Hinweisgeberschutz und Datenschutz
Datenschutzrechtliche Implikationen bei Einrichtung und Betrieb einer internen Meldestelle nach dem HinSchG
Zusammenfassung
Am 2. Juli 2023 ist das Hinweisgeberschutzgesetz in Kraft getreten und stellt Wissenschaft und Praxis vor Herausforderungen – auch und gerade mit Blick auf den Datenschutz. Ziel der Arbeit ist es, dieses noch junge Schnittstellengebiet wissenschaftlich zu durchdringen und rechtssichere sowie praxistaugliche Lösungswege aufzuzeigen. Dafür werden die einzelnen Stadien eines Meldeverfahrens analysiert, das Verhältnis der/des Datenschutzbeauftragten zur internen Meldestelle geklärt und die datenschutzrechtlichen Betroffenenrechte ins Meldeverfahren eingeordnet. Schwerpunkte der Untersuchung bilden das Verhältnis von Vertraulichkeit und Transparenz sowie die Datenverarbeitung in einer Konzernmeldestelle und durch eine rechtsanwaltliche Ombudsstelle. Die Arbeit ist mit dem BCM (Berufsverband der Compliance Manager) Nachwuchsförderpreis in der Kategorie "Beste Dissertation" ausgezeichnet worden.
Abstract
The Whistleblower Protection Act came into force on July 2, 2023 posing challenges both for legal scholars and practitioners – also and especially with regard to data protection. This work aims to resolve the legal issues that arise at the interface between the two areas of law by developing solutions that are both legally sound and practical. To this end, the individual stages of an internal reporting procedure are analyzed, the relationship between the data protection officer and the internal reporting office is clarified, and the rights of data subjects under GDPR are examined in the context of an internal reporting procedure. The study focuses on the relationship between confidentiality and transparency as well as data processing in a corporate reporting office and by a legal ombudsman´s office.