Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa

doi:10.5771/9783845211831

Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa

Band 1 - Der gescheiterte Nationalismus der multi- und teilnationalen Staaten

1. Auflage 2008

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845211831
ISBN print: 978-3-8329-3873-4
ISBN online: 978-3-8452-1183-1
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Zusammenfassung

Das oft für abgeschlossen erklärte Zeitalter des Nationalismus ist noch längst nicht zu Ende. In den Jahren 1990-93 entstanden in Europa mehr Nationalstaaten als je zuvor in einem kurzen Zeitabschnitt: 14 hybride Ethnonationalstaaten und 3 fragile Bundesnationalstaaten. Von letzteren ist die Bundesrepublik Jugoslawien seither zerfallen, die anderen beiden sind durch ethnonationale Bewegungen gefährdet. Staats- und Ethnonationalismus gehen in jedem Land eigentümliche Verbindungen ein und lassen hier und da ein gestaffeltes Nationalbewusstsein zu, das auf multinationalen Föderalismus oder nationale Autonomie als Alternative zur nationalen Sezession abzielt.

In diesem Band werden von Autoren aus Ost und West Ergebnisse langjähriger Nationalismusforschung und neue Ansätze des Nationsverständnisses erörtert. Außerdem wird das Scheitern der multinationalen Staaten Sowjetunion, Jugoslawien, der teilnationalen DDR sowie voraussichtlich auch Bosnien-Herzegowinas analysiert. Nach dem Zusammenbruch der multinationalen Staaten und der polyethnischen Reiche einige Jahrzehnte zuvor wird abschließend gefragt, ob eine sich weiter integrierende Europäische Union in der Lage sein wird, eine angemessene Antwort auf den Nationalismus und die Nationalitätenproblematik zu finden.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
1–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–9
10–18 Vorwort 10–18
18–213 Allgemeiner Teil 18–213
- 18–82 Die staatliche Transformation im Osten Europas. Die ‚zweite nationale Wiedergeburt‘ oder Nationalismus, nationale Bewegungen und Nationalstaatsbildung im spät- und postkommunistischen Europa seit 1985 Egbert Jahn Egbert Jahn 18–82
- 82–98 Westeuropäischer Nationalismus im 19. und frühen 20. Jahrhunderts Dieter Langewiesche Dieter Langewiesche 82–98
- 98–112 Die historischen Bedingungen des “Nationalismus“ in den mittel- und osteuropäischen Ländern Miroslav Hroch Miroslav Hroch 98–112
- 112–137 Gewalt und Ethnizität Georg Elwert, Kristóf Gosztonyi Georg Elwert, Kristóf Gosztonyi 112–137
- 137–161 Nationale Minderheiten, nationalisierende Staaten und Bezugsländer im neuen Europa Rogers Brubaker Rogers Brubaker 137–161
- 161–182 Neue Nationalismen in Osteuropa – eine sechste Welle? Hans-Jürgen Puhle Hans-Jürgen Puhle 161–182
- 182–213 Die Nation vergessen. Ein postnationalistisches Verständnis des Nationalismus Valerij A. Tiskov Valerij A. Tiskov 182–213
213–384 Fallstudien 213–384
- 213–223 Scheitern im Vergleich. Die Staatsnationalismen der nichtnationalen Staaten im sozialistischen Europa Peter Bonin Peter Bonin 213–223
- 223–249 Der sowjetische Patriotismus 1985-1991 Dmitrij M. Epstein Dmitrij M. Epstein 223–249
- 249–272 Niemandsland Jugoslawien. Zum Problem einer jugoslawischen politischen Idee Ende der 1980er Jahre Nenad Stefanov Nenad Stefanov 249–272
- 272–298 Tschechoslowakei-Patriotismus und tschechisch-slowakischer Nationalismus. Der vergebliche Versuch der Vermittlung zwischen zwei scheinbar unvereinbaren Ethnonationalismen Andreas Reich Andreas Reich 272–298
- 298–321 Mit Ideologie allein war kein Staat zu machen. Vom Scheitern des sozialistischen deutschen Nationalbewußtseins in der DDR Bruno Schoch Bruno Schoch 298–321
- 321–346 Das Scheitern des bosnisch-herzegowinischen Patriotismus Marie-Janine Calic Marie-Janine Calic 321–346
- 346–384 Die Bedeutung des Scheiterns polyethnischer und multinationaler Staatsgebilde für die Integration Europas Egbert Jahn Egbert Jahn 346–384
384–398 Ergänzende Bibliographie 384–398
398–400 Autorenverzeichnis 398–400

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