Selbstschutz und Fremdschutz als Normenkonflikt?

Cornelius Friesendorf

doi:10.5771/0946-7165-2019-1-59

Contents
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- 1–2 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–2
- 3–4 Editorial Hans-Jürgen Bieling, Thomas Diez, Andreas Hasenclever Hans-Jürgen Bieling, Thomas Diez, Andreas Hasenclever 3–4
- 5–88 Aufsätze 5–88
  - 5–27 Menschenrechte als private Legitimitätspolitik Christian Scheper Christian Scheper 5–27
  - 28–58 Internationaler Menschenrechtsschutz durch die Wahrnehmung gestufter Verantwortungen Daniel Peters Daniel Peters 28–58
  - 59–88 Selbstschutz und Fremdschutz als Normenkonflikt? Cornelius Friesendorf Cornelius Friesendorf 59–88
- 89–107 Curriculares 89–107
  - Referate in der Werkstatt Dorte Hühnert, Kristina Kähler Dorte Hühnert, Kristina Kähler
- 108–110 Abstracts 108–110
- 111–114 Mitteilungen der DVPW-Sektion „Internationale Beziehungen“ 111–114
- 115–116 Autorinnen und Autoren 115–116
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ZIB Zeitschrift für Internationale Beziehungen , page 59 - 88

Selbstschutz und Fremdschutz als Normenkonflikt?

Autoren

Cornelius Friesendorf

DOI
- doi.org/10.5771/0946-7165-2019-1-59
- ISSN: 0946-7165
- ISSN online: 2942-1233
Zusammenfassung

Die Forschung zum Krieg postuliert einen Konflikt zwischen zwei Normen: dem Schutz von SoldatInnen und dem Schutz von ZivilistInnen. Ein Normen-Nullsummenspiel zwischen Selbstschutz und Fremdschutz annehmend, fordern viele AutorInnen mehr militärische Risikotoleranz, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Indem dieser Aufsatz anhand des britischen Heers zeigt, dass es im asymmetrischen Krieg nur bedingt einen solchen Normenkonflikt gibt, nuanciert er die Debatte über militärisches Risikomanagement und die lokalen Folgen westlicher Kriegführung. In den friedensfördernden Einsätzen auf dem Balkan konnten risikoreiche britische Routinen, basierend auf Erfahrungen aus Nordirland, positive Effekte erzielen. In den Kriegen im Irak und in Afghanistan dagegen war britische Risikotoleranz für ZivilistInnen ineffektiv oder sogar kontraproduktiv: SoldatInnen verursachten nichtintendierte zivile Opfer, es gab Verbrechen an ZivilistInnen und britische Operationen und Taktiken setzten diese der Gewalt von Rebellengruppen aus. Anstatt einen Normenkonflikt anzunehmen oder rein normative Forderungen zu stellen, sollte sich die Forschung stärker empirisch mit Risikomanagement und seinen Folgen beschäftigen.
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