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benswahrscheinlichkeit von einem höheren Alter der Gründerperson sowie von
einer Gründung in der Berufsgruppe der Freien Heilberufe und der Freien technischen und naturwissenschaftlichen Berufe aus. Die Tabelle 57 gibt einen
Überblick zu den positiven und negativen signifikanten Einflussgrößen auf eine
dreijährige freiberufliche Überlebenswahrscheinlichkeit.
Tabelle 57: Überblick der positiven und negativen signifikanten Einflussgrößen auf die freiberufliche Überlebenswahrscheinlichkeit,
gepoolter SOEP-Datensatz 1992-2002
Einflussrichtung
Signifikante Einflussgrößen auf die freiberufliche
Überlebenswahrscheinlichkeit
Positiv
ein höheres Alter
die Freien Heilberufe
die Freien technischen und naturwissenschaftlichen Berufe
Negativ
ein Hochschulabschluss
eine vorhergehende nicht Erwerbstätigkeit
eine vorhergehende Beamtentätigkeit
eine vorhergehende selbständige Tätigkeit
Quelle: Eigene Tabelle. SOEP 1992-2002.
Signifikant negativ wird die Überlebenswahrscheinlichkeit von den Größen eines Hochschulabschlusses, einer vorhergehenden nicht Erwerbstätigkeit, einer
vorhergehenden Beamtentätigkeit sowie von einer vorhergehenden selbständigen Tätigkeit beeinflusst.
4.4.6 Zwischenfazit
Aus den Ergebnissen des Logit-, Probit- und Relogitmodells zu den demografischen Einflussgrößen aus den personenbezogenen Ansätzen werden die hypothetischen Annahmen zum Alter der Gründer bestätigt. So zeigt ein mittleres
Alter einen hoch signifikanten positiven Einfluss auf die dreijährige Überlebenswahrscheinlichkeit der freiberuflichen Gründer. Dabei wirkt sich offenbar
nicht nur eine längere Schul- und Hochschulausbildung auf das Alter der
Gründer, sondern insbesondere berufsspezifische Ausbildungsformen wie die
Gesundheitsschule oder Fachoberschule auf ein höheres Alter der Gründer aus.
In Verbindung mit dem spezifischen Humankapital, d.h. den zuvor gesammelten
einschlägigen Berufserfahrungen, steigt das Alter der Gründerpersonen weiter
an. Letztlich wirkt sich eine solche Vita der freiberuflichen Gründer positiv auf
die späteren Überlebenschancen aus. Bestätigt werden somit die humankapitaltheoretischen Annahmen.
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Vollkommen ohne Einfluss bleibt im Untersuchungsmodell die geschlechtsspezifische Betrachtungsweise. Den Regelhaftigkeiten vorhergehender empirischer
Untersuchungen widersprechend, konnte im vorliegenden Untersuchungsmodell
kein signifikanter Einfluss des männlichen Geschlechts auf die Überlebenswahrscheinlichkeit festgestellt werden. Somit bestätigt sich die zweite Hypothese mit
dem Postulat eines positiven Einflusses männlicher Gründungen auf die Überlebenswahrscheinlichkeit freiberuflicher Gründungen nicht.
Die dritte Hypothese, zum fehlenden Einfluss eines Familienstandes auf das
Überleben einer Gründung, abgeleitet aus den vorhergehenden Ergebnissen der
Gründungsforschung, hat sich bestätigt. Ein signifikanter Einfluss bei den verheirateten Gründern gegenüber der Referenz der ledigen Gründer konnte nicht
festgestellt werden. Wie in den vorhergehenden empirischen Untersuchungen
geht auch bei den freiberuflichen Gründern hinsichtlich des Familienstandes
kein Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit aus. Gleiches gilt für die
zweite Größe aus dem mikro-sozialen Umfeld der Gründer. Die Anzahl der
Kinder zeigt, wie in der vierten Hypothese angenommen, keinen signifikanten
Einfluss auf das dreijährige Überleben. Somit wird die vierte Hypothese im
Untersuchungsmodell bestätigt.
Die letzte, dem mikro-sozialen Umfeld zugeordnete Größe ist die geografische
Herkunft der Gründer. Angenommen wurde ein negativer Einfluss ostdeutscher
Gründungen gegenüber der Referenz westdeutscher Gründungen auf die dreijährigen Überlebenschancen der Freiberufler. Die Annahme stützt sich auf die geringere Wirtschaftskraft in Ostdeutschland sowie der damit verbundenen geringeren Dienstleistungsnachfrage. Die Ergebnisse der Untersuchung können diese
Hypothese nicht bestätigen. Sowohl der Logitschätzer als auch der Probitschätzer weisen keine signifikante Einflussgröße aus. Vor dem Hintergrund der deskriptiven Ergebnisse ist vielmehr zu vermuten, dass freiberufliche Gründungen
in Ostdeutschland sich den Marktgegebenheiten besser angepasst haben. Gründungen in Ostdeutschland weisen eine wesentlich bessere Überlebensquote als
westdeutsche Gründungen auf. Wenn auch noch ein gutes Stück von einem signifikanten Niveau entfernt, weist das positive Vorzeichen des Koeffizienten in
eine gleiche Richtung wie die deskriptiven Überlebensquoten. An dieser Stelle
wäre eine tiefergreifende Ursachenforschung wünschenswert, ist aber aufgrund
der stark dezimierten Fallzahlen innerhalb von Teilgruppenuntersuchungen mit
dem vorliegenden Datenmaterial nicht möglich. Letztlich wird die fünfte Hypothese eines negativen Einflusses ostdeutscher Gründungen nicht bestätigt.
Zum allgemeinen Humankapital der freiberuflichen Gründer wurden zwei
Hypothesen formuliert. Angenommen wird in der sechsten Hypothese ein positiver Einfluss eines höheren Schulabschlusses sowie in der siebten Hypothese
ein positiver Einfluss eines Hochschulstudiums, jeweils auf die Überlebenswahrscheinlichkeit freiberuflicher Gründer. Dabei fanden die Annahmen aus der
sechsten Hypothese keine Bestätigung. Weder das Abitur noch der Realschulabschluss weisen einen signifikanten Wert gegenüber der Referenz eines Haupt-
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schulabschlusses auf. Da die freiberuflichen Gründungen oftmals eine Hochschulausbildung voraussetzen, verfügen die meisten Gründer über das Abitur als
höchsten Schulabschluss. So zeigt sich das Abitur auch als eine signifikante Einflussgröße zur Gründungsaktivität. Beim Gründungserfolg hat es dagegen keinen signifikanten Einfluss hinsichtlich eines dreijährigen Überlebens einer
Gründung. Hier wird ein positiver Einfluss der speziellen freiberuflichen Ausbildung ohne das Abitur vermutet, wie beispielsweise die Fachoberschule oder
die Gesundheitsschule. Offenbar verfügt ein Teil der erfolgreichen freiberuflichen Gründer ausschließlich über eine höhere berufliche Bildung als Abschluss,
ohne das Abitur.
Ein ähnliches Ergebnis wie zum Abitur zeigt sich beim Hochschulabschluss.
Hier liefern beide Schätzer signifikante Werte. Demnach hat ein Hochschulstudium einen negativen Einfluss auf eine dreijährige Überlebenswahrscheinlichkeit. Das Ergebnis überrascht auf den ersten Blick vor dem Hintergrund der
freiberuflichen Anforderungen und Charakteristika, da es den hypothetischen
Annahmen vollkommen widerspricht. Für die freiberufliche Gründungsaktivität
zeigt sich ein Hochschulstudium als positive signifikante Einflussgröße. Wie
beim Abitur verfügen die meisten freiberuflichen Gründer nun über ein Hochschulstudium. Dies ist auch in den meisten Kammerberufen eine Voraussetzung
zur Berufsausübung. Allerdings scheinen sich die freiberuflichen Gründer ohne
einem Hochschulstudium in den ersten drei Jahren nach der Gründung besser zu
bewähren. Insbesondere Gründungen in den Freien Heilberufen ohne Hochschulstudium weisen sehr hohe Überlebensquoten, wie im vorhergehenden Beispiel zum Abitur erläutert, auf. Zudem besteht die Möglichkeit verstärkter
Gründungen mit einem Hochschulabschluss gegenüber den Gründern ohne
Hochschulabschluss im Berufsbild der Freien künstlerischen, pädagogischen
und publizistischen Berufe. In dieser Berufsgruppe, geprägt von den kammerfreien Berufen, werden den Gründern die schlechtesten Überlebenschancen eingeräumt. Letztlich kommen auch vorgehende Gründungsstudien zu dem Ergebnis, dass eine Hochschulausbildung in keinem kausalen Zusammenhang mit dem
späteren Gründungserfolg steht (vgl. Brüderl, Preisendörfer und Ziegler 1996,
46). Wie zur geografischen Herkunft wären in diesem Bereich weitere Auswertungen, zum Beispiel über den Einfluss der verschiedenen Berufsbilder oder der
Kammerberufe wünschenswert, sind aber aufgrund der stark sinkenden Fallzahlen mit jeder weiteren Unterscheidung nicht möglich. Letztlich bleibt ein negativer Einfluss durch ein Hochschulstudium auf die freiberufliche Überlebenswahrscheinlichkeit festzuhalten.
Zum spezifischen Humankapital der freiberuflichen Gründer wurden vier Hypothesen abgeleitet. Gegenüber der größten Gruppe, den Angestellten als Referenzgröße, wurde ein negativer Einfluss durch eine vorhergehende nicht
Erwerbstätigkeit vermutet. Hier wurde vor dem Hintergrund der spezifischen
Humankapitaltheorie in Verbindung mit den Push- und Pull-Faktoren eine
„Flucht“ in die Selbständigkeit angenommen, die sich negativ auf eine freiberuf-
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liche Überlebenswahrscheinlichkeit auswirkt. Dahinter steht die Annahme einer
gänzlich fehlenden beruflichen Erfahrung zum spezifischen Humankapital oder
eines abnehmenden Effekts des Humankapitals durch eine längeranhaltende
nicht Erwerbstätigkeit. Die Annahme einer „Flucht“ in die Selbständigkeit als
Alternative zu einer weiter anhaltenden nicht Erwerbstätigkeit sowie den wahrscheinlich schwierigen Perspektiven einer alternativen abhängigen Tätigkeit
werden für die achte Hypothese somit bestätigt.
Aus den identischen theoretischen Annahmen wie zur vorhergehenden nicht
Erwerbstätigkeit wurde auch bei einer vorhergehenden Arbeitslosigkeit ein negativer Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit angenommen. Zwar weisen die Koeffizienten ein negatives Vorzeichen auf, sind aber deutlich von der
Signifikanzgrenze entfernt. Somit findet die Annahme, dass arbeitslose Gründer
mit einem unterstellten abnehmenden Humankapital durch ihre Arbeitslosigkeit
sowie der „Flucht“ aus Mangel an Alternativen in die Selbständigkeit schlechtere Überlebenschancen haben, keine signifikante Bestätigung. Damit wird die
neunte Hypothese nicht bestätigt. Allerdings kann das Modell nicht alle Einflussgrößen abbilden. Unklar bleibt, insbesondere bei den vor der freiberuflichen
Gründung arbeitslosgemeldeten Personen, welche spezifischen Tätigkeiten und
Kenntnisse sie davor erlangt haben und über welchen Zeitraum sie zuvor
arbeitslos waren. Insofern ist es nicht ohne Problematik, den zuvor arbeitslosen
Gründern einen abnehmenden Effekt des spezifischen Humankapitals zu unterstellen. Dies gilt auch für eine den arbeitslosen Gründern unterstellte „Flucht“
in die Selbständigkeit. Informationen über mögliche berufliche Alternativen
oder von langer Hand vorbereitete Gründungsabsichten liegen nicht vor.
Bestätigt wird die zehnte Hypothese. Dabei wurde den freiberuflichen Gründern
mit einer vorhergehenden Tätigkeit als Beamter ein negativer Einfluss auf die
Überlebenswahrscheinlichkeit unterstellt. Offensichtlich zeigen sich freiberufliche Gründungen aus einem Berufsumfeld, das nicht den freiberuflichen charakteristischen Eigenschaften entspricht, benachteiligt hinsichtlich ihrer Chance, die
ersten drei Jahre nach der Gründung zu überleben.
Etwas überraschend sind die Ergebnisse bei einer vorhergehenden selbständigen
Tätigkeit. Hier zeigt sich in den Untersuchungsmodellen ein negativer Einfluss
auf die Überlebenswahrscheinlichkeit. Die Ergebnisse sind signifikant. Dabei
wurde ein positiver Einfluss durch eine vorhergehende selbständige Tätigkeit
angenommen, da die freiberuflichen Gründer bereits Gründungserfahrungen im
Sinne des spezifischen Humankapitals gesammelt haben. Dadurch sollten sie
besser als ihre Pedanten dazu in der Lage sein, ihr Gründungsvorhaben zu organisieren und ihre Erfolgschancen einzuschätzen. Das Ergebnis widerlegt diese
Annahme deutlich. Vielmehr erscheinen die gesammelten berufsspezifischen
Erfahrungen von Bedeutung als die generelle Selbständigkeitserfahrung für das
dreijährige Überleben der Gründung. Die elfte Hypothese findet somit keine
Bestätigung aus den vorliegenden Ergebnissen.
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Ohne einen signifikanten Einfluss bleibt die Determinante der Arbeitszufriedenheit. In der zwölften Hypothese zum Gründungserfolg wurde ein negativer Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die mit der Arbeit eher unzufriedenen Gründer erwartet. Gegenüber der Referenz der eher zufriedenen
Gründer fand die zwölfte Hypothese keine Bestätigung. Offenbar beziehen die
Gründer ihre Zufriedenheit mit der Arbeit nicht nur auf einem rein ökonomischen Hintergrund, aus dem sich die Überlebenschance einer freiberuflichen
Gründung ableiten ließe.
Keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit zeigen, entgegen den Annahmen aus der dreizehnten und vierzehnten Hypothese, das Einkommen und die Kammerberufe aus dem betriebsbezogenen Umfeld. Abgeleitet
wurde ein positiver Effekt auf das Überleben einer Gründung, sofern der Gründer bereits im ersten Jahr nach der Gründung über ein höheres Einkommen verfügt. Dahinter steht die Annahme, dass ein Gründer, der bereits im ersten Jahr
mehr Einkommen aus seiner Tätigkeit erzielt, erfolgreicher ist und diesen Trend
über die folgenden zwei Jahre fortsetzen kann. Dem widersprechen die Ergebnisse. Offensichtlich hat das Einkommen im ersten Jahr der Gründung keinen
signifikanten Einfluss auf das spätere Überleben, da die Gründer ein geringeres
Einkommen oder auch Verluste für diese erste Durststrecke eingeplant haben.
Ähnlich überraschend wie zum Hochschulabschluss zeigen sich die Ergebnisse
zu den Kammerberufen. Abgeleitet aus den theoretischen Annahmen des unvollständigen Wettbewerbs wurde den Kammerberufen eine wesentlich bessere
Überlebenschance gegenüber den kammerfreien Berufen eingeräumt. Eine Ursache für diesen ausbleibenden Effekt wird bei den kammerfreien Heilberufen
mit den bereits berichteten hohen Überlebensquoten vermutet. Andererseits ist
die Anzahl der beobachteten Gründer in den Kammerberufen mit einem Anteil
von einem Viertel aller Gründer auch numerisch sehr gering, so dass eventuelle
Einflusse aus den Kammerberufen unbeobachtet bleiben. Hinzu kommt, dass die
Regulierungsintensität in den einzelnen Kammerberufen sehr unterschiedlich ist
und in ihrem Einfluss sehr differenziert betrachtet werden muss. Möglicherweise
kommt der Effekt des unvollständigen Wettbewerbs in den Kammerberufen
überhaupt nicht zu tragen. An dieser Stelle wären weitere Analysen mit einem
umfangreicheren Datensatz notwendig und wünschenswert. Die vorliegenden
Ergebnisse können die Annahme der vierzehnten Hypothese nicht stützen.
Bei den Berufsgruppen aus dem betriebsbezogenen Umfeld zeigen sich zwei
signifikante Einflussgrößen gegenüber der Referenz der Freien künstlerischen,
pädagogischen und publizistischen Berufe. Wie in der fünfzehnten Hypothese
postuliert, weisen die Freien Heilberufe einen positiven Einfluss auf ein dreijähriges Überleben der freiberuflichen Gründer aus. In dieser Berufsgruppe sammeln sich sowohl die meisten erfolgreichen Kammerberufe sowie die meisten
erfolgreichen Freiberufler ohne einen Hochschulabschluss. Das Ergebnis ist
hoch signifikant und bestätigt die fünfzehnte Hypothese. Ebenfalls ein signifikant positiver Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit geht von den
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Gründungen innerhalb der Freien technischen und naturwissenschaftlichen Berufe aus. Ohne signifikanten Einfluss bleiben die Freien rechts- und wirtschaftsberatenden Berufe gegenüber den Freien künstlerischen, pädagogischen und
publizistischen Berufen. Hier wurde in der siebzehnten Hypothese ein positiver
Einfluss angenommen. Somit findet die siebzehnte Hypothese zum freiberuflichen Gründungserfolg keine Bestätigung, während die sechzehnte Hypothese
bestätigt wird.
Insgesamt reicht das Datenmaterial der vorliegenden Untersuchung trotz Anwendung eines gepoolten Datenmodells, insbesondere bei der Betrachtung einzelner Teilgruppen durch die geringen Fallzahlen freiberuflicher Gründer nicht
aus. Wünschenswerte Aspekte durch Teilanalysen wie zum Hochschulabschluss
und den Kammerberufen können so nicht weiter untersucht werden. Für die Berechnung der Überlebenswahrscheinlichkeiten wäre auch ein längeranhaltender
Untersuchungshorizont von fünf oder acht Jahren sinnvoll. Allerdings schränkt
auch hier die Fallzahl die Möglichkeiten der Analysen stark ein. So wurde auf
die Präsentation der fünfjährigen Überlebenswahrscheinlichkeiten verzichtet, da
die Fallzahl freiberuflicher Gründer im fünfjährigen Überlebensmodell auf 90
Personen sank. Vor diesem Hintergrund wurde auch von einer panelökonometrischen Schätzung, wie im Modell zur Gründungsaktivität angewendet abgesehen.
Doch mit der Hocheinkommensstichprobe ansteigende Fallzahl der Freien Berufe im SOEP-Panel dürften sich mittelfristig solche Auswertungsverfahren anwenden lassen. So stellen die gewonnenen Erkenntnisse zu den Einflussgrößen
einer dreijährigen Überlebenswahrscheinlichkeit einen ersten Schritt in der Erforschung freiberuflichen Gründungserfolges dar. Dabei konnte das Untersuchungsmodell zum freiberuflichen Gründungserfolg mit der Messgröße eines
dreijährigen Überlebens der Gründung einige erste interessante und signifikante
Einflussgrößen aufzeigen.
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References
Zusammenfassung
Die Arbeit verfolgt die theoretische, methodische und empirisch fundierte Analyse des freiberuflichen Gründungsgeschehens. Um die Fragestellung “Welche Determinanten beeinflussen die Gründungsaktivität und den Gründungserfolg von Freiberuflern?“ wird das Spektrum über die Phasen vor der Gründung bis zur Etablierung der freiberuflichen Tätigkeit am Markt erfasst.
Auf Grundlage des SOEP-Panels und einer Onlineerhebung tragen die Ergebnisse zu einem Erkenntnisgewinn des freiberuflichen Gründungsgeschehens bei. Gewürdigt wird dabei insbesondere die Praxis mit vielen neuen Ergebnissen aus den empirisch neu gewonnenen Daten zum Gründungsgeschehen der Freien Berufe.
Dr. Peter Paic studierte BWL und Ökonomie in Hamburg. 2008 Promotion an der Leuphana Universität Lüneburg. Zurzeit ist er Referent im Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW) in Düsseldorf.