Selbst-Gerechtigkeit

Dirk Fabricius

doi:10.5771/9783845246581

Selbst-Gerechtigkeit

Zum Verhältnis von Juristenpersönlichkeit, Urteilsrichtigkeit und »effektiver Strafrechtspflege«

2. Auflage 2014

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845246581
ISBN print: 978-3-8487-0288-6
ISBN online: 978-3-8452-4658-1
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Zusammenfassung

Im Kriminalprozess hängt die Wahrheit der im Urteil erzählten Geschichte eines Verbrechens nicht zuletzt davon ab, ob sich die beteiligten Juristen selbst gerecht werden können: Je weiter man von der Wahrheit entfernt bleibt, desto weniger gerecht fallen Schuldfeststellung und Reaktion oder Sanktion aus.

Um sich gerecht werden zu können – Selbst-Gerechtigkeit–, muss man die eigene Selbstgerechtigkeit überwinden. Tatsächlich lösen institutionelle Routinen jedoch einen psychischen Abwehrvorgang aus und verstärken ihn. Die Auflösung von Selbstgerechtigkeit gelingt daher am ehesten in einer deinstitutionalisierenden Umgebung, in der Selbsterkenntnis auch bezüglich der professionellen Person und ihres Handelns möglich ist.

In seiner, schon in der ersten Auflage Maßstäbe setzenden Untersuchung beschreibt Dirk Fabricius zum einen die Vorgänge der „gesellschaftlichen Produktion von Unbewusstheit“ (Erdheim) in der Strafjustiz durch und bei den beteiligten Juristen. Zum anderen berichtet er von exemplarischen Erfahrungen, die über die psychoanalytisch inspirierte „Themenzentrierte Interaktion“ (Ruth C. Cohn) zu mehr Selbst-Gerechtigkeit führen können.

Die zweite, vollständig überarbeitete Auflage zeigt auf, dass die Fragestellung auch nach 20 Jahren nichts von Ihrer Aktualität verloren hat.

Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
1–18 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–18
19–30 I. Zur Fragestellung und ihrer Begründung 19–30
31–42 II. Was ist ein Jurist? 31–42
43–60 III. Das Problem des schlafenden Richters – ein Blick in das Laboratorium 43–60
61–88 IV. Untersuchungsgegenstand, Theorien, Methoden 61–88
89–102 V. Thesenformulierungen und Anti-Thesen 89–102
103–114 VI. Jurist_en sind Menschen 103–114
115–148 VII. Wahrheitsfindung 115–148
149–172 VIII. Die Szene der Hauptverhandlung, der Prozess und die Charakteristika der Akteure 149–172
173–196 IX. Die Institution Strafprozess: Justizpalast oder Urteilsfabrik 173–196
197–218 X. Selbstkritik, Selbstbeurteilung, Selbstevaluation 197–218
219–246 XI. Produktion von Rechtsunbewusstsein bei Jurist_en 219–246
247–282 XII. Resozialisierung, Schuld, Gesetzlichkeit: Zerstörte Bewertungsmaßstäbe und Rekonstruktion 247–282
283–310 XIII. Die Magie der Strafe 283–310
311–328 XIV. Von Selbstgerechtigkeit zu Selbst-Gerechtigkeit Schuld und Sühne jenseits von Strafe 311–328
329–340 XV. Orte der Selbstverständigung und Deinstitutionalisierung 329–340
341–344 XVI. Der Kriminalprozess als Ort gesellschaftlicher Selbstverständigung 341–344
345–370 Literaturliste 345–370
371–376 Stichwortverzeichnis 371–376

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