Kriegskunst im Business

Thomas Kempa

doi:10.5771/9783845222998

Kriegskunst im Business

Transkulturelle Resonanzen am Beispiel chinesischer und westlicher Managementliteratur zu Sunzi bingfa

Reihe: Neue China-Studien

Band 3 1. Auflage 2010

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845222998
ISBN print: 978-3-8329-5352-2
ISBN online: 978-3-8452-2299-8
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Zusammenfassung

1984, wenige Jahre nach dem Parteibeschluss, die VR China für den Kapitalismus zu öffnen, entstand mit höchster Billigung ein Buch, in dem das antike chinesische Traktat „Die Kunst des Krieges von Meister Sun (Sunzi bingfa)“ mit westlichen Management-Ideen kombiniert wurde.

Der Gedanke, das uralte Traktat über den Krieg mit handfestem Business zu verknüpfen, lässt sich zwar bis ins antike China zurückverfolgen, bis 1984 aber hatte diese „Business Sunzi“-Literatur ein weitgehend unbeachtetes Dasein gefristet. Der Erfolg der chinesischen Reformen bescherte der Gattung jedoch nicht nur in China einen ungeahnten Aufschwung, sondern auch in Japan den USA und Europa.

Dieses Buch spürt der Entstehung von „Business Sunzi“ im wechselseitigen Kulturtransfer zwischen Asien und Ameroeuropa nach. Es beschreibt, wie sich die ideologischen Kehrtwendungen der letzten Jahrzehnte in der Volksrepublik im „Sunzi“-Verständnis niedergeschlagen haben und zeigt Verbindungen von Nationalismus, Politik und Ökonomie auf. Auch erweist sich, dass vieles von dem, was uns als exotische, fremde asiatische Weisheit erscheint, nichts anderes ist, als die Spiegelung unserer Fremdbilder von China in asiatischen Selbstbildern.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
9–41 1 Einleitung 9–41
- 9–12 Die aktuelle Bedeutung von die Kunst des Krieges 9–12
- 12–18 Von den ‚Anderen’ lernen 12–18
- 18–21 Selbst- und Fremdbestätigungen 18–21
- 21–23 Mehrdimensionale Kulturtransferprozesse 21–23
- 23–24 Über den Autor von Sunzi bingfa 23–24
- 24–28 Texte und Kommentare 24–28
- 28–33 Vieldeutigkeit und Anwendbarkeit als prägende Texteigenschaften 28–33
- 33–41 Übersetzungen 33–41
42–80 2 Fremdverstehen und Kulturtransfer 42–80
81–118 3 Die Entstehung von Business Sunzi 81–118
- 81–102 In China 81–102
- 102–108 In Japan 102–108
- 108–116 Im Westen 108–116
- 116–117 Zusammenfassung der Ergebnisse 116–117
- 117–118 Exkurs – Faktoren in der Entwicklung von Business Sunzi 117–118
119–165 4 Business Sunzi als Instrument der Ideologie 119–165
- 119–125 Nationalismus, Traditionalismus und Kulturalismus 119–125
- 125–131 Ausprägungen des Nationalismus in China 125–131
- 131–133 Die Huangdi-Elogen als Beispiel für den Gebrauch der Tradition als Identifikationspunkt 131–133
- 133–137 Einträgliche Orte des Gedenkens 133–137
- 137–141 Sun Wus doppelte Heimat 137–141
- 141–150 Deutsche Einflüsse in der Genese des Traditionalismus 141–150
- 150–155 Die ideologische Vereinnahmung von Sunzi bingfa 150–155
- 155–163 Sunzi als Programm und als Leitbild 155–163
- 163–165 Zusammenfassung: Sunzis ‚wunderbare’ Wandlungen 163–165
166–213 5 Kulturtransfer in Business Sunzi 166–213
- 166–172 Einführende Bemerkungen 166–172
- 172–174 Julia Kristevas Intertextualitätsbegriff 172–174
- 174–179 Die Entwicklung der Formen: China 174–179
- 179–181 Die Entwicklung der Formen: Japan 179–181
- 181–186 Die Entwicklung der Formen: USA 181–186
- 186–188 Ost-West-Perspektiven – eine grundsätzliche Einteilung von Business Sunzi 186–188
- 188–200 Darstellungsperspektiven in Business Sunzi 188–200
- 200–203 Formähnlichkeiten quer durch Business Sunzi 200–203
- 203–204 Exkurs: Ein deutscher Beitrag zu Business Sunzi 203–204
- 204–211 Durchgängige Motive 204–211
- 211–213 Die wandernden Weingläser 211–213
214–222 6 Ausblick und weitere Fragestellungen 214–222
- 214–216 Zusammenfassung und Fazit 214–216
- 216–222 Zukünftige Entwicklung und weitere Forschungsfelder 216–222
223–246 7 Literaturverzeichnis 223–246

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