Bisher werden globale Ungleichheiten überwiegend durch den Vergleich von Durchschnittseinkommen zwischen Ländern erforscht. Im Kern ist die Soziologie sozialer Ungleichheiten aber nicht an Einkommen, sondern an den Lebenschancen interessiert, die durch Einkommen ermöglicht werden. Da Lebenschancen relational zu Kontexten entstehen, in denen Ressourcen zum Einsatz kommen, sollte sich die Soziologie stärker mit ungleichheitsrelevanten Kontextrelationen beschäftigen. Das Ringen um den Erhalt vorteilhafter Kontexte oder um den Zugang zu diesen stellt eine wesentliche Strukturdimension sozialer Lagen dar, die begrifflich als „sozial-räumliche Autonomie“ gefasst wird. In der Tradition einer kritischen, aber normativ enthaltsamen Sozialwissenschaft argumentiert der Beitrag, dass sich Konflikte um Grenzschließungen und das Erstarken des Rechtspopulismus im Norden nur verstehen lassen, wenn die Struktur globaler Ungleichheiten und insbesondere die Bedeutung sozial-räumlicher Autonomie berücksichtigt werden.
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