Das mehrdimensionale Konzept der »Nachhaltigen Entwicklung« ist heute zu einem zentralen Leitbild nationaler wie internationaler Politik geworden. Im Zuge dessen hat sich das Spektrum an rechtlichen, institutionellen, finanziellen, planerischen und partizipationsorientierten »Nachhaltigkeitsinstrumenten«, die zur Bewältigung dieser komplexen Aufgabe eingesetzt werden, stetig ausdifferenziert. In welchem Umfang und welcher Zusammenstellung diese Instrumente von Industrie- und Schwellenländern unterschiedlicher politisch-institutioneller Prägung jedoch tatsächlich genutzt werden, ist bis heute kaum erforscht. So blieb bisher unklar, ob sich Unterschiede in der Auswahl und Kombination der Instrumente zwischen demokratischen und autokratischen Staaten feststellen lassen und welche Rolle die allgemeine staatliche Handlungsfähigkeit für die Möglichkeit eines differenzierten Mitteleinsatzes spielt. Ausgehend von theoretischen Überlegungen wird diesen Fragen im Rahmen einer makro-quantitativen, 50 Industrie- und Schwellenländer umfassenden Analyse nachgegangen, die auf einem neu entwickelten »Nachhaltigkeitsinstrumentenindex« (NII) basiert und um qualitative Einzelfalluntersuchungen ergänzt wird. Die Untersuchung zeigt, dass Demokratien zwar insgesamt zu einem stärkeren Einsatz von Nachhaltigkeitsinstrumenten neigen, die Einführung komplexerer Nachhaltigkeitsinstitutionen aber zusätzlich ein hohes Maß an staatlicher Handlungsfähigkeit voraussetzt.
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