Louis Althusser und das politische Denken der Frühen Neuzeit
Zwischen Marx und der postmarxistischen Theorie
Zusammenfassung
Althusser ist der dunkle Fleck der politischen Theorie. Seine verfemten und kaum erforschten Beiträge sind dennoch prägend für das kritische Denken der Gegenwart. Interessanterweise beruhen seine Interventionen wiederum zentral auf seinen eigenen umfangreichen und nachgelassenen Lektüren des politischen Denkens der Frühen Neuzeit. Die Studie zeichnet daher erstmals und umfänglich Althussers Bearbeitungen von Machiavelli, Hobbes, Locke, Rousseau und Montesquieu nach. Darauf aufbauend wird verdeutlicht, wie sich hieraus Althussers bis heute wirkende Neubegründung des Marxismus erhebt. Dabei wird sichtbar, wie sich gerade das von Althussers vielen bedeutenden Schülern fortgeführte postmarxistische Paradigma durch dessen Lektüren der bürgerlichen Denker des Staates formiert.
Abstract
Louis Althusser is the blemish on the field of political theory. His barely explored and partly forgotten contributions are nonetheless formative for contemporary critical thought. Interestingly, at their very core his interventions are based on his own extensive readings of early modern political thought. Therefore, this study traces Althusser's readings of Machiavelli, Hobbes, Locke, Rousseau and Montesquieu and is the first to do so. Building on this, the study demonstrates how Althusser's new foundation of Marxism, which is very much alive today, arises from this part of his work. Thereby, it becomes visible how the post-Marxist paradigm, which Althusser's many important students further developed, is formed through his readings of the classic thinkers of the bourgeois state.