180 Kapitel 7: Holdingstandorte
Vergabe von Punkten für jeden Faktor und jedes Land. Idealerweise
sollte jede einzelne Punktzahl kommentiert werden, wenn möglich
mit Angabe von einschlägigen Gesetzesvorschriften.
Addierung der Punkte.
Interpretation des Ergebnisses; insbesondere die Punktunterschiede
zwischen den ersten drei Rängen.
Auswahl des besten Standortes.
Abbildung 22: Balanced Scorecard
II. Motivation der Holdingstandorte
Die Motivation von Ländern, ein attraktives Umfeld für Holdinggesellschaften zu bieten, liegt im Wesentlichen darin begründet, dass durch Holdingsgesellschaften vielerlei hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen
werden. Da Holdinggesellschaften Führungs-, Strategie- und Finanzierungsentscheidungen treffen, sind sie Teil eines hochqualifizierten
Umfeldes, welches wiederum weitere Investoren im Dienstleistungssektor
anlockt (Cluster-Bildung).731 Damit steigt nicht nur die Wirtschaftskraft
eines Landes, sondern auch das Renommee.
III. Standortfaktoren
Eine Reihe von Faktoren sind im Laufe der Zeit identifiziert worden, um
einen adäquaten Standort für eine Holdinggesellschaft zu finden. Die ein-
731 Ferner, Endres/Dorfmüller, Holdingstrukturen in Europa, Praxis Internationale
Steuerberatung 2001, 94, 95.
Standort Quellensteuer auf
Zinszahlungen
(10 Punkte)
CFC Regeln
(5 Punkte)
Thin Cap-Regeln
(20 Punkte)
Gesamtergebnis
(35 Punkte)
Niederlande Punkte
(Kommentar)
Punkte
(Kommentar)
Punkte
(Kommentar)
Punkte
(Kommentar)
Schweiz … … … …
Bermuda … … … …
Deutschland … … … …
… … … … …
Chapter Preview
References
Zusammenfassung
Die internationale Steuerplanung mit Holdinggesellschaften ist für multinationale Konzerne häufig lohnenswert. Allerdings gilt es vielerlei Fallstricke zu beachten. Der Autor stellt nicht nur die Grundlagen dieser Art von Steuerplanung dar, sondern präsentiert Strukturen, die sowohl für Praktiker als auch für Wissenschaftler von großem Interesse sind.
Spätestens wenn ein U.S.-amerikanischer Investor einen Gewinn in Deutschland realisiert hat, muss er eine Entscheidung darüber treffen, wie er den Gewinn verwendet. Hierfür gibt es drei Alternativen: Erstens, den Gewinn in Deutschland oder Europa zu reinvestieren, um diesen von der U.S.-amerikanischen Besteuerung abzuschirmen, zweitens, den Gewinn aus Europa heraus in einen Drittstaat zu leiten, um ihn dort zu investieren und von der U.S.-amerikanischen Besteuerung abzuschirmen oder drittens, die Gewinne in die Vereinigten Staaten zu repatriieren. Für die letzte Option gibt es gute Gründe. Diesen widmet sich das Werk, indem es zwei Dutzend Holdingstandorte analysiert, die eine steueroptimale Repatriierung von U.S.-Gewinnen aus Deutschland ermöglichen.
Die Dissertation wurde mit dem Gerhard-Thoma-Ehrenpreis 2009, dem Rudolf-Haufe-Nachwuchsförderpreis 2009 und dem Esche Schümann Commichau Förderpreis 2009 ausgezeichnet.