Sterben dürfen und sterben lassen? Die Herrschaft über den eigenen Tod im Lichte der EMRK, des deutschen Rechts und des Unionsrechts

Laura Katharina Woll

doi:10.5771/1435-439X-2018-2-181

Contents
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- 143–144 Titelei/Inhaltsverzeichnis 143–144
- 145–164 Die Verflechtungsfalle des Europawahlrechts: Nationale Ratifikationen des geänderten EU-Direktwahlakts mit obligatorischer Sperrklausel und ihre rechtlichen Hürden Thomas Giegerich Thomas Giegerich 145–164
- 165–180 Jurisdiction for Online Personality Rights Violations after the judgment ‘Bolagsupplysningen’ Danijela Vrbljanac Danijela Vrbljanac 165–180
- 181–216 Sterben dürfen und sterben lassen? Die Herrschaft über den eigenen Tod im Lichte der EMRK, des deutschen Rechts und des Unionsrechts Laura Katharina Woll Laura Katharina Woll 181–216
- 217–236 The Role of Trade Defence Instruments in EU Trade Agreements: Theory versus Practice Pieter Van Vaerenbergh Pieter Van Vaerenbergh 217–236
- 237–268 Von Demokratie und Freihandel: Die parlamentarischen Beteiligungsrechte am Abschluss von EU-Freihandelsabkommen im Mehrebenensystem David Preßlein David Preßlein 237–268
- 269–287 Gegenwärtige Effektivitätshindernisse der Kartellrechtsdurchsetzung durch die rechtliche Ausgestaltung der Kronzeugenregelungen im unionalen und deutschen Kartellrecht Maximilian Kaul Maximilian Kaul 269–287
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ZEuS Zeitschrift für Europarechtliche Studien , page 181 - 216

Sterben dürfen und sterben lassen? Die Herrschaft über den eigenen Tod im Lichte der EMRK, des deutschen Rechts und des Unionsrechts

Autoren

Laura Katharina Woll

DOI
- doi.org/10.5771/1435-439X-2018-2-181
- ISSN: 1435-439X
- ISSN online: 2942-3589
Zusammenfassung

Der Beitrag analysiert umfassend die Frage nach der Existenz und Ausgestaltung eines „Rechts zu sterben“, d.h. ob der Einzelne ein grund- bzw. menschenrechtlich geschütztes Recht hat, sich gegen das eigene Leben und für den Tod zu entscheiden. Ein solches Recht wurde seitens des EGMR erstmals in der Entscheidung Pretty v. UK thematisiert und in Haas v. Switzerland einige Jahre später explizit anerkannt. In der darauffolgenden Rechtsprechung hat es immer neue Ausgestaltungen erfahren, wobei insbesondere in der Entscheidung Koch v. Germany ein in der Judikatur des Gerichtshofs immer häufiger anzutreffender Prozeduralisierungsansatz zu beobachten ist. Höchstrichterlich anerkannt wurde das „Recht zu sterben“ in der Bundesrepublik Deutschland erstmals durch das Bundesverwaltungsgericht in seiner umstrittenen Entscheidung vom 02.03.2017, welche auf die Verurteilung Deutschlands im Fall Koch v. Germany folgte. Neben der umfassenden konventionsrechtlichen Analyse und dem Seitenblick auf das deutsche Recht wird ein unionsrechtlicher Aspekt des sehr breiten Themenfelds rund um die Herrschaft über den eigenen Tod aufgegriffen, namentlich der plakativ so genannte „Selbstmordtourismus“, der je nach Verständnis der Dienstleistungsfreiheit nach Art. 56 AEUV innerhalb der EU durchaus denkbar wäre. Schlussendlich wird auf die Gefahren eines zu liberalen Umgangs mit den existentiellen Fragen am Lebensende hingewiesen und betont, dass die von der Autorin begrüßte Anerkennung des „Rechts zu sterben“, wie es Gegenstand der Arbeit ist, sich lediglich auf freiverantwortlich und in Kenntnis aller Umstände entscheidende Personen bezieht.
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