Dieser Beitrag argumentiert, dass außenpolitische Fiaskos anhand objektiver Kriterien festgestellt werden können. Fiaskos treten dann auf, wenn die von den Akteuren mit der außenpolitischen Unternehmung verbundenen grundlegenden Zielsetzungen klar verfehlt werden. Operationalisieren lässt sich dies entlang der Dimensionen Ausmaß, Vermeidbarkeit, Sichtbarkeit, Intensität und Dauer. In Anlehnung an das »alliance security dilemma« (Synder) argumentiert der Beitrag ferner, dass das mit einer gemeinsamen außenpolitischen Unternehmung verbundene außenpolitische Fiasko von den beiden an einer bilateralen, asymmetrischen Allianzbeziehungen beteiligten Staaten unterschiedlich beurteilt werden kann. Ursächlich hierfür sind die divergierenden Zielsetzungen (verkürzt: Legitimität vs. Sicherheit), welche die unterschiedlich mächtigen Staaten mit der Allianz verbinden. Vor diesem Hintergrund kann ein außenpolitisches Fiasko zumindest für den weniger mächtigen Staat zu einem »erfolgreichen Fiasko« werden, sofern die außenpolitische Unternehmung die Bindung (politisch, militärisch etc.) zum mächtigeren Staat verstärkt. Zur Illustration dient die von den USA geführte und unter australischer Beteiligung vollzogene Intervention in Vietnam.
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