@article{2016:suhling:deliktorie, title = {Deliktorientierung in der Behandlung von Straftätern}, year = {2016}, note = {In der Praxis der Behandlung von Straftätern besitzt die Auseinandersetzung mit der Straftat einen hohen Stellenwert. Im Rahmen der „Straftataufarbeitung“ wird das zurückliegende Delikt unter anderem mit dem Ziel rekonstruiert, dass der Täter Verantwortung für die Tat übernimmt und Opferempathie entwickelt. Während die Analyse des Delikts für diagnostische und prognostische Zwecke unerlässlich erscheint, lässt sich ihre rückfallprophylaktische Funktion hinterfragen: Weder Leugnen oder mangelhafte Verantwortungsübernahme noch geringe Opferempathie haben sich als Risikofaktoren der Rückfälligkeit erwiesen. Auch ist zu befürchten, dass der Fokus der de⁠li⁠k⁠t­o⁠r⁠i⁠e⁠n⁠t⁠i⁠e⁠r⁠t⁠en Behandlung auf vergangenes Fehlerverhalten sowie die negativen Aspekte der behandelten Person demotivierende oder gar stigmatisierende Wirkungen entfaltet. Das übliche Gruppensetting, in dem die Straftataufarbeitung erfolgt, könnte daneben in einigen Fällen schädliche Effekte haben. Der Beitrag fordert eine stärkere theoretische und empirische Fundierung der deliktorientierten Vorgehensweise, eine standardmäßige und explizite Begründung dieses Vorgehens und seiner Ziele im Einzelfall und die Entwicklung oder Adaptation von Behandlungsprogrammen für leugnende Straftäter.}, journal = {RPsych Rechtspsychologie}, pages = {345--371}, author = {Suhling, Stefan and Endres, Johann}, volume = {2}, number = {3} }