M&K Medien & Kommunikationswissenschaft
- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4
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Zusammenfassung
Medien & Kommunikationswissenschaft bietet ein Forum zur Diskussion medien- und kommunikationsbezogener Fragen sowie für Analysen der Medienentwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven und für alle Medien. Medien & Kommunikationswissenschaft spiegelt damit die Trends der Forschung und der öffentlichen Diskussion um die Medien wider. Die Zeitschrift hat einen Jahresumfang von ca. 600 Seiten und enthält Aufsätze, Berichte, Dokumente, Diskussionsbeiträge, Rezensionen sowie eine Zeitschriftenlese und eine Literaturübersicht.
Medien & Kommunikationswissenschaft wendet sich an Wissenschaftler, Journalisten, Medien-Organisationen, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Film-, Fernseh-, Videoproduktionsunternehmen, Verbände, Lehrer, Pressewesen, Medienpolitiker.
Homepage: www.m-und-k.nomos.de
- 495–516 Suchmaschinen auf dem Prüfstand – eine vergleichende Inhaltsanalyse der Qualität von Trefferlisten Melanie Magin, Miriam Steiner, Dominique Heinbach, Sarah Bosold, Alice Pieper, Eva-Maria Felka, Birgit Stark Melanie Magin, Miriam Steiner, Dominique Heinbach, Sarah Bosold, Alice Pieper, Eva-Maria Felka, Birgit Stark 495–516
- 576–589 Diskussion 576–589
- 590–617 Literatur Besprechungen 590–617
- 618–637 Zeitschriftenlese 618–637
- 638–642 Literaturverzeichnis 638–642
- 643–645 English Abstracts 643–645
Titelei/Inhaltsverzeichnis
DOI
- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-489
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Suchmaschinen auf dem Prüfstand – eine vergleichende Inhaltsanalyse der Qualität von Trefferlisten
Autoren
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-495
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Zusammenfassung
Suchmaschinen sind für die Nutzer ein zentrales Werkzeug zur Erschließung des Internets. Als Intermediäre filtern sie die Informationsflut im Netz und identifizieren bedeutsame Inhalte, haben also eine ähnliche Funktion und eine vergleichbare gesellschaftliche Verantwortung wie der Journalismus. Damit stellt sich die Frage nach der Qualität ihrer Trefferlisten, die in der Kommunikationswissenschaft bislang kaum erforscht wurde. Die vorliegende Studie untersucht dem Ansatz der nutzerzentrierten Inhaltsanalyse folgend die Benutzerfreundlichkeit, Relevanz, Gattungsvielfalt und Aktualität der Trefferlisten von fünf Suchmaschinen zu sechs gesellschaftlich relevanten, kontroversen Themen. Auf diese Weise wird geprüft, ob die Suchmaschinen die Voraussetzungen dafür bieten, dass die Nutzer zwei Rollen erfüllen können: die des Konsumenten, für den der Nutzwert im Fokus steht, und die des Bürgers, der sich an gesellschaftlichen Wertvorstellungen orientiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Google insgesamt qualitativ hochwertigere Trefferlisten bietet als die Mitbewerber Bing, Ixquick, Lycos und Ask, hinsichtlich der Gattungsvielfalt aber etwas hinter der Konkurrenz zurückbleibt.
Abstract
From a user’s perspective, search engines are vital to unlocking the Internet. Filtering the flood of information and identifying relevant content, search engines are intermediaries with a similar function and social responsibility to that of journalism. It is, therefore, crucial to investigate the quality of search engine result pages (SERPs), which have widely been neglected by communication studies so far. Drawing on the findings from a userfocused content analysis, we examine the usability, relevance, structural diversity and topicality of five different search engines’ result pages relating to controversial relevant, yet controversial issues. In doing so, we explore if search engines are able to provide for users’ diverse roles; i.e., the role of the consumer on the one hand, who focuses on the SERPs’ usefulness, and the role of the citizen on the other hand, who adjusts to social values. The results show that Google’s SERPs are of a higher quality than those of Bing, Ixquick, Lycos and Ask. However, with regard to the structural diversity, Google falls somewhat behind its competitors.
Die Kommunikationsstrategien der Kontrahenten in der Fluglärmdebatte. Einflüsse der Wahrnehmung einer feindlichen Berichterstattung, der Medienwirksamkeit und der Meinungsklimata in Politik und Öffentlichkeit
Autoren
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-517
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Zusammenfassung
Nach dem Modell der reziproken Effekte wirkt die Berichterstattung über Konflikte auf die Konfliktgegner zurück und beeinflusst ihr Kommunikationsverhalten und damit die Konfliktdynamik. Als hochinvolvierte Akteure nehmen die Konfliktgegner die Berichterstattung i.d.R. als feindlich verzerrt gegenüber dem eigenen Standpunkt wahr (Hostile Media Phenomenon). Nach der „Corrective-Actions“-Hypothese (Rojas 2010) mobilisiert diese Wahrnehmung zu Versuchen, die vermeintlich feindliche Berichterstattung durch kommunikatives Engagement auszugleichen. Diese Annahme wird am Beispiel der Konfliktgegner in der deutschen Fluglärmdebatte basierend auf einer Online-Befragung der Fluglärmgegner (n = 82; 47 %) und Befürworter des Luftverkehrs (n = 48; 33 %) geprüft. Für die Befürworter des Luftverkehrs bestätigt sich die Hypothese über die korrigierenden Handlungen: Sie engagieren sich vor allem dann kommunikativ, wenn sie sich mit einer feindlich gesinnten Berichterstattung und einem geringen Medieninteresse konfrontiert sehen. Für die Fluglärmgegner bestätigt sich die Hypothese nicht: Sie engagieren sich vor allem dann, wenn sie ein hohes Medieninteresse wahrnehmen.
Abstract
According to the model of reciprocal effects, news coverage of conflicts affects the conflicting parties – it influences their communicative actions and thus impacts on the dynamics of the conflict. As actors with a high involvement, the conflicting parties usually perceive media coverage as hostile towards their own position (hostile media perceptions). According to the hypothesis of ‘corrective actions’ (Rojas 2010), hostile media perceptions mobilise opposing parties in making attempts to counter-balance the allegedly hostile media coverage. My study puts this assumption to the test by discussing the results from an online survey of opposing parties in the German conflict over aircraft noise (the opponents of aircraft noise resemble n = 82; 47 %; the proponents of air traffic n = 48, 33 %). The results show that with regard to the proponents of air traffic, the corrective-actions hypothesis can be confirmed. Communicative actions are intensified, the more they see themselves confronted with hostile media coverage, and the more they perceive a low level of media interest. However, for the opponents of aircraft noise, the hypothesis can be disproved, for they communicate more intensively, the more they perceive a high level of media interest.
Was ist ein Bild? Eine Antwort aus semiotisch-konstruktivistischer Perspektive
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-535
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Zusammenfassung
Dieser Aufsatz soll darlegen, was eine Kombination aus Radikalem Konstruktivismus nach Ernst von Glasersfeld und der Semiotik nach Charles S. Peirce für die Bildtheorie leisten kann. Das Ziel ist dabei, die These plausibel zu machen, dass das Bildmedium den Betrachter notwendig zur selbstreferentiellen, d. h. gedächtnisbasierten Bezugnahme in Form einer doppelten Kategorisierung stimuliert, bei der sowohl die Ausdrucks- als auch die Inhaltsseite als solche erkannt werden muss. Dadurch wird das Bild zur funktionalen Einheit in Form eines ikonischen, d. h. wahrnehmungsnahen Zeichens. Im Zuge der fortwährenden Debatte um den Bildbegriff und dessen kontrovers diskutierten Zeichenstatus soll hier also dafür plädiert werden, dass zum einen gelernt werden muss, was ein Bild ist, und dass dies zum anderen notwendig mit einem Zeichenprozess zusammenhängt, welcher sich nicht erst über die kommunikative, sondern bereits über die kognitive Ebene bestimmen lässt.
Abstract
This paper examines what a combination of radical constructivism as suggested by Ernst von Glasersfeld with the semiotics of Charles S. Peirce can offer to image theory. My main thesis is that the image as a medium stimulates the viewer to adopt a self-referential, i.e. memory-based stance. Within this double categorization, I suggest that expression and content must each be recognized. An image is, therefore, considered a functional unit in the form of an iconic, i.e. a perception-like sign. In scholarly debates, the question of whether every image is necessarily a sign or not is discussed controversially. This paper takes the view that every image viewer needs to learn what an image is, and this process includes an object categorization for the image carrier and an iconic categorization for the image object. Moreover, these categorizations necessarily include sign processes which are determined and established on the level of human cognition rather than human communication.
Harry Pross – Signalökonomie und „neue Kommunikationspolitik“
Autoren
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-557
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Zusammenfassung
Der Name Harry Pross (1923-2010) steht in der Fachgeschichte meist für das „Berliner
Modell“ einer praxisbezogenen universitären Ausbildung für die Kommunikationsberufe.
Die Kenntnisse über seinen theoretischen Beitrag scheinen weitaus weniger und bestenfalls
bruchstückhaft verbreitet. Ein Blick in die Rezensionen und Lehrbücher zeigt,
dass schon die zeitgenössische Rezeption im Fach eher verhalten ausfiel. Der Beitrag rekonstruiert
weniger die pressehistorischen Arbeiten zur politischen Kommunikation als
den zeichentheoretischen und kultursoziologischen Beitrag von Pross auf der Grundlage
seiner Werke und seiner Quellen. Dabei zeigt sich, wie eng publizistische Praxis und
theoretische Reflexion bei Pross biographisch verknüpft sind. Deutlich wird auch, dass
Pross theoretisch fundierte Begriffe und Konzepte zu bieten hat, die für aktuelle Grundfragen
der Kommunikationsforschung relevant und hilfreich sind. Dies gilt insbesondere für seine Signalökonomie und seine publizistikwissenschaftliche Fundierung einer „neuen
Kommunikationspolitik“, die immer wieder die Frage nach Selbstbestimmung und
Fremdbestimmung (nicht nur) in der öffentlichen Kommunikation stellt.
Abstract
Harry Pross (1923-2010) is well-known for his „Berlin Model“ which paved new ways of academic education in professional journalism in Germany. His theoretical work seems underestimated and only partly adopted in the field of Media and Communication Studies. In fact, contemporary reviews as well as current textbooks of the discipline demonstrate a widespread neglecting of his writings. Analysing his writings and his philosophical background, this article focusses on Pross’ contributions to the study of political communication. The contributions of his approach are theoretically based on semiotics and the sociology of culture. Pross’ professional work as a leading political journalist and editor of his time is rooted in his theoretical thinking and vice versa. My study reveals that his key terms and concepts are not only based on theory but they are, indeed, relevant to and instrumental for current problems of media and communication. Central to his economy of signals and the theoretical foundation of „new communication politics“ is the problem of autonomy and heteronomy of (not only public) communication.
Kritik der Ethik – Ethik der Kritik. Anmerkungen zur Moral in der Wissenschaft und zum Ethik-Kodex der DGPuK
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-576
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Zusammenfassung
Der Essay untersucht vor dem Hintergrund der aktuellen Ethik-Diskussion in der DGPuK die Vereinbarkeit von ethischen Normierungen und Wissenschaftsfreiheit. Der Ethik-Kodex wird in seine Kontext-Dimensionen eingeordnet und diskutiert. Der Essay plädiert dafür, den Ethik-Kodex der DGPuK zu revidieren und ihn schlanker sowie widerspruchsfreier zu formulieren: Der Ethik-Kodex sollte materiell selbstevident sein und sich nicht an kasuistischen Einzelfällen orientieren. Aus Gründen des Subsidiaritätsprinzips wären präzise formale Normierungen nützlicher als der redundante Aufgriff gesetzlicher Bestimmungen. Der Essay betont den unbedingten Vorrang der Freiheit zu wissenschaftlicher Kritik.
Abstract
Drawing on the current debate about ethics within the DGPuK, this paper examines the compatibility of ethical norms and academic freedom. I discuss the Ethics Codex in its contexts, arguing for a revision that aims to reducing it and freeing it of its ambiguous potential. We need to make the Ethics Codex self-evident in substance, decreasing its
orientation towards subtle, isolated cases. Indeed, the expression of specific formal
norms might be more useful than a redundant stating of legal requirements. However, I
argue for categorically giving preference to academic freedom rather than academic criticism.
Literatur Besprechungen
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-590
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Zeitschriftenlese
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- doi.org/10.5771/1615-634X-2015-4-618
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