Narrative Legitimierung: Exekutive, repräsentative und subversive Erzählstrategien in der Überwachungskontroverse

Taylan Yildiz; Frank Gadinger; Christopher Smith

doi:10.5771/0340-0425-2018-1-135

Contents
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- 1–2 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–2
- 3–5 Zu diesem Heft – Verträge zwischen Gerechtigkeit, Affekten und Legitimität Reinhard Blomert Reinhard Blomert 3–5
- 6–162 Aufsätze 6–162
  - 6–36 Die soziale Konstruktion der Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen John Gerard Ruggie John Gerard Ruggie 6–36
  - 37–58 Der sentimentale Vertrag. Eine Politische Theorie der Affekte und das unvollendete liberale Projekt Brigitte Bargetz Brigitte Bargetz 37–58
  - 59–80 Eine Wiedergeburt von Konfuzius? Die »Renaissance des Konfuzianismus« in Ostasien Eun-Jeung Lee Eun-Jeung Lee 59–80
  - 81–108 Das bedingungslose Grundeinkommen zwischen Utopie und sozialstaatlicher Wirklichkeit Silke Bothfeld Silke Bothfeld 81–108
  - 109–134 Ist jeder seines Glückes Schmied? Über den Mythos der modernen Leistungsgesellschaft Cornelius Moriz Cornelius Moriz 109–134
  - 135–162 Narrative Legitimierung: Exekutive, repräsentative und subversive Erzählstrategien in der Überwachungskontroverse Taylan Yildiz, Frank Gadinger, Christopher Smith Taylan Yildiz, Frank Gadinger, Christopher Smith 135–162
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Leviathan , page 135 - 162

Narrative Legitimierung: Exekutive, repräsentative und subversive Erzählstrategien in der Überwachungskontroverse

Autoren

Taylan Yildiz Frank Gadinger Christopher Smith

DOI
- doi.org/10.5771/0340-0425-2018-1-135
- ISSN: 0340-0425
- ISSN online: 1861-8588
Zusammenfassung

Unter dem Begriff der Legitimitätspolitik hat sich in der Politikwissenschaft eine produktive Debatte darüber entwickelt, wie sich die Erzeugung von Legitimität im öffentlichen Wechselspiel von Rechtfertigung und Kritik angemessen studieren lässt. Obwohl durch diese Verschiebung des Forschungsinteresses die Strategien der politischen Akteure und die damit verbundene Legitimierungspraxis analytisch aufgewertet werden, wird die legitimitätsbildende Wirkung der universalen Kulturtechnik des Erzählens bislang noch unterschätzt. In diesem Beitrag schlagen wir deshalb eine Heuristik vor, die dieses sich entwickelnde Forschungsfeld sowohl theoretisch als auch methodologisch erweitert. Dabei greifen wir erstens auf das Konzept der Prüfung aus der Moralsoziologie (Luc Boltanski/ Laurent Thévenot) zurück, um die zentralen Formate und Referenzwerte (Wahrheit, Realität, Existenz) legitimitätspolitischer Kontroversen berücksichtigen zu können. Zweitens nutzen wir methodologische Überlegungen aus der Narrativforschung (Albrecht Koschorke), indem wir drei elementare Praktiken herausarbeiten, die in diesen Formaten eine besondere Relevanz entfalten können: Metaphorisierungen, Rollenkonstruktionen, kausale Kompositionen in Plot-Strukturen (Emplotment). In einer narrativanalytischen Rekonstruktion der Überwachungskontroverse um den Whistleblower Edward Snowden wird die Heuristik angewendet und in exekutive, repräsentative und subversive Erzählstrategien überführt, wodurch konkurrierende Vorstellungen von Normativität und politischer Ordnung sichtbar werden. Die Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass sich die Heuristik auch auf andere legitimitätspolitische Untersuchungsfelder anwenden lässt.
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