Zusammenfassung
Christliche Initiativen gehörten ohne Zweifel zu den bedeutsamsten Trägern der neuen Friedensbewegung, die das Bild der frühen 1980er-Jahre in der Bundesrepublik entscheidend prägte. Die Untersuchung beleuchtet mithilfe des analytischen Leitbegriffs „Sicherheit“ die gesellschaftlichen Ursachen und Wirkungen des Protests.
Dabei zeigt sich, dass die christlichen Friedensgruppen auf Grundlage eines erweiterten und entmilitarisierten Sicherheitsbegriffs vielfältige Ideen zur Überwindung von „Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“ postulierten, in denen fundamentale Differenzen zu den traditionellen Positionen der Bundesregierungen und der NATO zum Ausdruck kamen. Eine Analyse dieser Unterschiede, die insbesondere auf ungleichen Bewertungen des Ost-West-Konflikts und der Atomwaffen basierten, liefert neue Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen den tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen in der Bundesrepublik und dem friedenspolitisch motivierten Massenprotest um 1980.
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