M&K Medien & Kommunikationswissenschaft
- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3
- ISSN print: 1615-634X
- ISSN online: 1615-634X
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Medien & Kommunikationswissenschaft bietet ein Forum zur Diskussion medien- und kommunikationsbezogener Fragen sowie für Analysen der Medienentwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven und für alle Medien. Medien & Kommunikationswissenschaft spiegelt damit die Trends der Forschung und der öffentlichen Diskussion um die Medien wider. Die Zeitschrift hat einen Jahresumfang von ca. 600 Seiten und enthält Aufsätze, Berichte, Dokumente, Diskussionsbeiträge, Rezensionen sowie eine Zeitschriftenlese und eine Literaturübersicht.
Medien & Kommunikationswissenschaft wendet sich an Wissenschaftler, Journalisten, Medien-Organisationen, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Film-, Fernseh-, Videoproduktionsunternehmen, Verbände, Lehrer, Pressewesen, Medienpolitiker.
Homepage: www.m-und-k.nomos.de
- 283–301 Woher kommt und wozu führt Medienfeindlichkeit? Zum Zusammenhang von populistischen Einstellungen, Medienfeindlichkeit, negativen Emotionen und Partizipation Johanna Schindler, Claudia Fortkord, Lone Posthumus, Magdalena Obermaier, Carsten Reinemann, Nayla, Fawzi Johanna Schindler, Claudia Fortkord, Lone Posthumus, Magdalena Obermaier, Carsten Reinemann, Nayla, Fawzi 283–301
- 302–319 Motivierte Zweifel. Wie die Voreinstellungen der Rezipienten zum Berichterstattungsgegenstand ihre Wahrnehmung der Medienglaubwürdigkeit beeinflussen Marcus Maurer, Pablo Jost, Milan Pfoh, Maximiliane Porath, Lea Wilke Marcus Maurer, Pablo Jost, Milan Pfoh, Maximiliane Porath, Lea Wilke 302–319
- 351–375 Zeitschriftenlese 351–375
- 376–378 Literaturverzeichnis 376–378
- 379–383 Dissertationsübersicht 379–383
- 384–385 English Abstracts 384–385
Titelei/Inhaltsverzeichnis
DOI
- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-281
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Woher kommt und wozu führt Medienfeindlichkeit? Zum Zusammenhang von populistischen Einstellungen, Medienfeindlichkeit, negativen Emotionen und Partizipation
Autoren
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-283
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Zusammenfassung
An der Zunahme verbaler und physischer Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten lässt sich ein neues Ausmaß von Medienfeindlichkeit mit potenziell weitreichenden gesellschaftlichen Folgen ablesen. Allerdings ist bisher wenig über die Ursachen medienfeindlicher Einstellungen auf Individualebene sowie deren Auswirkungen auf medienbezogene Emotionen und Handlungen bekannt. Die vorliegende Studie beleuchtet deshalb den Einfluss populistischer Einstellungen - also im Wesentlichen der Vorstellung eines homogenen „guten“ Volkes vs. einer „bösen“ Elite - auf medienfeindliche Einstellungen und geht zudem auf deren Auswirkungen ein. Eine Online-Befragung mit n=1.102 Teilnehmenden zeigt, dass die Vorstellung eines unmoralischen, gleichgeschalteten und manipulativen Mediensystems im Kern auf populistische Überzeugungen zurückzuführen ist - und in wesentlich geringerem Maße auf die Zugehörigkeit zu politisch linken oder rechten Lagern. Der Einfluss populistischer Einstellungen auf Medienfeindlichkeit wird zum Teil über eine als gering wahrgenommene Interessenvertretung durch Medien sowie die Nutzung von Alternativmedien vermittelt. Menschen mit so entstandenen medienfeindlichen Einstellungen sind nicht nur wütend, sondern auch politisch aktiver und äußern häufiger ihre Meinung in den Medien.
Abstract
Sensing an increase in hate speech and physical aggression against journalists, we see a new level of hostility towards the media, and with it potentially far-reaching consequences for society in general. However, little is known so far about both the individual causes of media hostility and its influence on individual media-related emotions and behaviour. We set out to determine the influence of populist attitudes, i.e. the significance of the idea of a homogenous, ‘good’ people v an ‘evil’ elite on media hostility. Our study, moreover, examines the broader consequence of hostile attitudes towards the media. Drawing on data from an online survey with 1,102 participants, we show how the idea of the media as immoral, government-controlled and manipulative is essentially rooted in populist attitudes rather than in left-wing or right-wing attitudes. The effects of populist attitudes on the level of media hostility can be seen to be mediated partially by the level of the perceived representation of participants’ own interests in the media, and by the use of alternative media. People showing hostile attitudes towards the media are not only angry, but they are also more politically active and do more often express their opinion in the media.
Motivierte Zweifel. Wie die Voreinstellungen der Rezipienten zum Berichterstattungsgegenstand ihre Wahrnehmung der Medienglaubwürdigkeit beeinflussen
Autoren
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-302
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Zusammenfassung
Die Lügenpresse-Vorwürfe rechtspopulistischer Gruppierungen einerseits und die zunehmende Furcht vor dem Einfluss glaubwürdig wirkender Fake News auf die öffentliche Meinungsbildung andererseits verleihen der Frage nach den Ursachen der Wahrnehmung der Medienglaubwürdigkeit neue Aktualität. Sozialpsychologische Theorien wie der Hostile-Media-Effekt und der Motivated-Reasoning-Ansatz legen dabei den Schluss nahe, dass die Rezipienten die Berichterstattung, unabhängig von ihrer Richtigkeit und Ausgewogenheit, vor allem dann als glaubwürdig wahrnehmen, wenn sie ihre eigenen Voreinstellungen zum Berichterstattungsgegenstand bestätigt. Die vorliegende experimentelle Untersuchung prüft diese Annahme am Beispiel des Einflusses der Voreinstellungen der Rezipienten zum Klimawandel auf ihre Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit von Medienbeiträgen, die den Klimawandel dramatisieren oder verharmlosen. Dabei zeigt sich wie erwartet, dass die Rezipienten einstellungskonforme Medienbeiträge umso eher für glaubwürdig und nicht einstellungskonforme Medienbeiträge umso eher für unglaubwürdig halten, je extremer ihre Voreinstellungen gegenüber dem Klimawandel waren.
Abstract
Right-wing populist groups’ accusations of a ‘lying’ press and the increasing fear of the effects of fake news on public opinion formation give rise to the question of how trust in the news media can be explained. Social psychological theories such as the Hostile Media Effect or the idea of Motivated Reasoning suggest that recipients perceive media coverage as trustworthy, if it is in line with their own predispositions, regardless of notions of accuracy and balance. In an online experiment, we tested the influence of pre-existing attitudes on media trust by using the issue of climate change as a case study. Participants were exposed to news articles that either dramatized or downplayed the consequences of climate change. As we expected, participants indeed perceive news articles as more trustworthy if the facts displayed are in line with their own attitudes towards climate change. This is particularly true in the case of recipients with extreme attitudes.
Sozialdemokratie und Medienpolitik. Der Beitrag parteiungebundener Autoren in der Pressereformdebatte Anfang des 20. Jahrhunderts.
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-320
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Zusammenfassung
Die Pressereformdebatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Reaktion auf die Kommerzialisierung der Presse und beschäftigte sich mit der Verstaatlichung der Zeitungsinserate. Obwohl diese Debatte auch die Kommunikationsprobleme der SPD berührte, die in der hochauflagigen Massenpresse kaum Sichtbarkeit für ihre Themen zu erlangen glaubte, beteiligte sich die Partei nicht daran. Gestützt auf den diskursiven Institutionalismus (Schmidt 2008) untersucht dieser Beitrag die Gründe für die Abstinenz der SPD und verfolgt dabei die These, dass die zentralen Autoren der Debatte - Karl Bücher, Erich Schairer und Wolfgang Schumann - stellvertretend auch die Massenkommunikationsprobleme der SPD bearbeiteten. Mit einer kategoriengeleiteten Inhalts- und Dokumentenanalyse werden Publikationen, Parteitagsprotokolle und weitere Quellen zwischen 1908 und 1920 untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die SPD, gebunden an historische Erfahrungen und strukturelle Faktoren, ihre Probleme mit den eigenen Zeitungen zu lösen glaubte, obwohl sie sich eingestehen musste, mit der Massenpresse nicht konkurrieren zu können. Den drei mit der Sozialdemokratie sympathisierenden, aber parteiunabhängigen Autoren war es aufgrund ihrer institutionellen Kontexte möglich, sich für staatliche Eingriffe in ökonomische Pressestrukturen einzusetzen und damit auch die Kommunikationsprobleme der Partei zu bearbeiten.
Abstract
At the beginning of the 20th century, the debate about the reform of the press was a reaction to the commercialisation of the media, and was essentially concerned with the socialisation of newspaper advertisements. At the time, the Social Democratic Party of Germany (SPD) was not able to achieve much representation of their issues in the mass-circulated press. However, the SPD did not participate in the debate tackling the Party’s communication problems. Drawing on the approach of ‘discursive institutionalism’ (Schmidt 2008), we examine the reasons for the SPD’s absence in this debate. We are in line with the idea that the central authors of the debate, Karl Bücher, Erich Schairer, and Wolfgang Schumann, also dealt with the SPD’s mass communication problems. Using a qualitative content and document analysis, we analysed publications, party conference minutes, and other sources from the period of time between 1908 and 1920. The findings reveal that although the party had to admit they could not compete with the mass-circulated newspapers, the SPD believed to be able to solve its problems through its own party press. This can be explained by the party’s historical experiences as well as structural issues. However, due to their institutional context, the three authors that sympathized with social democracy but remained politically independent were able to advocate state interventions on economic structures of the press and thus, treated the party’s communication problems.
Literatur - Besprechungen
DOI
- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-337
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Zeitschriftenlese
DOI
- doi.org/10.5771/1615-634X-2018-3-351
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