SozW Soziale Welt , Seite 172 - 205
Zusammenfassung
Die Soziale Welt ist eine der großen, auch im Ausland gelesenen Fachzeitschriften innerhalb der deutschen Soziologie. Sie bringt empirische und theoretische Arbeiten aus allen Bereichen des Faches und versucht auf diese Weise, die Entwicklung der Soziologie einerseits zu spiegeln und ihr andererseits auch neue Impulse zu geben. Dies geschieht neben den viermal pro Jahr erscheinenden regulären Heften auch durch die Arbeit an Sonderbänden mit einheitlicher Thematik.
Die Zeitschrift "Soziale Welt" wendet sich an Soziologen, Sozialwissenschaftler, Interessierte allgemein.
Homepage: www.soziale-welt.de
Abstract
Soziale Welt is one of the important journals within German sociology and is even read in foreign countries. It includes empirical and theoretical contributions from all areas of the subject and tries to portray the development of sociology and to give a new impetus. In addition to the quarterly published issues, there are special issues with a unified theme.
The journal "Soziale Welt" is aimed at sociologists, social scientists, and at generally interested readers.
Website: www.soziale-welt.de
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- 113–251 Aufsätze 113–251
Zusammenfassung
Dieser Artikel widmet sich dem Phänomen mütterlicher Langeweile in der Elternzeit. Entlang einer qualitativen Analyse eines Online-Elternforums wird gezeigt, wie gesellschaftliche Diskurse und normative Vorstellungen in Form latenter Sinnstrukturen mütterliche Langeweile in der Elternzeit beeinflussen. Das Ergebnis der Analyse ist, dass sich das Phänomen aus drei miteinander verbundenen Strukturmerkmalen konstituiert: (1.) aus einer verinnerlichten Idealvorstellung vermeintlich komplett erfüllender Mutterschaft, die konträr zum eigenen Erleben steht, (2.) aus einer gleichzeitig ubiquitär verinnerlichten Erwerbszentrierung und Abwertung von ‚Familienarbeit‘ und (3.) aus einer gescheiterten Bewältigungsstrategie, die auf Beschäftigung anstatt auf Reflexion normativer Vorstellungen abzielt und langfristig ein Ausharren in der Langeweile hervorbringt. Ziel des Artikels ist es, einen Beitrag zur Enttabuisierung von Langeweile und Mutterschaft zu leisten und dadurch das Potenzial einer Soziologie der Langeweile hervorzuheben.
Abstract
This article draws attention to the phenomenon of maternal boredom during parental leave. Based on a qualitative analysis of user generated threads in an online parenting forum, it sheds light on how social discourses, normative orders and latent interpretative pa terns influence maternal boredom. Specifically, the empirical data shows that maternal boredom results from three structural characteristics: (1.) an internalized idealized image of a supposedly completely fulfilling motherhood, which is contrary to the mothers’ own experiences, (2.) a simultaneous devaluation of motherhood, which is rooted in internalized ideologies of a ‘work centered society’, and (3.) a failed coping strategy, which aims for distraction instead of reflection of deeper normative orientations. The aim of the article is to contribute to the removal of the taboo of maternal boredom, and to highlight the potential of a sociology of boredom.