Im Schatten von Krieg und Holocaust

doi:10.30820/9783837976106

Im Schatten von Krieg und Holocaust

Psychoanalyse in Polen im polnisch-deutsch-jüdischen Kontext

Series: Bibliothek der Psychoanalyse

1. Edition 2019

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doi.org/10.30820/9783837976106
ISBN print: 978-3-8379-2913-3
ISBN online: 978-3-8379-7610-6
Psychosozial-Verlag, Gießen Psychosozial-Verlag, Gießen

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Zusammenfassung

Im Schatten von Krieg und Holocaust erzählt bislang unbekannte Schicksale aus Polen stammender jüdischer PsychoanalytikerInnen vor dem Hintergrund von Krieg, Holocaust, Flucht und Emigration. Untersucht werden individuelle wie kollektive Bewältigungsversuche. Dazu zählt das sogenannte »Auschwitzprogramm«: eine Pionierarbeit Krakauer PsychiaterInnen mit Überlebenden Ende der 1950er Jahre, die bis heute mit der zweiten und dritten Hinterbliebenengeneration fortgesetzt wird. Dazu zählen auch die Bewältigungsdiskurse, die – politisch manipuliert – das polnische Opfertum hervorhoben und das Ausmaß der Kollaboration ausblendeten. In einer durch zwei Totalitarismen traumatisierten polnischen Gesellschaft wurden sie den ermordeten Juden und Jüdinnen, den Massenumsiedlungen, der Dezimierung der polnischen Intelligenzija und der zivilen Bevölkerung sowie den Opfern des Stalinismus nicht gerecht. Diese traumatischen Erfahrungen, die grundlegend die polnische Gesellschaft verändert haben, sind bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet. Welche Rolle kommt dabei der Psychoanalyse zu?

Mit Beiträgen von Katarina Bader, Arkadi Blatow, Bernhard Bolech, Jacek Bomba, Paweł Dybel, Barbara Engelking, Lilli Gast, Ludger M. Hermanns, Ewa Kobylinska-Dehe, Andrzej Leder, Anna Leszczynska-Koenen, Agnieszka Makowiecka-Pastusiak, Mira Marcinów, Filip Marcinowski, Małgorzata Ojrzyńska, Katarzyna Prot-Klinger, Jörn Rüsen, Sieglind Schröder, Ewa Sobczak, Krzysztof Szwajca und Joanna Tokarska-Bakir

Schlagworte

20. Jahrhundert Kultur Emanzipation Flucht Judentum Mitteleuropa Polen Psychiatrie Psychoanalyse Emigration

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1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
9–22 Vorwort. Was aus dem Blickfeld verschwindet – Deutsch-polnisch-jüdische Gespräche in Berlin Ewa Kobylinska-Dehe, Paweł Dybel, Ludger M. Hermanns Ewa Kobylinska-Dehe, Paweł Dybel, Ludger M. Hermanns 9–22
23–84 I – Lässt sich der Holocaust historisieren? 23–84
- 23–34 Historisierung des Holocaust. Sinnprobleme einer historischen Erfahrung Jörn Rüsen Jörn Rüsen 23–34
- 35–52 Die Psychoanalyse als kritische Geschichtstheorie. Der Fall Polen Andrzej Leder Andrzej Leder 35–52
- 53–68 Träume als historische Quelle in der Holocaustforschung Barbara Engelking Barbara Engelking 53–68
- 69–84 Zofia Nałkowskas Am Bahndamm. Historisches Vorbild und literarische Verarbeitung Joanna Tokarska-Bakir Joanna Tokarska-Bakir 69–84
85–156 II – Kriegs- und Nachkriegsschicksale von Psychoanalytikern aus Polen 85–156
- 85–100 »Unsere letzte psychoanalytische Mohikanerin in Berlin«Die Berliner Jahre (1923–1939) der polnischen Psychoanalytikerin Salomea Kempner (1880–1943) und ihr »Verschwinden« in Warschau Ludger M. Hermanns Ludger M. Hermanns 85–100
- 101–116 Eine wundersame Errettung. Gedanken zu Roman Markuszewicz’ Tagebuch A Miraculous Escape Paweł Dybel Paweł Dybel 101–116
- 117–142 Die Macht des Schicksals. Alberta Szalita, eine jüdische Psychoanalytikerin aus Warschau in Amerika Ewa Kobylinska-Dehe Ewa Kobylinska-Dehe 117–142
- 143–156 Rudolph M. Loewenstein und die Psychoanalyse des Antisemitismus Bernhard Bolech Bernhard Bolech 143–156
157–234 III – Psychiatrie und Psychotherapie nach Auschwitz 157–234
- 157–172 Das (Nicht-)Erinnern an die Vernichtung psychisch Kranker in Polen Filip Marcinowski, Mira Marcinów Filip Marcinowski, Mira Marcinów 157–172
- 173–186 Untersuchungen der ehemaligen Häftlinge des KZs Auschwitz-Birkenau am Krakauer Psychiatrie-Lehrstuhl Jacek Bomba, Krzysztof Szwajca Jacek Bomba, Krzysztof Szwajca 173–186
- 187–200 Empathie versus »Wissenschaft«. Gedanken zu Untersuchungen von Überlebenden des NS-Terrors in Krakau und der BRD Sieglind Schröder Sieglind Schröder 187–200
- 201–218 Psychiatrie nach Auschwitz. Über die Zusammenarbeitder Psychiatrischen Universitätsklinik in Krakau mit ehemaligen Auschwitzhäftlingen Anna Leszczynska-Koenen Anna Leszczynska-Koenen 201–218
- 219–234 Späte Folgen eines frühen Traumas. Die Psychotherapie von Holocaust-Überlebenden Katarzyna Prot-Klinger, Krzysztof Szwajca Katarzyna Prot-Klinger, Krzysztof Szwajca 219–234
235–310 IV – Zwischen den Generationen 235–310
- 235–250 Die Erben der »Bloodlands«. Was verbindet die nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen Nachkommen von polnischen Juden, Ukrainern und Deutschen? Małgorzata Ojrzyńska Małgorzata Ojrzyńska 235–250
- 251–266 Wem gehört der Holocaust? Transformationen der Holocaust-Erinnerungen in der polnischen Gesellschaft Agnieszka Makowiecka-Pastusiak Agnieszka Makowiecka-Pastusiak 251–266
- 267–282 Hier könnt ihr wohnen. Das Trauma der Umsiedlung aus deutscher und polnischer Perspektive Ewa Sobczak Ewa Sobczak 267–282
- 283–294 Anatomie einer Geste. Gedanken zu Willy Brandts Kniefall in Warschau Lilli Gast Lilli Gast 283–294
- 295–310 Fremdes Erbe im Gepäck? Mit Erinnerungen an einen polnischen Überlebenden auf Lesereise durch Deutschland Katarina Bader Katarina Bader 295–310
311–344 V – Koda 311–344
- »Es ist nicht die Zeit, um Feste zu feiern«. Freuds Briefe an seine Schwestern Arkadi Blatow Arkadi Blatow
345–364 Gesamtbibliografie 345–364
365–373 Personenregister 365–373

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