Zusammenfassung
Das Werk untersucht die Rechtsstellung bzw. Haftung des Versammlungsleiters in der Aktiengesellschaft und verdeutlicht, wo die rechtlichen Grenzen für eine an praktischen Bedürfnissen orientierte Versammlungsleitung verlaufen. Ausgehend von der Funktion des Versammlungsleiters wird zunächst eine Verbindung zum Selbstorganisationsrecht der Hauptversammlung und ihrer Geschäftsordnungsautonomie gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 AktG hergestellt. Darauf aufbauend wird die Zulässigkeit einer Abberufung des Versammlungsleiters untersucht; es werden Grundsätze zur Kompetenzverteilung zwischen der Hauptversammlung und ihrem Vorsitzenden entwickelt, die anhand von praktisch besonders relevanten Einzelthemen – wie beispielsweise der Abhandlung der Tagesordnung, der Ermittlung des Abstimmungsergebnisses oder Maßnahmen zur Beschränkung der Rede- und Fragezeiten – exemplifiziert werden. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse herangezogen, um Haftungsrisiken des Versammlungsleiters zu bewerten.