt und Anwendungsbereich des Instituts 351–353
  - 353–354 6.3.2 Übertragbarkeit des Grundgedankens 353–354
  - 354–355 6.3.3 Würdigung 354–355
  - 355–355 6.3.4 Fazit 355–355
- 355–362 6.4 § 328 BGB: Vertragsverbund als Vertrag zu Gunsten Dritter? 355–362
  - 355–359 6.4.1 Dogmatischer Hintergurnd und Regelungsgehalt des § 328 BGB 355–359
  - 359–359 6.4.2 „Verbundwirkung“ in § 328 BGB? 359–359
  - 359–362 6.4.3 Dogmatische Würdigung und Nutzbarkeit des Gedankens 359–362
  - 362–362 6.4.4 Fazit 362–362
- 362–380 6.5 Vertragsverbund als Vertrag mit Schutzwirkung zu Gunsten Dritter? 362–380
- 380–387 6.6 § 358 BGB: Vertragsverbünde als „Verbundene Verträge“? 380–387
  - 380–381 6.6.1 Die Regelungssituation 380–381
  - 381–382 6.6.2 Das zentrale Merkmal der „Wirtschaftlichen Einheit“ 381–382
  - 382–384 6.6.3 Die zugrunde liegende Trennungsproblematik 382–384
  - 384–385 6.6.4 Die Regelungswirkung des § 358 BGB 384–385
  - 385–385 6.6.5 Das Verbundpotential des § 358 BGB 385–385
  - 385–387 6.6.6 Die Übertragbarkeit auf ein „Recht der Vertragsverbünde“? 385–387
  - 387–387 6.6.7 Fazit 387–387
- 387–520 6.7 Die GbR als „Allzweckwaffe“ längerfristiger Zusammenarbeit 387–520
- 7.7 Das Modell eines Vertragsorganisationsrechts als Antwort auf das Verbund- und Kooperationsproblem
531–535 8. Zusammenfassung zu Teil II 531–535
536–536 Epilog: Zusammenfassung, Erkenntnisse und Ausblick 536–536
537–542 1. Gesamtzusammenfassung 537–542
- 537–539 1.1 Zusammenfassung zu Teil I 537–539
- 539–542 1.2 Zusammenfassung zu Teil II 539–542
543–552 2. Erkenntnisse 543–552
- 543–545 2.1 Thesen zu Teil I 543–545
- 545–552 2.2 Thesen zu Teil II 545–552
553–554 3. Ausblick 553–554
555–555 Literaturverzeichnis 555–555
555–602 1. Allgemeine Literatur 555–602
603–609 2. Rechtsprechung 603–609

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