Zusammenfassung
Wie ist es zu erklären, dass sich die bewaffneten Repressalien den Normierungsbemühungen seit dem 19. Jh. entzogen, während diese nicht-kriegerische Maßnahme ein sensibles Thema im Völkerrecht darstellte? Ausgehend vom mittelalterlichen Repressalienrecht und seiner schwindenden Geltung in der Neuzeit beweist die Untersuchung, dass die Großmächte diese Gewaltanwendung in Friedenszeiten zum Privileg machten und sie in einer völkerrechtlichen Grauzone beließen. Dies ermöglichte es, militärische Repressalienhandlungen gegen kleine Staaten durchzuführen, ohne die Folgen eines formellen Krieges zu tragen. Die Arbeit erläutert die zögerliche Haltung der Rechtslehre und zeigt, warum der Völkerbund in dem Versuch scheiterte, dieses Problem zu lösen.
Abstract
Since the 19th Century, armed reprisals escaped the efforts of regulation, despite at that time being a burning issue in international law. Why was this? Beginning with the law of reprisals in Medieval Times and its progressive obsolescence in Modern Times, this study demonstrates that the great Powers made a privilege out of this employment of force in peacetime and kept it in a legal grey zone. This enabled them to resort to armed reprisals against small States without incurring the consequences of a formal war. The work also explains the legal scholars’ hesitant attitude to clarify these armed reprisals and shows why the League of Nations failed to solve the problem.
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- 19–48 Introduction 19–48
- 289–292 Conclusion 289–292
- 293–336 Bibliography 293–336
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