Ungleichheit und Aufstieg in der Einwanderungsgesellschaft Zur Stratifizierung geflüchteter Frauen und Männer im Kontext aktivierender Inte- grationspolitik

Tanja Fendel; Franziska Schreyer

doi:10.5771/0038-6073-2022-2-266

Contents
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- 201–202 Titelei/Inhaltsverzeichnis 201–202
- 203–415 Aufsätze 203–415
  - 203–238 Die Dual-Process-Perspektive in der interdisziplinären Handlungstheorie: Stand und Perspektiven Andreas Tutić Andreas Tutić 203–238
  - 239–265 Sprayen im Zeichen niedriger Selbstkontrolle. Eine Anwendung der General Theory of Crime auf das Sprühen von Graffitis Helmut Hirtenlehner, Heinz Leitgöb Helmut Hirtenlehner, Heinz Leitgöb 239–265
  - 266–308 Ungleichheit und Aufstieg in der Einwanderungsgesellschaft Zur Stratifizierung geflüchteter Frauen und Männer im Kontext aktivierender Integrationspolitik Tanja Fendel, Franziska Schreyer Tanja Fendel, Franziska Schreyer 266–308
  - 309–352 Vom Helfer zur Fachkraft mit betrieblicher Weiterbildung? Berufliche Aufstiege und Lohnveränderungen von an- und ungelernten Beschäftigten in regulierten und unregulierten internen Arbeitsmärkten Philip Wotschack, Claire Samtleben Philip Wotschack, Claire Samtleben 309–352
  - A1–A23 Online-Anhang zum Beitrag Philip Wotschack, Claire Samtleben Philip Wotschack, Claire Samtleben A1–A23
  - 353–376 Wie Nachkommen das Schweigen ihrer Eltern erleben Eine qualitative Studie im Kontext fürsorgerischer Zwangsmaßnahmen in der Schweiz Nadine Gautschi Nadine Gautschi 353–376
  - 377–415 Are first jobs in the German public sector more stable? An examination under consideration of the institutional structure Paul Severin Löwe Paul Severin Löwe 377–415
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SozW Soziale Welt , page 266 - 308

Ungleichheit und Aufstieg in der Einwanderungsgesellschaft Zur Stratifizierung geflüchteter Frauen und Männer im Kontext aktivierender Inte- grationspolitik

Autoren

Tanja Fendel Franziska Schreyer

DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2022-2-266
- ISSN: 0038-6073
- ISSN online: 2942-3414
Zusammenfassung

Westliche Einwanderungsgesellschaften stratifizieren Geflüchtete ungleich entlang ihrer jeweiligen aufenthaltsrechtlichen Statusposition. Diese bestimmt den Zugang zu sozialen und politischen Rechten sowie zum Grad der Aufenthaltssicherheit. Um in der Hierarchie dieser civic stratification aufzusteigen, müssen verschiedene Gruppen von Geflüchteten zunehmend Integrationsleistungen nachweisen. Das bereits den Umbau des Wohlfahrtsstaates prägende Aktivierungsparadigma des „Förderns und Forderns“ wird so verstärkt auch in der Integrationspolitik implementiert. Der Beitrag diskutiert dies am Beispiel einer mit dem Integrationsgesetz 2016 einhergehenden Neuregelung in Deutschland. Seither wird Asylberechtigten und anerkannten Flüchtlingen die unbefristete Niederlassung nur mehr erlaubt, wenn sie, neben weiteren Voraussetzungen, über Sprachkompetenz in Deutsch verfügen und den Lebensunterhalt überwiegend eigenständig sichern. Bezogen auf die Zielgruppen der Rechtsänderung untersuchen wir, inwieweit Frauen größere Schwierigkeiten haben werden als Männer, die Voraussetzungen zu erfüllen. Analysen auf Basis der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten 2016 bis 2018 zeigen: Frauen, vor allem Mütter, verfügen seltener als Männer über die geforderte Sprachkompetenz in Deutsch. Sie weisen zudem eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit der Erwerbspartizipation auf. Ehefrauen können Lebensunterhaltssicherung gegebenenfalls vermittelt über den Ehepartner nachweisen, was jedoch Abhängigkeitsverhältnisse stärkt. Frauen ohne Ehepartner sowie Mütter haben bislang geringere Chancen, in der civic stratification der Einwanderungsgesellschaft aufzusteigen. Insbesondere bei diesen Frauen besteht die Gefahr indirekter institutioneller Diskriminierung.
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