Der Beitrag setzt sich mit dem Argument Rosenbergs in drei Schritten auseinander: Zunächst geht es um die Frage des Status der Internationalen Beziehungen als Disziplin (IB) bzw. insbesondere den Vorwurf einer mangelnden Bestimmung eines disziplinären Kerns mit der Folge, dass im Gegensatz zu anderen Disziplinen kaum ein Theorieexport stattgefunden habe. Dieser Diagnose wird zwar im Kern zugestimmt, nicht aber einigen seiner Grundannahmen zur Kennzeichnung von Disziplinarität im Allgemeinen und bestimmten Disziplinen im Besonderen. Auch nicht seiner Bestimmung von Multiplizität als einem inhaltlichen gemeinsamen Band. Im zweiten Schritt geht es um genau die Ausarbeitung dieses gemeinsamen Bandes der Multiplizität. Verstanden als eine unter vielen möglichen Perspektiven auf historische Globalisierungsprozesse öffnet die Multiplizität den Blick auf viele vernachlässigte Fragen. Auf der Basis eines unhinterfragt klassischen Gesellschafts-cum-Gemeinschaftsbegriffs reproduziert sie jedoch den inhärenten methodologischen (Inter-)Nationalismus eines Großteils der IB. Dies führt im dritten Schritt zu einer Diagnose, die zwar viel der Kritik einer Zerfaserung des Faches teilt, dagegen jedoch keinen Einheitsappell setzt, sondern die Aufgabe der Orientierung an Praxis.
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