Der Beitrag stellt auf der Basis eines dreijährigen empirischen Forschungsprojekts Entgeltregelungen vor, mit denen Industrieunternehmen versuchen, auf Herausforderungen des demografischen Wandels zu reagieren und dessen innerbetriebliche Konsequenzen zu bewältigen. In ausgewählten Branchen (Bau- und Möbelindustrie) werden Beispiele für eine demografiesensible Entgeltpolitik herausgearbeitet, die zeigen, welche Entlohnungsgrundsätze und -methoden in der industriellen Realität angewendet werden, welche Eingruppierungskriterien mit Blick auf ältere Beschäftigte und alternde Belegschaften eine Rolle spielen (Qualifikationen, Arbeitsplatzanforderungen etc.), welche Bedeutung hierbei dem Leistungsentgelt sowie den ihm zugrunde liegenden Bewertungsmaßstäben zukommt. Die Fallstudien präsentieren eine breite Palette von spezifischen Maßnahmen, die unter anderem einen Entgeltschutz älterer Belegschaftsmitglieder, die planmäßige Nutzung innerbetrieblicher Umsetzung, die Weitergewährung von Zulagen oder auch teaminterne Ausgleichsmechanismen beinhalten – allesamt Bausteine von bereits totgesagten Entgeltmodellen mit Anciennitätscharakter (Betriebszugehörigkeit, Berufserfahrung).
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