ZIB Zeitschrift für Internationale Beziehungen
- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Die "Zeitschrift für Internationale Beziehungen" (ZIB) ist das zentrale Publikationsorgan der Sektion Internationale Politik der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW). Ihre Aufgabe ist es, aus unaufgefordert eingesandten Beiträgen in einem doppelt anonymisierten Begutachtungsverfahren die besten auszuwählen, um auf diese Weise die qualitativ avancierte, theoretisch und methodisch reflektierte IB-Forschung in Deutschland zu repräsentieren.
Seit ihrer Gründung 1994 hat die ZIB wesentlich zur Profilbildung der deutschen IB-Community beigetragen und wichtige inhaltliche Impulse gegeben. Lange fehlte es den Internationalen Beziehungen in Deutschland an einem Kommunikationsforum, das den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine mehr als nur punktuelle Zusammenführung der fachlichen Diskussion bieten konnte.
Durch ihr Format schließt die ZIB diese Lücke und schafft Raum für umfassende wissenschaftliche Kontroversen und vielfältigen Austausch. Idealtypisch umfasst jedes Heft drei Aufsätze, die einen originären, theoretisch und methodisch reflektierten Beitrag zur Disziplin Internationale Beziehungen leisten, sowie entweder die Rubrik Forum oder die Rubrik Symposium.
Homepage: www.zib.nomos.de
Abstract
Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB) is the flagship journal of the German International Relations community. According to a poll amongst German political scientists across various sub-fields conducted in 2009 it is also considered the best German-language journal in Political Science at large. ZIB publishes articles that make original as well as theoretically and methodically reflected contributions to the study of international relations. The thematic spectrum includes the entire range of IR, including IR theory, foreign policy analysis, international institutions, peace and conflict resolution, security policy, European integration, North-South relations, development policy, and international economic relations.
The high quality of articles that are published in ZIB is ensured through double blind peer review. ZIB was the first journal in German Political Science to introduce such a process.
Since its founding in 1994 ZIB has greatly contributed to the professionalization of the German IR-community and can be considered a key source for thematic stimuli on theoretical, methodological and empirical levels at the edge of contemporary IR research.
Website: www.zib.nomos.de
- 3–5 Editorial 3–5
- 7–62 Aufsätze 7–62
- 7–36 Deutungsmacht in Nachkriegsgesellschaften Thorsten Bonacker, André Brodocz, Werner Distler, Katrin Travouillon Thorsten Bonacker, André Brodocz, Werner Distler, Katrin Travouillon 7–36
- 37–62 Die Transklusion des Rechts als Motor der europäischen Integration Andreas Grimmel Andreas Grimmel 37–62
- 63–84 Literaturbericht 63–84
- The Question Is Which Is to Be Master – That’s All! Joscha Wullweber Joscha Wullweber
- 85–105 Forum 85–105
- Den Schleier lichten? Kritische Normenforschung, Freiheit und Gleichberechtigung im Kontext des »Arabischen Frühlings« Maren Hofius, Jan Wilkens, Hannes Hansen-Magnusson, Sassan Gholiagha Maren Hofius, Jan Wilkens, Hannes Hansen-Magnusson, Sassan Gholiagha
- 107–162 Symposium 107–162
- 107–119 Qualität jenseits des SSCI: Zum 20-jährigen Bestehen der ZIB Stephan Stetter, Bernhard Zangl Stephan Stetter, Bernhard Zangl 107–119
- 121–131 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Katharina Glaab, Lisbeth Zimmermann Katharina Glaab, Lisbeth Zimmermann 121–131
- 141–145 Zwischen Internationalisierung, Nationalisierung und Europäisierung Holger Stritzel Holger Stritzel 141–145
- 163–166 Mitteilungen der Sektion 163–166
- 167–171 Abstracts 167–171
- 173–175 Autoren 173–175
Editorial
Autoren
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-3
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Deutungsmacht in Nachkriegsgesellschaften
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-7
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Zusammenfassung
Internationale Administrationen in Nachkriegsgesellschaften sind von Beginn an darum bemüht, im politischen Diskurs Deutungsmacht über die politische Nachkriegsordnung zu erlangen und damit ihre politische Autorität zu festigen. Mit dem Artikel zeigen wir, wie sich der Aufbau von Deutungsmacht vollzieht und inwiefern sich dadurch die Beziehung zwischen internationalen und lokalen politischen Akteuren wandelt. Auf der Basis der Analyse der United Nations Transitional Authority in Cambodia (UNTAC) und der United Nations Mission in Kosovo (UNMIK) wird gezeigt, dass die Administrationen vor allem durch die Schaffung spezifischer Gelegenheitsstrukturen Deutungsmacht generieren. Andererseits können lokale Akteure diese Strukturen auch dazu nutzen, eigene Ordnungsvorstellungen zu artikulieren. Vor diesem Hintergrund ist in beiden Fällen - wenn auch in unterschiedlichem Maße - zu beobachten, dass lokale Akteure die Deutungsmacht und damit die politische Autorität im Verlauf der Missionen zunehmend herausfordern.
Abstract
As a form of external state building international administrations attempt to gain interpretative authority in postwar societies. In this article we explore how interpretative authority is established and to what extent this shifts the relationship between international and local political actors. For that we study two cases in particular, the United Nations Transitional Authority in Cambodia (UNTAC) and the United Nations Mission in Kosovo (UNMIK) showing that opportunity structures are crucial for generating the interpretative authority of international administrations. However, local actors also could use those structures to articulate alternative concepts of the postwar political order and thereby contest the administration's authority. Effectively in the course of both state building missions this is the case.
Die Transklusion des Rechts als Motor der europäischen Integration
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-37
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Zusammenfassung
Die europäische Rechtsgemeinschaft ist in ihrem Kern mehr als nur eine Menge von Gesetzen. Sie konstituiert einen eigenständigen Kontext, der durch eine spezifische Form der Problemverarbeitung und Rationalisierung den Fortgang der Integration entscheidend mitbestimmt. Um diese Ebene des Rechts theoretisch abzubilden und die »Integration durch Recht« angemessen verstehen zu können, wird hier ein kontextualistischer Ansatz vorgestellt und auf die besonders einflussreiche neuere Grundrechtsrechtsprechung des EuGH angewandt. Eine kontextualistische Perspektive erlaubt dabei zugleich den Blick auf ein Phänomen, das sich als eine »transklusive« Verflechtung beschreiben lässt und drei integrationsrelevante Prozesse bedingt: (1.) eine Vervollständigungstendenz der europäischen Rechtsordnung, (2.) eine Verlagerung von politischen Fragen auf das Recht und (3.) eine Pfadabhängigkeit der Rechtsanwendung und -fortbildung.
Abstract
At its core, the European Union's legal community is more than just a set of laws. It constitutes an independent context that decisively influences the course of European integration through a specific form of problem processing and rationalization. In order to model this dimension of the law, and to understand »integration through law« adequately, a contextualist approach will be introduced and applied to the current CJEU's fundamental rights jurisdiction. The paper argues that a contextualist perspective permits the view on a phenomenon that can be described as »transclusive« entanglement, which can be identified as the driving force behind three processes relevant to European integration through law: (1) a completion tendency of the European legal order, (2) a shift of political questions to the legal sphere, and (3) a path dependency of the application and development of European law.
The Question Is Which Is to Be Master – That’s All!
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-63
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Zusammenfassung
Seit einiger Zeit befindet sich die Internationale Politische Ökonomie (IPÖ) in einer Debatte um die grundsätzliche theoretische und methodologische Ausrichtung der Disziplin. Hierbei verengt sich die Debatte auf zwei stereotype Ansätze, die als gegensätzlich artikuliert werden: die amerikanische IPÖ und die britische IPÖ. Jeder der beiden Schulen werden bestimmte Stärken und Schwächen zugeschrieben. Während bei einigen die Hoffnung besteht, dass Brücken zwischen diesen Schulen gebaut werden könnten, weisen andere auf grundsätzliche Inkompatibilitäten hin. Die Debatte zeigt nicht nur maßgebliche Differenzen hinsichtlich Ontologie, Epistemologie und Methodologie in der heutigen IPÖ auf, sondern ist auch Ausdruck eines Richtungsstreits, dessen Ausgang bestimmend für die weitere Entwicklung der Disziplin sein könnte. Der Beitrag problematisiert diese dichotome Typologisierung der Debatte und stellt die These auf, dass es in diesem Richtungsstreit neben theoretischen und methodischen Fragen vor allem um den Wettstreit zwischen einer theoretisch und methodisch vereinheitlichenden (monistischen) und einer pluralistischen IPÖ geht.
Abstract
For some time now, a debate has been taking place in the field of International Political Economy over the fundamental direction of IPE theory and methods. Basically, it narrows down to two stereotypical approaches that are articulated as opposing views: American IPE and British IPE. Each of these schools is considered to have its own specific strengths and weaknesses. While some scholars hope to bridge the divide, others see fundamental incompatibilities. More than just highlighting the crucial differences which exist in the ontology, epistemology, and methodology of IPE, the debate over the direction of the field is the expression of a dispute whose outcome is decisive for further development in the discipline. The paper problematizes the dichotomous typologization of that debate and poses the hypothesis that the discussion around theory and methods is largely a competition between a theoretically and methodologically uniform IPE (monism) and a pluralistic IPE.
Den Schleier lichten? Kritische Normenforschung, Freiheit und Gleichberechtigung im Kontext des »Arabischen Frühlings«
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-85
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Zusammenfassung
Die Forderung nach »kritischer« Normenforschung in den IB durch Engelkamp et al. und Deitelhoff/Zimmermann aufgreifend, plädieren wir dafür, mithilfe eines kritisch-konstruktivistischen Forschungsprogramms über eine poststrukturalistische Perspektive hinauszugehen, die lediglich hegemoniale Strukturen hinterfragt. Normenforschung muss »kritisch« bleiben - hier stimmen wir mit den vorangegangenen Beiträgen in der ZIB überein. Gelingen kann dies jedoch nur, wenn beforschte Akteurinnen und Akteure vor einer normativen Bewertung der Forschenden zunächst für sich selbst sprechen können und ihren Artikulationen weder theoretisch noch methodologisch vorgegriffen wird. In Anlehnung an kritisch-konstruktivistische Forschung schlagen wir daher eine induktive Forschungsstrategie vor, die genau dies ermöglicht und dabei die doppelte Hermeneutik forschungspraktisch umsetzt. Gelingt dies, wird lokalen Akteurinnen und Akteuren agency zugestanden und sie sprechen für sich selbst. Dann erst ist (Normen-)Forschung kritisch. Empirisch illustriert der Artikel eine solche Forschungsstrategie anhand einer rekonstruktiven Analyse des meaning-in-use der Normen »Freiheit« und »Gleichberechtigung« anhand der Reaktionen auf die Protestaktionen von FEMEN in der WANA-Region.
Abstract
Following the call for »critical norms research« by Engelkamp et al. and Deitelhoff/Zimmermann, we make the case for moving beyond a post-structuralist perspective, which merely questions hegemonic structures, by applying a research programme based on a critical-constructivist perspective. Norms research must remain »critical« - here we agree with the previous contributions in the ZIB. This, however, is only possible, if actors can speak for themselves before a normative judgement is made by the researcher. Based on the proposed critical-constructivist research frame, we suggest an inductive research strategy which follows the logic of a double hermeneutic. If this is carried out successfully, local actors receive agency and speak for themselves. Only then (norms) research is critical. This contribution empirically illustrates such a research strategy by reconstructing the »meaning-in-use« of the norms of »freedom« and »equality« on the basis of reactions to FEMEN protests in the WANA region.
Qualität jenseits des SSCI: Zum 20-jährigen Bestehen der ZIB
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-107
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Zusammenfassung
Um die Qualität politikwissenschaftlicher Zeitschriften zu beurteilen, wird heute zumeist auf den Social Science Citation Index (SSCI) zurückgegriffen. Während dies für englischsprachige Zeitschriften angemessen erscheint, bleibt der Index für die Beurteilung der Qualität nicht-englischsprachiger Zeitschriften wie u.a. der Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB) ungeeignet. Die Qualität der ZIB wird deshalb anhand von zwei alternativen Kriterien bemessen: Zum einen wird untersucht, ob die ZIB ein inhaltliches Profil besitzt, das thematische Schwerpunkte mit methodischer und theoretischer Pluralität verbindet und zum anderen wird die akademische Relevanz der ZIB danach bemessen, ob sie von einer heterogenen Forschergemeinschaft zitiert und als Publikationsorgan genutzt wird. Gemessen an beiden Kriterien hat die ZIB in den 20 Jahren ihres Bestehens durchweg hohe Qualitätsstandards erfüllt. Für Karrieren in der deutschsprachigen IB sind Publikationen in der ZIB somit weiterhin von zentraler Bedeutung, wahrscheinlich sogar von größerer Bedeutung als manche Publikation in im SSCI gelisteten, englischsprachigen Zeitschriften.
Abstract
It has become common practice to draw on the Social Science Citation Index (SSCI) to assess the quality of political science journals. While this seems to be adequate for journals published in English, it appears to be inappropriate with regard to non-English journals such as the German-language Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB). For this reason our assessment of the quality of the ZIB draws on two alternative criteria: we analyze on the one hand whether the ZIB has developed its own substantive profile, i.e. a thematic core which coincides with theoretical and methodological pluralism; and we analyze on the other hand ZIB's academic relevance, i.e. whether it is used for publication and cited by a heterogenous community of relevant IR scholars. The ZIB fares pretty well against both criteria, thus testifying the high quality standards it has reached in the two decades of its existence. ZIB publications seem to be key for academic careers in German IR, perhaps more so than some publications in English speaking SSCI-listed journals.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-121
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
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Zusammenfassung
Anlässlich des 20. Geburtstages der ZIB setzt sich dieser Beitrag mit der deutschsprachigen Publikationstätigkeit von NachwuchswissenschaftlerInnen auseinander. Er argumentiert, dass allein ein stärkerer Fokus auf deutsche Veröffentlichungen durch junge WissenschaftlerInnen bei gleichzeitiger englischer Publikationstätigkeit keine Antwort auf die Krise der deutschen IB liefert. Ein Plädoyer für »doppelte Identitäten« (Albert/Zürn 2013) ist aufgrund der Vielfalt deutscher Nachwuchssituationen und existierenden systemischen Anforderungen fehlgeleitet. Angesichts dieser Herausforderungen sollte eine allgemeinere Debatte über Wissenschaftskommunikation in den Internationalen Beziehungen angestoßen werden, für die die ZIB das akademische und politische Forum bieten kann.
Abstract
On the occasion of the 20th anniversary of the German Journal of International Relations, this contribution deals with publication strategies of young scholars in the German IR community. It argues that a stronger focus on the part of young scholars on publishing in German and English simultaneously does not alone answer the crisis of German IR. A plea for »double identities« (Albert/Zürn 2013) is misguided due to the diversity of situations of German young scholars and existing systemic demands. In light of these challenges, a more general debate about scientific discourse in International Relations is needed, for which the ZIB could provide the academic and political forum.
Mehr Kreativität wagen
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-133
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
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Zusammenfassung
Dieser Beitrag orientiert sich am Anspruch der Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB), als Forum für theorieorientierte Grundlagenforschung zu fungieren sowie meinem Eindruck, dass die deutsche IB-Forschung mit ihrem theoretischen Potential nicht besonders kreativ umgeht. Dieser Eindruck erstreckt sich auch auf die »Identität« der deutschen IB community, als dessen Ausdruck sich die ZIB versteht. Über die Jahre hinweg erschien mir diese Identität durch eine recht einseitige theoretische und thematische Ausrichtung, Methodenhörigkeit sowie einem gespaltenen Verhältnis zum amerikanischen Diskurs gekennzeichnet. Nach genauerer Betrachtung der ZIB-Artikel der letzten zehn Jahre muss ich dieses Bild leicht korrigieren. Vieles passt noch in den vorgezeichneten Rahmen, aber es gibt intellektuelle Auswege und Öffnungen, die ich mit einem Plädoyer für mehr konzeptionelle Kreativität unterstützen möchte.
Abstract
This contribution takes up the journal's mission to showcase foundational theoretical research by and for German scholars of International Relations (IR) and, thereby, to function as an expression of the »identity« of the German IR community. My impression is that, overall, German IR is less theoretically innovative and pluralistic than it claims to, and could be. This is largely due to the dominance of research clusters occupied with international regimes and »global governance«, a constraining concern with methods, and a somewhat distorted comparison with an »American« IR discourse. At the same time, I note that a closer look at articles published in this journal over the past decade shows some promising openings. Given the challenge to conceptually grasp the complex and changing field we call IR, I support these moves with a call for more intellectual courage and theoretical creativity.
Zwischen Internationalisierung, Nationalisierung und Europäisierung
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-141
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Der Artikel untersucht mit Schwerpunkt auf sicherheitspolitische Publikationen die letzten 10 Jahre der ZIB im Kontext der deutschen und internationalen IB. Der Artikel argumentiert, dass die ZIB durch eine gleichzeitige Internationalisierung und Nicht-Internationalisierung gekennzeichnet ist, die Tendenzen zur Professionalisierung der IB in Deutschland positiv stärkt, jedoch nicht voll ausschöpft. Dies macht sich neben einer relativ starken thematischen und methodologischen Engführung auch in der Gefahr einer paternalistischen Renationalisierung der deutschen IB bemerkbar. Ob die ZIB diesen Problemen und Gefahren künftig durch eine stärkere Einbettung in spezifisch europäische Diskursräume und eine Veröffentlichung auf Englisch aktiv entgegenwirken will, kann am Ende nur die deutsche IB-Gemeinschaft für sich selbst entscheiden.
Abstract
The article examines the last ten years of ZIB with an emphasis on security publications in German and international contexts. The article argues that ZIB is marked by an ambivalence of internationalisation and non-internationalisation which helps to strengthen but does not fully exhaust its potential to support professionalism in German IR. This can be seen in the significant lack of variety in themes and methodologies but also in the danger of renationalising German IR. Whether ZIB wants to proactively address these problems and dangers with a stronger embeddedness in distinctly European discourses and a future publication in English is something the German IR community can only decide for itself.
Kontestation in verknüpften Diskursräumen
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-147
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Der Aufsatz argumentiert für den Fortbestand der Zeitschrift für Internationale Beziehungen, um den erfolgreichen Zugang zur Gestaltungsmacht zentraler Themen und Fragestellungen im globalen Zusammenhang weiterhin zu gewährleisten. Das Argument basiert auf einem Doppelschritt: erstens wird mittels Debatten in der ZIB ein Thema in der deutschsprachigen IB-Gemeinde platziert. Dieses wird dann zweitens durch die Publikation im englischsprachigen Kontext in der globalen IB-Gemeinde präsentiert. Diese Stabilisierung ist jedoch nicht allein der quantitativen Verbreiterung der Debatte, sondern der qualitativen Vertiefung durch Zugang zur Gestaltungsmacht im Universum des IB-Diskurses durch die schrittweise Nutzung und Verknüpfung unterschiedlicher Sprachräume geschuldet. Grundlage für die Argumentation ist daher die Funktion der ZIB als Diskussionsraum, der Kontestationen innerhalb der ZIB und darüber hinaus fördert. Hier wird durch die Verknüpfung über nachgeordnete Schritte Zugriff auf die Entfaltung globaler Debatten ermöglicht. Der Aufsatz entwickelt dieses Argument mit Bezug auf drei zentrale Debatten der ZIB.
Abstract
The article develops an argument in favour of keeping with successful practices of the German Journal of International Relations (ZIB). The journal's success is due to interventions in global debates. The argument is twofold: First, visibility of a specific topic is established through ZIB debates. Second, this topic is introduced to the global IR community based on English language publications. This strategy leads beyond quantitative expansion. It includes a qualitative advance through access to contestation in two connected discursive spaces, i.e. the German speaking context and English speaking global context. ZIB's most important role is therefore that of facilitating space and access to contestation within and beyond the German IR community. As this article shows, the connection between the ZIB debates with the global community provides the opportunity for successful intervention in global debates. The article develops this argument with reference to three central debates in German IR.
Happy B…, äh, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-155
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
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Zusammenfassung
Zwanzig Jahre nach ihrer Gründung hat sich die ZIB als eine hervorragende Fachzeitschrift in deutscher Sprache etabliert, sowohl was originäre Forschung als auch was akademische Debatten angeht. Ein Viertel der ZIB-Artikel hat einen inhaltlichen Deutschlandbezug oder verfolgt einen Deutschland-spezifischen Ansatz. Die übrigen drei Viertel handeln von allgemeinen Themen der IB oder EU-Studien. Bei der letzten Tagung der DVPW-Sektion »Internationale Politik« wurden nur deutsche Beiträge zugelassen. Diese Praxis kann die unbeabsichtigte Nebenwirkung haben, dass akademische »Auslandsdeutsche« den Kontakt zu ihren deutschen Kollegen verlieren. Da die ZIB oft hinter dem selbstgesteckten Ziel zurückbleibt, drei Artikel pro Heft zu veröffentlichen, sollte das Gutachterverfahren kulanter gemacht werden. Auf jeden Fall bleibt das anonyme Gutachterverfahren jedoch das herausragende Markenzeichen der ZIB.
Abstract
Two decades after its founding, the Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB) has established itself as an excellent outlet for academic research and debate in German language. A quarter of its articles are substantively related to Germany or pursue an approach specific of German IR, whereas three quarters are about international relations or EU studies more in general. Only papers written in German were accepted for the last annual German IR convention. This practice may have the unintended consequence of making German native speakers working abroad lose touch with their German colleagues. Given that ZIB often falls short of its target of publishing three articles per issue, the review process should be made more accommodating. Under any circumstance, peer review remains the hallmark of ZIB.
Mitteilungen der Sektion
Autoren
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-163
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
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- doi.org/10.5771/0946-7165-2014-2-167
- ISSN print: 0946-7165
- ISSN online: 0946-7165
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden