Schriften zum Insolvenzrecht
Herausgegeben von
Prof. Dr. Ulrich Ehricke, Universität zu Köln und
Prof. Dr. Christoph Paulus, Humboldt-Universität zu Berlin
Band 33
Christoph Niemeyer
Gläubigerbeteiligung im
Regelinsolvenzverfahren
Eine rechtsvergleichende Untersuchung zum
deutschen und italienischen Recht
Nomos
1. Auflage 2009
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2009. Printed in Germany. Alle Rechte,
auch die des Nachdrucks von Auszügen, der photomechanischen Wiedergabe und
der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: Köln, Univ., Diss., 2008
ISBN 978-3-8329-4216-8
Meiner Familie
7
Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2008 von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln als Dissertation angenommen.
Ich danke herzlich meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Ulrich Ehricke, LL.M.,
M.A., dass er diese Arbeit betreut, sie in die Publikationsreihe zum Insolvenzrecht
aufgenommen und stets wohlwollende Kritik geübt hat. Ebenfalls danke ich Herrn
Prof. Dr. Marc-Philippe Weller für die schnelle Erstellung des Zweitgutachtens und
wertvolle Hinweise für die Publikation.
Christian Mensching hat mich und dieses Werk über Höhen und Tiefen mit
scharfsinnigen Kommentaren begleitet. Iris Anagnostopoulou hat mich bei der
Überarbeitung der Arbeit mit unendlicher Mühe und Sorgfalt unterstützt. Thitima
Lohakul, deren Kochrezepte ein weit dickeres Buch als das vorliegende füllen würden, hat dafür gesorgt, dass ich physisch in der Lage war, dieses Buch zu schreiben.
Herzlich danke ich auch Eugen Kuntz und Silke Schoepper sowie Susanna Ciriello
und Silvia Tagliente von der Fondazione Luca Pacioli.
Besonders danke ich meinen geliebten Eltern und Großeltern, die mir eine wunderbare Studienzeit in Bonn, Genf, Rom und Köln ermöglicht, an mich geglaubt und
nicht zuletzt diese Dissertation selbst tatkräftig unterstützt haben.
Düsseldorf, im Dezember 2008 Christoph Niemeyer
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis 19
1. Teil. Einleitung 21
A. Einführung 21
B. Vorgehensweise 27
2. Teil. Das deutsche Regelinsolvenzverfahren 28
A. Historischer Hintergrund 28
B. Gläubigergruppen 29
I. Insolvenzgläubiger 30
II. Absonderungsberechtigte Gläubiger 30
III. Aussonderungsberechtigte Gläubiger 30
IV. Massegläubiger 30
C. Die Gläubigerversammlung 31
I. Allgemeines 31
II. Zusammensetzung 31
III. Einberufung und Verfahren 32
1. Form und Anlass der Einberufung 32
2. Verfahren 33
3. Gläubigerversammlung und neue Kommunikationstechniken 33
IV. Kompetenzen 34
1. Geschriebene Kompetenzen 34
2. Ungeschriebene Kompetenzen 35
a) Weisungsbefugnis gegenüber dem Insolvenzverwalter 35
b) Ersetzungsbefugnis der Entscheidungen des Ausschusses 37
c) Weisungsbefugnis gegenüber dem Ausschuss 39
d) Übertragbarkeit von Kompetenzen 40
aa) Übertragung auf das Gericht 40
bb) Übertragung auf den Ausschuss 42
cc) Delegierung an Dritte 42
e) Zusammenfassung 43
V. Beschlüsse 43
1. Beschlussfähigkeit 43
2. Rechtsfolge bei Beschlussunfähigkeit 44
3. Beschlussfassung 44
VI. Rechtsfehler von Beschlüssen 45
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VII. Rechtsfolgen von Beschlüssen der Gläubigerversammlung 45
1. Wirkung von Personalentscheidungen 46
a) Wahl des Insolvenzverwalters 46
aa) Eignung und Neutralität 46
bb) Erneute Wahl im Falle der Versagung? 47
b) Wahl von Mitgliedern des Gläubigerausschusses 48
2. Wirkung von Sachentscheidungen 48
a) Pflichtwidrigkeit der Nichtbefolgung, § 58 Abs. 2 InsO 50
b) Entlassung 52
c) Haftung 52
aa) Meinungsstand 52
bb) Stellungnahme 54
d) Zusammenfassung 59
VIII. Stimmrechte und Stimmrechtsfestsetzung 59
1. Angemeldete und nicht bestrittene Forderungen sowie
Absonderungsrechte 59
a) Allgemeines 59
b) Absonderungsberechtigte Gläubiger 60
2. Bestrittene Forderungen 62
a) Bestreiten 63
b) Einigung 63
c) Gerichtliche Entscheidung 63
aa) Entscheidungsgrundsätze 64
bb) Anfechtbarkeit 64
d) Zeitliche Wirkung 65
IX. Instrumente gegen die Verfolgung von Sonderinteressen 65
1. Einführung 65
2. Aufhebung von Beschlüssen, § 78 InsO 66
a) Antragserfordernis 66
b) Anwendbarkeit im Falle von Wahlentscheidungen 66
aa) Wahl der Ausschussmitglieder 66
bb) Wahl des Insolvenzverwalters 68
c) Gemeinsames Interesse 70
aa) Begriff 70
bb) Einbeziehung der absonderungsberechtigten Gläubiger? 71
cc) Beurteilungszeitpunkt 75
d) Grenzen der Effektivität und Kontrolldichte 76
aa) Grenze 76
bb) Kontrolldichte 78
cc) Präventivwirkung? 79
e) Rechtsfolge 79
f) Zusammenfassung 79
3. Ausschluss des Stimmrechts 80
a) Berechtigung eines Analogieschlusses 80
b) Anwendungsfälle 83
11
aa) Insichgeschäft 83
bb) Richten in eigener Sache 84
c) Auswirkungen von Stimmverboten 86
aa) Allgemeines 86
bb) Feststellung des Stimmverbots durch das Gericht 86
cc) Fehlerhafte Beschlussfassung 86
d) Zusammenfassung 87
4. Treuepflichten 87
5. Zusammenfassung 88
D. Der Gläubigerausschuss 88
I. Allgemeines 88
II. Einsetzung und Besetzung des Gläubigerausschusses 89
1. Einsetzung 89
a) Einsetzung eines Gläubigerbeirats 90
b) Einsetzung eines endgültigen Gläubigerausschusses 91
2. Zusammensetzung 91
a) In den Ausschuss wählbare Personen 92
b) Wahl anderer Ausschussmitglieder 93
aa) Allgemeines 93
bb) Angemessene Repräsentation 93
cc) Abwahl durch die Gläubigerversammlung? 93
c) Ersatzmitglieder, nachträgliche Ergänzung, Selbstergänzung 94
aa) Bestimmung von Ersatzmitgliedern 94
bb) Nachträgliche Ergänzung 95
cc) Selbstergänzung 95
d) Tatsächliche Besetzung 95
III. Kompetenzen 96
1. Geschriebene Kompetenzen 96
2. Ungeschriebene Kompetenzen? 97
IV. Verfahren und Beschlussfassung, 72 InsO 97
1. Verfahren 97
2. Beschlussfähigkeit 98
3. Beschlussfassung, § 72 InsO 99
V. Rechtsfehlerhafte Beschlüsse 100
1. Verfahrensmängel 100
2. Materielle Fehler 101
3. Folgen von fehlerhaften Beschlüssen 101
VI. Bindungswirkung und Rechtsfolgen 102
1. Aufsichtsrechtliche Maßnahmen 102
2. Entlastende Wirkung für den Insolvenzverwalter 102
a) Meinungsstand 103
b) Stellungnahme 103
aa) Haftungsanspruch von Dritten 103
bb) Mitglieder des Gläubigerausschusses 104
cc) Anspruch der repräsentierten Gläubiger 104
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VII. Instrumente gegen die Verfolgung von Sonderinteressen 105
1. Haftung 105
a) Der Tatbestand 106
b) Prozessführungsbefugnis 107
2. Aufhebung von Beschlüssen analog § 78 InsO 107
3. Stimmverbote 109
4. Zusammenfassung 110
VIII. Rechtsstellung der Mitglieder des Ausschusses 110
1. Höchstpersönliche Natur 110
2. Verschwiegenheitspflichten 112
3. Entlassung von Ausschussmitgliedern, § 70 InsO 112
4. Vergütung 114
E. Stellung des einzelnen Gläubigers im Verfahren 115
I. Informationsrechte 115
II. Schadensersatzansprüche 116
III. Antragsrechte 116
IV. Beschwerderechte 116
F. Zusammenfassung 116
3. Teil. Das italienische Regelinsolvenzverfahren 118
A. Einleitung 118
I. Die procedure concorsuali 118
II. Übersicht über das italienische Regelinsolvenzverfahren 119
1. Insolvenzgrund und Insolvenzeröffnung 119
2. Verfahrensorgane 119
3. Verfahrensablauf 120
B. Geschichte der Gläubigerbeteiligung und Gründe für die Reform 120
I. Codice di Commercio von 1865 121
II. Codice di Commercio von 1882 121
III. Das Gesetz vom 10. Juli 1930, Nr. 995 122
IV. Das Königliche Dekret von 1942 124
V. Die Reformen von 2006 und 2007 129
C. Einteilung der Gläubigergruppen 129
I. Privilegierte Gläubiger (Creditori privilegiati) 129
1. Grundsatz 129
2. Sonderfall der Art. 2756 und 2761 Codice civile 130
3. Exkurs: Sicherungsrechte im italienischen Recht 130
a) Besitzlose Sicherheiten im Allgemeinen 130
b) Das Bankenprivileg 131
II. Insolvenzgläubiger (creditori chirografari) 132
III. Inhaber von vorrangig zu befriedigenden Forderungen (crediti
prededucibili) 132
IV. Inhaber von dinglichen Rechten (titolari di diritti reali) 132
13
D. Adunanza dei creditori 133
I. Allgemeines 133
II. Zusammensetzung und Zusammentreten 133
1. Zusammensetzung 133
2. Zusammentreten 133
III. Kompetenzen 134
1. Wahl des Insolvenzverwalters 134
2. Wahl der Mitglieder des Gläubigerausschusses 136
3. Festsetzung der Vergütung 137
IV. Beschlüsse der Gläubigerversammlung 138
1. Verfahren 138
2. Erforderliche Mehrheiten 138
a) Summenmehrheit 138
b) Kopfmehrheit 139
V. Stimmrechte 140
1. Wer ist grundsätzlich zugelassen? 140
a) Gläubigergruppen, die zur Tabelle zugelassen werden können 140
b) Zulassungsverfahren 141
c) Was bedeutet „allo stato ammessi“? 142
2. Stimmverbote 143
a) Allgemeines 143
b) Anwendungsbereich 143
aa) Drohende Anfechtungsklagen 144
bb) Wahl eines Vertrauten zum Insolvenzverwalter 145
cc) Wahl der eigenen Person in den Gläubigerausschuss 145
VI. Wirkung und Rechtsfehler von Beschlüssen der Versammlung 145
VII. Zusammenfassung 146
E. Comitato dei creditori 146
I. Allgemeines 146
II. Einsetzung und Zusammensetzung 149
1. Einsetzung 149
2. Zusammensetzung 150
a) Voraussetzungen bei der Besetzung 150
aa) Die Voraussetzungen des Art. 40 Abs. 2 LF 150
bb) Annahme 152
b) Anfängliche Zusammensetzung 152
c) Nachträgliche Änderung 152
aa) Wahl durch die Gläubigerversammlung 153
bb) Änderungs- und Ersetzungskompetenz des beauftragten
Richters 153
III. Verfahren und Beschlussfassung 156
1. Verfahren 156
a) Erstes Zusammentreten 156
aa) Einberufung 156
bb) Wahl des Vorsitzenden 156
14
b) Einberufung 157
c) Frist 158
d) Form der Beschlussfassung 158
2. Beschlussfassung 159
IV. Die Ersetzungskompetenz des beauftragten Richters 159
1. Ersetzungskompetenz des beauftragten Richters 160
a) Die Tatbestandsalternativen 160
b) Konkurrenzen 161
c) Ausnahmen 161
d) Rechtsmittel 162
2. Beschwerde gegen ein Unterlassen des Ausschusses 162
V. Kompetenzen des Gläubigerausschusses 163
1. Erteilung von Zustimmungen 163
a) Allgemeines 163
b) Bedeutung der unterschiedlichen Terminologie 163
c) Die einzelnen Zustimmungskompetenzen 164
aa) Handlungen der außerordentlichen Verwaltung 165
bb) Klage gegen den früheren Insolvenzverwalter 166
cc) Die vorläufige Fortführung des Unternehmens 166
dd) Verpachtung des Unternehmens 168
ee) Liquidationsprogramm 169
2. Überwachungs- und Kontrollrechte 170
3. Recht zur Stellungnahme 170
4. Antragsrechte 171
a) Antrag auf Abberufung des Insolvenzverwalters 171
b) Aussetzung von Verwertungshandlungen 171
5. Zusammenfassung 172
VI. Rechtsfehlerhafte Beschlüsse 172
1. Grundsatz 172
2. Verstöße gegen die Regeln der Einberufung 173
3. Überschreiten der fünfzehntägigen Frist 173
VII. Auswirkungen der fehlenden oder fehlerhaften Mitwirkung auf
Rechtshandlungen des Insolvenzverwalters 173
1. Auswirkungen der fehlenden Mitwirkung 173
a) Grundsätzliches 174
b) Anfechtung nach Art. 36 LF 175
2. Auswirkungen einer fehlerhaften Mitwirkung 176
VIII. Durchsetzbarkeit des Beschlusses 176
1. Weisungsrecht? 177
2. Beschwerde 178
a) Unterlassung des Insolvenzverwalters 178
b) Beschwerde gegen eine Handlung des Insolvenzverwalters 178
3. Entlassung 179
a) Erfordernis eines berechtigten Grundes 179
b) Entscheidungsermessen des Gerichts 180
15
4. Auswirkungen auf die Haftung 181
a) Haftung des Insolvenzverwalters 181
b) Entlastung 181
IX. Instrumente gegen die Verfolgung von Sonderinteressen 182
1. Zwangsmittel gegenüber dem Insolvenzverwalter? 183
2. Stimmverbote 183
a) Der Interessenkonflikt im bisher geltenden Recht 183
b) Der Tatbestand 185
aa) „Richter in eigener Sache“ 185
bb) Weitere Fälle 185
c) Rechtsfolgen 187
3. Haftung 187
a) Der Tatbestand – haftungsauslösende Pflichtverletzungen 188
b) Haftungsmilderung 190
aa) Rechtsgedanke des Art. 1710 Codice Civile 190
bb) Art. 2236 Codice Civile 191
cc) Business judgment rule 191
c) Prozessführungsbefugnis 191
4. Kontrahierungsverbot 192
5. Abuso di potere als Anfechtungsgrund nach Art. 36 LF 192
a) Abuso di potere und Art. 36 LF 192
b) Abuso di potere im italienischen Gesellschaftsrecht 193
c) Zusammenfassung 193
X. Die Rechtsstellung der Mitglieder 194
1. Wahrnehmung des Amtes 194
2. Aufwandsentschädigung und Vergütung 195
XI. Zusammenfassung 196
F. Stellung des einzelnen Gläubigers 196
I. Rechtsbehelfe 196
1. Handlungen des beauftragten Richters 196
2. Handlungen und Unterlassungen des Gläubigerausschusses 197
3. Handlungen des Insolvenzverwalters 197
a) Art. 36 LF 197
b) Aussetzung von Verwertungshandlungen, Art. 108 LF 197
II. Zusammenfassung 197
G. Rechtspolitische Kritik und Verfassungskonformität 198
I. Rechtspolitische Kritik 198
1. Wahl des Insolvenzverwalters durch die Gläubigerversammlung 198
2. Gläubigerausschuss 199
a) Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit 199
b) Geringe Beteiligung 199
c) Missbrauch durch verfahrensbeherrschende Gläubiger 200
d) Zu großer Aufwand 200
II. Verfassungskonformität 201
1. Verfassungsmäßigkeit der Art. 35 und 41 LF 201
16
2. Verfassungsmäßigkeit von Art. 104 LF 201
4. Teil. Rechtsvergleich 202
A. Vergleichbarkeit 202
I. Rahmenbedingungen 203
II. Ziele des reformierten italienischen Insolvenzverfahrens 204
1. Die Betriebsfortführung nach Art. 104 LF 205
2. Die Verpachtung des Unternehmens, Art. 104-bis LF 206
3. Verkauf des Unternehmens, Art. 105 LF 206
4. Zusammenfassung 207
III. Literatur 207
IV. Zusammenfassung 208
B. Vergleich 209
I. Darstellung und Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten 211
1. Umfang der Gläubigerbeteiligung 211
a) Beteiligte Gläubigergruppen 211
b) Einfluss auf den Insolvenzverwalter 212
aa) Wahl 212
bb) Abberufung 216
cc) Umfang der Zustimmungserfordernisse 216
dd) Wirkung eines Beschlusses 221
ee) Bindung an das Interesse der Gläubiger außerhalb von
gesetzlichen Zustimmungskompetenzen 223
c) Verhältnis zu den gerichtlichen Organen 226
aa) Allgemeines 226
bb) Einfluss der gerichtlichen Organe 227
2. Die Rollenverteilung zwischen den beiden Organen 230
3. Vergleich von Gläubigerversammlung und Comitato dei Creditori 230
a) Grundlegende Aspekte der Entscheidungszuweisung 230
aa) Entscheidung durch den wirtschaftlich Betroffenen 231
bb) Pluralitätsaspekt 232
cc) Repräsentation 233
dd) Positive externe Effekte 234
ee) Geringere Transaktionskosten 235
ff) Tragweite und Relevanz der Aspekte 235
b) Innen- und Verfahrensrecht 236
c) Mehrheiten und Stimmrecht, Stimmverbote 237
aa) Mehrheiten und Stimmrecht 237
bb) Stimmverbote 237
d) § 78 InsO und Haftung des Comitato dei Creditori 238
aa) Die Gemeinsamkeit: Wirkungslosigkeit bei unsicheren
Entscheidungen 239
bb) Die Unterschiede 239
17
cc) Zwischenergebnis 242
e) Zusammenfassung 242
4. Gläubigerausschuss und Comitato dei Creditori 243
a) Wahl, Besetzung und Entlassung 243
b) Aufwandsentschädigung und Vergütung 244
c) Höchstpersönlichkeit 244
d) Verfahrensregeln 244
e) Haftung 245
II. Übertragbarkeit von einzelnen Regelungen 245
1. Verhältnis der Gläubigerorgane zum Insolvenzverwalter 245
a) Wahl des Insolvenzverwalters 245
b) Entlastung durch Beschlüsse der Gläubigerorgane 247
2. Stärkere Einbindung der gerichtlichen Organe 248
3. Der Gläubigerausschuss als Basisorgan für Sachentscheidungen? 249
5. Teil. Neukoordinierung der Gläubigerbeteiligung
- Änderungsvorschläge de lege ferenda 251
A. Beseitigung von Wertungswidersprüchen 251
B. Modell einer gestuften Gläubigerbeteiligung 252
I. Änderung des Verhältnisses zwischen Gläubigerversammlung und
Insolvenzverwalter 253
II. Repräsentativ besetzter Ausschuss Gläubigerausschuss als
Entscheidungsorgan für mittelgroße Verfahren 253
1. Wie sieht diese Stufe konkret aus? 254
2. Mögliche Einwände 255
a) Übermäßige Belastung durch vermehrte Einsetzung von
Gläubigerausschüssen? 255
b) Unterschied gegenüber dem bestehenden Regime 256
aa) Gründe, warum nicht in mehr Verfahren ein
Gläubigerausschuss eingesetzt wird 256
bb) Gründe, warum sich das bei der Umsetzung des
vorgeschlagenen Modells ändern könnte 257
c) Anreize zur Mitwirkung 257
3. Weitere Vorteile 258
a) Konstante Beteiligung eines bestimmten Personenkreises statt
wechselnder Personen 258
b) Vereinfachtes Verfahren 258
III. Ersetzende Entscheidungen durch die Gläubigerversammlung 258
C. Vereinfachung der Kommunikationsform 259
18
6. Teil. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 260
Literaturverzeichnis 266
Chapter Preview
References
Zusammenfassung
Die umfassende Gläubigerbeteiligung hat eine lange Tradition im deutschen Insolvenzrecht. In der Praxis beteiligen sich die Gläubiger jedoch häufig nicht. Dieser Umstand und unausgewogene Entscheidungen der Gläubiger können das Verfahrensziel, die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger, gefährden. Die Untersuchung vergleicht die Gläubigerbeteiligung nach der deutschen Insolvenzordnung mit der durch das decreto legislativo 9 gennaio 2006, n. 5 und das decreto legislativo 12 Settembre 2007, n. 169 reformierten legge fallimentare. Die Arbeit erörtert umfassend aktuelle juristische Fragen. Der rechtsvergleichende Teil bezieht Ansätze der ökonomischen Analyse des Rechts und der Verhaltensökonomik ein, um konkrete Änderungsvorschläge zu erarbeiten.