Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom: Probleme der familienrechtlichen Begutachtung bei einer seltenen Form der Kindesmisshandlung

Dietmar Heubrock

doi:10.5771/2365-1083-2018-3-331

Contents
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- Titelei/Inhaltsverzeichnis
- 317–319 Editorial Rainer Balloff, Stefanie Kemme, Denis Köhler, Peter Wetzels, Jelena Zumbach Rainer Balloff, Stefanie Kemme, Denis Köhler, Peter Wetzels, Jelena Zumbach 317–319
- 320–398 Originalbeiträge 320–398
  - 320–330 Zur Qualität familiengerichtlicher Gutachten: Die Pflicht des Sachverständigen zur Überprüfung des richterlichen Beweisbeschlusses im familiengerichtlichen Verfahren Matthias Bergmann Matthias Bergmann 320–330
  - 331–351 Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom: Probleme der familienrechtlichen Begutachtung bei einer seltenen Form der Kindesmisshandlung Dietmar Heubrock Dietmar Heubrock 331–351
  - 352–368 Analyse von Vollzugsverläufen im geschlossenen und offenen Vollzug Silvia S. Hawliczek, Steffen Bieneck Silvia S. Hawliczek, Steffen Bieneck 352–368
  - 369–398 Rechtspsychologie und Völkerstrafrecht: Herausforderungen und Probleme bei der Untersuchung möglicher Schuldunfähigkeit am Beispiel des Falles Ongwen Lea Babucke Lea Babucke 369–398
- 399–426 Rechtsprechungshinweise 399–426
  - 399–419 Rechtsprechungsübersicht Familienrecht Rainer Balloff Rainer Balloff 399–419
  - 420–426 Rechtsprechungsübersicht Strafrecht Lea Babucke Lea Babucke 420–426
- 427–432 Büchertipps 427–432
- 433–437 Rezensionen 433–437
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RPsych Rechtspsychologie , page 331 - 351

Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom: Probleme der familienrechtlichen Begutachtung bei einer seltenen Form der Kindesmisshandlung

Autoren

Dietmar Heubrock

DOI
- doi.org/10.5771/2365-1083-2018-3-331
- ISSN: 2365-1083
- ISSN online: 2942-335X
Zusammenfassung

Das lange Zeit als extrem selten geltende Münchhausen-by-proxy-Syndrom gibt auch heute noch viele Rätsel auf, die eine rechtspsychologische oder -medizinische Begutachtung erschweren können. Der mentale Zustand der Täterinnen während der eigentlichen Schädigungen, die meist nicht vorhandene Einsichtsfähigkeit und der schwierige Nachweis eines aktiven schädigenden Handelns stellen die Begutachtung im Familienrecht vor große Herausforderungen. In familienrechtlichen Verfahren wurde die Möglichkeit von Münchhausen-by-proxy-Konstellationen erst in jüngerer Zeit als Variante im eskalierenden Streit um das Sorge- und Umgangsrecht erkannt, was dadurch begünstigt wurde, dass sich einige Merkmale der Täterinnen in den forensischen Settings unterscheiden. Auch erleichtert ein unkontrolliertes Agieren der Kindesmütter im eigenen Haushalt bei gleichzeitiger Abwesenheit des Vaters nach der Trennung entweder das Vortäuschen nicht vorhandener Erkrankungen oder aber aktives künstliches Schädigen. Eine in familienrechtlichen Verfahren nicht seltene Münchhausen-by-proxy-Konstellation betrifft den unbewiesenen Verdacht sexueller Missbrauchshandlungen, der bei dem Kind zu ungerechtfertigten Untersuchungen und Interventionen sowie zu Umgangsunterbrechungen mit einem Elternteil führen und damit eine Kindeswohlgefährdung darstellen kann. Fallbeispiele und „Frühwarnzeichen“ sollen hierbei die Sensibilität für das Münchhausen-by-proxy-Syndrom erhöhen.
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