Zusammenfassung
Spannende erbrechtliche Themen waren Gegenstand des 5. Symposiums des Instituts für Notarrecht an der Friedrich-Schiller-Universität, das am 16. April 2010 in Jena stattfand. Der Tagungsband dokumentiert die einzelnen Referate. Die Vorträge reflektieren derzeit im Fokus stehende Fragen, deren gesellschaftliche Relevanz im Hinblick auf die in den nunmehr 65 Jahren europäischen Friedens angesammelten Vermögen immer größer wird.
Zum einen geht es um die Grenzen, die die Judikative der Testierfreiheit zieht bei Versuchen von Erblassern, mit der Weitergabe ihres Vermögens das Heiratsverhalten der nächsten Generation(en) zu steuern. Zum anderen geht es um die Einschränkung der Privatautonomie des Erblassers durch die Legislative. Die grundsätzliche Legitimation des Pflichtteilsrechts, vor allem aber auch die hier zum 1.1.2010 in Kraft getretenen Änderungen, stehen auf dem Prüfstand und werden kritisch betrachtet. Und schließlich geht es in den Beiträgen um die materiell-rechtlichen Fallstricke des Geschiedenentestaments und die Wege, den Ex-Partner sicher von der Teilhabe am Nachlass auszuschließen.
Die einzelnen Beiträge des Tagungsbandes regen zu grundlegenden Reflexionen über Sinn und Funktion des Erbrechts an, gleichermaßen aber auch zum Nachdenken über dogmatisch durchsetzbare Lösungen.
- 103–104 Der Fall Ostmann 103–104