Das Europa beherrschende makroökonomische Paradigma ist im Kern wachstums- und beschäftigungsschädlich sowie sozialstaatsfeindlich. Eine nachhaltige Lösung der Wirtschafts- und Beschäftigungskrise in der EU setzt daher mittel- bis langfristig eine Überwindung des herrschenden makroökonomischen Paradigmas im Sinne einer Revitalisierung des Keynesianismus und eine entsprechende Reform des europäischen Institutionengefüges im Sinne eines sozialen Europas voraus. Der Weg dahin kann kurzfristig allerdings über eine möglichst weitgehende Nutzung der existierenden Spielräume innerhalb des bestehenden Regelwerks begonnen werden. Die EU-Kommission ist mit ihrer jüngsten Interpretation der europäischen Fiskalregeln bereits einen bedeutenden Schritt zur notwendigen Revitalisierung der nationalen Finanzpolitik gegangen. Eine konsequentere und noch weitreichendere Interpretation könnte einen echten positiven fiskalischen Impuls ermöglichen, der die Eurozone nach sieben Krisenjahren endlich wieder in einen selbsttragenden, kräftigen Aufschwung führt.
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