Eine Vielzahl von Studien kommt zu dem Schluss, dass MigrantInnen von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert werden. Wir wissen allerdings wenig über die Selbstwahrnehmungen von MigrantInnen und vor allem nicht über die spezifischen sozialen Kontexte, die Diskriminierungserfahrungen wahrscheinlich machen. Auf der Grundlage von 17 Gruppendiskussionen mit in Deutschland lebenden MigrantInnen rekonstruieren wir, welche Kategorisierungen und Diskriminierungserfahrungen diese auf der Basis des eigenen, den Migrationshintergrund anzeigenden Vornamens gemacht haben und welche sozialen Kontexte eine solche Erfahrung wahrscheinlich machen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Schulzeit, Kontakte mit amtlichen Behörden und der Arbeitsmarkt für Kategorisierungs- und Diskriminierungserfahrungen von MigrantInnen besonders relevant sind. Weiterhin zeigt sich, dass diese Diskriminierungserfahrungen je nach Kontext sehr unterschiedlich ausfallen und es beispielsweise auf manchen Arbeitsmärkten zu Erfahrungen einer positiven Diskriminierung kommt. Darüber hinaus werden die Erfahrungen maßgeblich durch die Frage bestimmt, ob MigrantInnen in einem bestimmten Kontext stark oder schwach repräsentiert sind.
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