Zusammenfassung
Wissenschaftler sehen sich zunehmend mit der Erwartung konfrontiert, außerhalb der Wissenschaft sichtbar zu sein. Am Fall der Humangenomforschung, deren Sequenzen und Stars in den vergangenen Jahren hohe Medienaufmerksamkeit zuteil wurde, zeigt die Studie, wie diese Sichtbarkeit Wissenschaft und Wissenschaftler verändert. Anhand von Interviews mit 55 Humangenomforschern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA zeichnet die Autorin die Ambivalenz von Wissenschaftlern den Erwartungen gegenüber nach, identifiziert Regeln angemessener Sichtbarkeit und analysiert die Bedeutung symbolischer Forschung. Das Ergebnis der Sichtbarkeitsfolgenabschätzung: Auch wenn sich eine Öffentlichkeitsorientierung unter Wissenschaftlern findet, bestehen sie dennoch auf dem Primat epistemischer Kriterien für ihre Forschung. Als Geeks, Missionare, Anwälte des Wissens und öffentliche Wissenschaftler entwickeln sie typspezifische Strategien, außerwissenschaftliche Öffentlichkeiten als Publika der Wissenschaft einzubeziehen, ohne dass die Prominenz einzelner Wissenschaftler die Reputationsautonomie der Fachkollegen bedroht. Damit belegt der Fall Humangenomforschung die anhaltende normative Stabilität der Differenzierungsthese.
Schlagworte
Soziologie Wissenschaftssoziologie Techniksoziologie- 104–104 5.3 Fazit 104–104
- 105–107 6.1.1 Bedeutung 105–107
- 107–108 6.1.2 Ziele 107–108
- 110–110 6.1.4 Angemessenheit 110–110
- 123–124 6.4 Fazit 123–124
- 132–134 7.2.1 Verbreitung 132–134
- 134–134 7.2.2 Ziele 134–134
- 147–149 7.2.6 Auswirkungen 147–149
- 158–161 7.4 Fazit 158–161
- 192–193 8.6 Fazit 192–193
- 241–256 10. Literatur 241–256
- 257–276 11. Anhang 257–276
- 267–276 B. Kategoriensystem 267–276