Arbeitspolitik ist immer zugleich Geschlechterpolitik. Gleichstellungspolitik kann daher nur dann erfolgreich sein, wenn sie – so die zentrale These dieses Artikels – strategisch als Bestandteil der Arbeitspolitik insgesamt konzipiert und gleichzeitig als ein relevantes Handlungsfeld betrieblicher und gewerkschaftlicher Interessenvertretungen verstanden wird. Wir gehen dabei von einem im Anschluss an Burawoy’s Konzept der „politics of production“ weit gefassten Verständnis von Arbeitspolitik aus, sodass die Verwobenheit der betrieblichen mit der außerbetrieblichen Ebene („relations in/of production“) in den Blick kommt. Am Beispiel von Fallstudien aus der Pharma- und Biotechnologie wird gezeigt, welche Wirkung die Strukturierung von Branchenfeldern, die Vereinbarkeitspolitik und das individualisierte (und damit scheinbar geschlechtsneutrale) Leistungsregime auf die Geschlechterpolitik in Unternehmen hat. Insbesondere Bourdieus Konzept der symbolischen Gewalt trägt zu Einsichten bei, wie sich Ungleichheitsprozesse und geschlechtliche Ausschlüsse unter dem Deckmantel von „Egalitätsmythen“ bzw.einer weitreichenden De-Thematisierung von Geschlecht weiter reproduzieren.
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