Zusammenfassung
Kritische Theorie ist Krisentheorie, aber die Krise der modernen, kapitalistischen Gesellschaft ist so lange verdrängt worden, bis sie am Beginn des 21. Jahrhunderts wieder manifest wurde. Das erklärt die unverminderte Aktualität des Programms einer kritischen Theorie der Gesellschaft. Eine solche Theorie muss sich heute als Moment im unübersehbaren Strom gesellschaftlich erzeugter Negationsleistungen verstehen, nicht mehr als dessen führendes Teilstück.
Die in diesem Band versammelten Texte stammen aus den letzten 30 Jahren, die Mehrzahl aus der jüngsten Zeit, und einige sind hier zum ersten Mal veröffentlicht. Sie versuchen, die Begriffe der Kritik und der Negation der Gesellschaft mit modernen Theoriemitteln zu erneuern. Ihren Ausgang nimmt die kritische Theorie immer noch vom Linksheglianismus. Aber ihren Gegenstand, der sich in atemberaubendem Tempo verändert, kann sie nur erreichen, wenn sie sich dabei ganz von den heute verfügbaren Instrumenten der fortgeschrittenen Kommunikations-, System- und Evolutionstheorien abhängig macht. Im ersten Teil werden einige begriffliche und programmatische Grundlagen heutiger kritischer Theorie expliziert, im zweiten Teil in lockerer Folge mit aktuellen Theorien und Theoretikerinnen verbunden, und im dritten Teil wird empirischen Beispielen versucht, die Theorie sachlich weiterzuentwickeln.
- 7–12 Vorwort 7–12
- 23–24 Vorbemerkung 23–24
- 267–268 Vorbemerkung 267–268
- 269–282 15. Gründungslegenden 269–282
- 283–314 16. Gründungsdokumente 283–314
- 355–358 Nachweise 355–358
- 359–388 Literatur 359–388
- 389–396 Namensregister 389–396