Vor etwas mehr als zehn Jahren begann die Einführung der reformierten Entgeltrahmenabkommen (ERA) in der Metall- und Elektro- (M+E) Industrie. Der Beitrag beschreibt Langzeiteffekte dieser Tarifreform in der M+E-Industrie Baden-Württembergs. Die präsentierten Befunde basieren im Wesentlichen auf einer im Spätherbst 2015 durchgeführten standardisierten Parallelbefragung von Betriebsräten und Personalverantwortlichen aller tarifgebundenen Betriebe der M+E-Industrie in Baden-Württemberg sowie ausgewählten Ergebnissen der jährlich durchgeführten Verdiensterhebung von Südwestmetall. Im Ergebnis zeigt sich: ERA ist weiterhin prägend für die betriebliche Entgeltdifferenzierung und erfüllt die ihm zugedachte Ordnungsfunktion. Eine erneute schleichende innere Erosion des Tarifvertrags ist bisher nicht eingetreten. Im Leistungsentgelt werden die erweiterten tariflichen Möglichkeiten kaum genutzt. Zielvereinbarungen spielen im Tarifbereich nur in Kombination mit der Leistungsbeurteilung eine gewisse Rolle. Der vereinbarte Systemwechsel in der Belastungsbewertung bzw. -vergütung ist akzeptiert und zeigt positive Effekte auch hinsichtlich des Abbaus von Belastungen.
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