Zusammenfassung
Philosophie und Psychoanalyse unterhalten seit Sigmund Freuds Lebzeiten ein spannungsvolles Verhältnis. Die damit einhergehenden Diskussionen tendieren dazu, die Disziplinen gegeneinander auszuspielen oder sie aneinander anzugleichen.
Das vorliegende Buch stellt sich der Herausforderung, einen disziplinenübergreifenden Standpunkt jenseits solcher Einseitigkeiten zu identifizieren. Philosophische wie psychoanalytische Perspektiven können in Hinblick auf ihr ethisches Denken und ihr kritisches Selbstverständnis hiervon profitieren.
Den Ausgangspunkt bildet ein Unbehagen gegenüber philosophischen Ansätzen, die ein Ideal praktischer Vernünftigkeit und Selbstbestimmung propagieren, das sich primär auf die reflexive Distanznahme beruft. Es wird dafür argumentiert, dass dieses Ideal der Vielfalt des Handelns nicht gerecht wird, was auch mit dem Fehlen methodologischer Selbstreflexion zusammenhängt. Der erste Punkt wird anhand praktischer Irrationalität diskutiert, deren Bedeutung von dem Ideal nicht angemessen erfasst wird. Der zweite Punkt führt zu einer Konfrontation des philosophischen Standpunkts mit psychoanalytischer Theorie und Praxis. Dies impliziert eine Perspektive, deren Erkenntnisgewinn sich gerade in der Kritik ihrer Rationalitätsansprüche entfaltet. So legt eine philosophisch-ästhetische Erkundung psychoanalytischer Erzählungen schließlich das Potential von Irrationalität frei, Selbstbestimmungen als Wagnis zu bereichern.
- 11–36 Einleitung 11–36
- 37–110 I Kontrolle als Massstab des Gelingens. Eine Auseinandersetzung mit Christine Korsgaard 37–110
- 37–52 1. Einführung 37–52
- 111–115 1. Einführung 111–115
- 185–314 III Vom Verspielen zum Anspielen des Selbst. Irrationalität in der psychoanalytischen Praxis 185–314
- 185–204 1. Einführung 185–204
- 229–236 3. Überleitung 229–236
- 315–332 1. Einführung 315–332
- 383–384 Dank 383–384
- 385–385 Siglen 385–385
- 386–400 Literaturverzeichnis 386–400