- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Die Soziale Welt ist eine der großen, auch im Ausland gelesenen Fachzeitschriften innerhalb der deutschen Soziologie. Sie bringt empirische und theoretische Arbeiten aus allen Bereichen des Faches und versucht auf diese Weise, die Entwicklung der Soziologie einerseits zu spiegeln und ihr andererseits auch neue Impulse zu geben. Dies geschieht neben den viermal pro Jahr erscheinenden regulären Heften auch durch die Arbeit an Sonderbänden mit einheitlicher Thematik.
Die Zeitschrift "Soziale Welt" wendet sich an Soziologen, Sozialwissenschaftler, Interessierte allgemein.
Homepage: www.soziale-welt.de
Abstract
Soziale Welt is one of the important journals within German sociology and is even read in foreign countries. It includes empirical and theoretical contributions from all areas of the subject and tries to portray the development of sociology and to give a new impetus. In addition to the quarterly published issues, there are special issues with a unified theme.
The journal "Soziale Welt" is aimed at sociologists, social scientists, and at generally interested readers.
Website: www.soziale-welt.de
- 375–506 Aufsätze 375–506
- 375–406 Der Einfluss von schulischer, nachschulischer und Erwachsenenbildung auf die politische Partizipation. Ein integratives Modell unter Kontrolle des familiären Hintergrundes Julia Lischewski, Robin Busse, Susan Seeber, Martin Baethge Julia Lischewski, Robin Busse, Susan Seeber, Martin Baethge 375–406
- 440–474 Kultur der Ehre und Religion. Gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen muslimischer Jugendlicher Michael Windzio, Thalia Hirsch, Dirk Baier Michael Windzio, Thalia Hirsch, Dirk Baier 440–474
- 475–506 Gegen das Gemeinwohl. Eine qualitative Studie zur Deutung der Dieselfahrverbote in Stuttgart Marco Sonnberger, Matthias Leger Marco Sonnberger, Matthias Leger 475–506
- DZHW-Promoviertenpanel. Datenbeschreibung, Analysepotential und Zugangswege Sandra Vietgen, Susanne de Vogel, Gesche Brandt Sandra Vietgen, Susanne de Vogel, Gesche Brandt
Titelei/Inhaltsverzeichnis
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-373
- ISSN print: 0038-6073
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Der Einfluss von schulischer, nachschulischer und Erwachsenenbildung auf die politische Partizipation. Ein integratives Modell unter Kontrolle des familiären Hintergrundes
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-375
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
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Zusammenfassung
Politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger bilden eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Die Förderung politischen Wissens, von demokratischen Einstellungen und Wertorientierungen einerseits und die der politischen Partizipation andererseits stellen deshalb nicht zuletzt auch zentrale Anliegen von Bildung dar. Wenngleich der positive Effekt von allgemeiner Schulbildung auf die politische Partizipation schon seit den 60er Jahren diskutiert wird, beschränkt sich die Forschung im deutschen Sprachraum weitgehend auf diesen Bildungsabschnitt, ohne die sich daran anschließenden Bildungsphasen (mit Ausnahme der Hochschulbildung) näher in den Blick zu nehmen. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb unter Kontrolle von Herkunftsfaktoren sowohl der Effekt der allgemeinen Schulbildung als auch der der beruflichen, der universitären und Erwachsenenbildung in einem integrierten Modell untersucht. Die Ergebnisse auf Grundlage der NEPS Erwachsenenkohorte sowie des SOEP zeigen, dass die genannten Bildungsphasen je einen positiven, wenngleich unterschiedlich starken Einfluss auf die Wahlbeteiligung, einer zentralen und grundlegenden Form politischer Teilhabe, ausüben, der auch unter Kontrolle des familiären Hintergrundes bestehen bleibt.
Abstract
Politically interested citizens are crucial for a functioning democracy. Therefore, the promotion of political knowledge, democratic attitudes, and value orientations on the one hand, and political participation, on the other hand, is a central concern of education. While the positive effect of general school education on political participation has been discussed since the 1960 s, research in Germany hardly takes into account the effects of subsequent educational stages (except for higher education). Therefore, this article examines to what extent general school education, vocational education and training (VET), higher education and adult education affect adults’ political participation (voter turnout) when parental education is controlled. Multivariate analyses have been conducted based on data from the NEPS and SOEP. The results reveal that all educational stages have a positive effect on voter turnout, even when controlled for parental education. However, the findings also show that general school education has a greater impact on adult voter turnout than VET or adult education.
Sind Auszubildende mit Migrationshintergrund schlechter gestellt? Ressourcen, Berufsaspirationen und ethnische Unterschiede im sozioökonomischen Status des Ausbildungsberufs
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-407
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
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Zusammenfassung
Vielfach zeigt sich in Deutschland eine Benachteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Schulsystem und beim Zugang zu Ausbildung. Der vorliegende Beitrag untersucht die weiterführende Frage, ob sich bei Auszubildenden mit und ohne Migrationshintergrund Unterschiede hinsichtlich des sozioökonomischen Status des Ausbildungsberufs zeigen. Hierfür werden zum einen die Ressourcen der Auszubildenden mit Blick auf Human- und Sozialkapital und zum anderen ihre realistischen Berufsaspirationen als Einflussfaktoren berücksichtigt. Auf Basis von Analysen mit der Startkohorte 4 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) werden Auszubildende in Betrieben und an Berufsfachschulen mit maximal Realschulabschluss untersucht. In der Gesamtbetrachtung lassen sich keine Gruppenunterschiede im Status des Ausbildungsberufs feststellen. Anhand von stufenweisen linearen Regressionsmodellen kann jedoch aufgedeckt werden, dass dahinter zwei gegenläufige Zusammenhänge stehen, einerseits weil Auszubildende mit Migrationshintergrund im Schnitt über eine schlechtere Ausstattung an ausbildungsmarktrelevanten Ressourcen verfügen, insbesondere mit Blick auf Schulabschluss und -leistungen, aber andererseits höhere realistische Berufsaspirationen haben, die für die Positionierung im Berufsbildungssystem unabhängig von schulischen Leistungen relevant sind. Dennoch ist der Zusammenhang zwischen realistischen Berufsaspirationen und Status des Ausbildungsberufs bei Auszubildenden mit Migrationshintergrund geringer als bei Auszubildenden ohne Migrationshintergrund, was auf Informationsdefizite und eine Fehleinschätzung der tatsächlichen Optionen auf dem Ausbildungsmarkt hindeutet.
Abstract
There is multiple evidence that young migrants of the first and second generation face disadvantages in the school system and in access to vocational education and training (VET) in Germany. Hereinafter, this article investigates whether trainees with migration background are trained in occupations of lower socio-economic status than trainees without migration background. The analysis is based on data of the German National Educational Panel Study (NEPS), starting cohort 4, and uses a sample of trainees in firms and fully qualifying vocational schools with at most intermediate secondary school degree. The study investigates whether disparities in the socio-economic status of the training occupation can be explained by differences in human and social capital and realistic vocational aspirations. Overall, there are no differences in the socio-economic status of the training occupation between trainees with and without migration background. Stepwise linear regression models reveal that this finding is the result of the poorer resource levels of trainees with migration background on the one hand, especially regarding their educational achievements, and their higher vocational aspirations on the other hand. Trainees with migration background, however, can still realize their realistic vocational aspirations less successfully than trainees without migration background, which may indicate that they have information deficits and misjudge options in the VET system.
Kultur der Ehre und Religion. Gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen muslimischer Jugendlicher
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-440
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
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Zusammenfassung
Anhand einer groß angelegten Schülerbefragung wird der Einfluss muslimischen Glaubens auf gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen bei Jugendlichen untersucht. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst die Bedeutung einer religiösen Norm erörtert, die schriftlich kodifiziert ist: das Verbot von „Unzucht“ (zinā). Wir argumentieren auf Basis religionssoziologischer und anthropologischer Überlegungen, dass diese Norm zwar mit dem allgemeinen Ordnungsprinzip von Clans in nichtstaatlichen Gesellschaften zusammenhängt, nämlich der Kultur der Ehre. Infolge der Fixierung in den religiösen Schriften ist sie aber auch heute noch verhaltensrelevant. Empirisch wird auf Basis einer bundesweiten Schülerbefragung gezeigt, dass muslimische Religiosität auch nach Kontrolle zahlreicher einschlägiger Variablen einen robusten Effekt auf gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen aufweist, der von den Indikatoren der „Kultur der Ehre“ unabhängig ist. Sodann wird für 52 Regionen die Segregation muslimischer Jugendlicher über Schulklassen hinweg berechnet und überprüft, ob gewaltfördernde Geschlechterrollenorientierungen umso schwächer ausgeprägt sind, je stärker muslimische Jugendliche potentiellen Kontakten mit Nichtmuslimen ausgesetzt sind.
Abstract
The influence of Muslim faith on violence-accepting gender role orientations among young people is being investigated on the basis of a large-scale student survey. In the theoretical part of the study, the significance of a religious norm that is codified in writing-the prohibition of "fornication" (zinā)-is discussed. We argue on the basis of sociological and anthropological considerations of religion and anthropology that this norm is indeed related to the general principle of order of clans in non-state societies, namely the culture of honour. However, due to the fixation in the religious writings it is still relevant to behaviour today. Empirically, on the basis of a nationwide student survey, it is shown that Muslim religiousness has a robust effect on violence-accepting gender role orientations that is independent of the indicators of the "culture of honour" even after controlling for numerous relevant variables. Furthermore, the segregation of Muslim youth across school classes is calculated for 52 regions and it is examined whether violence-promoting gender role orientations are weaker, the more Muslim youth are exposed to potential contact with non-Muslims.
Gegen das Gemeinwohl. Eine qualitative Studie zur Deutung der Dieselfahrverbote in Stuttgart
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-475
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Als eine Folge des sogenannten Dieselskandals wurden in mehreren deutschen Städten Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge verhängt. Diese Fahrverbote waren und sind Gegenstand äußerst kontroverser öffentlicher Auseinandersetzungen. Stuttgart war die erste Stadt, in der flächendeckende Einfahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge verhängt wurden. Basierend auf sieben Fokusgruppendiskussionen zum Thema Dieselfahrverbote, die im November und Dezember 2018 mit Stuttgarter*innen und Einpendler*innen aus dem Stuttgarter Umland durchgeführt wurden, arbeiten wir zentrale Aspekte der öffentlichen Wahrnehmung und Bewertung der Fahrverbote in Stuttgart heraus. Die Auswertung des Materials erfolgte in Anlehnung an die Codierschritte der Grounded Theory und hatte die Identifikation zugrundeliegender Deutungsmuster zum Ziel. Anhand des Materials lässt sich zeigen, dass die Deutung der Fahrverbote im Wesentlichen durch empfundene Ungerechtigkeit sowie unterschiedlich schattiertes Unverständnis und Skeptizismus gekennzeichnet ist. Als Adressatin geäußerter Kritik fungiert dabei in erster Linie die, oftmals abstrakt gehaltene, „Politik“. Basierend auf einer sozialen Gemengelage des Misstrauens gegenüber politischen Akteuren lässt sich ein zugrundeliegendes Deutungsmuster der „undurchsichtigen Interessenspolitik zum Nachteil der ‚einfachen‘ Bürger*innen“ identifizieren, das in zwei unterschiedlichen Argumentationsmodi kommuniziert wird. Die Ergebnisse lassen sich als eine Illustration des spezifischen Umgangs der Bürger*innen mit der Komplexität und Ambiguität sozialökologischer Transformationen interpretieren.
Abstract
As a consequence of the so-called diesel scandal, driving bans for older diesel vehicles were imposed in several German cities. These driving bans have been and still are the subject of extremely controversial public debates. Stuttgart was the first city to impose driving bans for older diesel cars covering the whole municipal area. Based on seven focus group discussions on the topic of diesel driving bans, which were conducted in November and December 2018 with Stuttgart residents and commuters from the Stuttgart area, we elaborate central aspects of the public perception and evaluation of the driving bans in Stuttgart. The analysis of the focus group material was based on the coding steps of Grounded Theory and aimed at identifying interpretive schemes. The analysis shows that the interpretation of the driving bans is essentially characterized by perceived injustice as well as differently shaded incomprehensibility and scepticism. Thereby, the primary addressee of criticism is “politics” expressed in a diffuse and abstract way. Based on a social melange of distrust of political actors, an underlying interpretive scheme of “opaque interest politics to the detriment of 'ordinary' citizens” can be identified, which is communicated in two different modes of argumentation. The results can be interpreted as an illustration of the specific way citizens deal with the complexity and ambiguity of socio-ecological transformations.
DZHW-Promoviertenpanel. Datenbeschreibung, Analysepotential und Zugangswege
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-507
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
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Zusammenfassung
Das Promoviertenpanel 2014 ist eine bundesweit repräsentative Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) über die Karriereverläufe der Promovierten des Prüfungsjahrgangs 2014. Im Rahmen der Studie wird untersucht, welche Einflüsse die formalen Promotionskontexte und die konkreten Lern- und Entwicklungsbedingungen, die Promovierte während ihrer Promotionsphase vorgefunden haben, auf den beruflichen Übergang nach der Promotion und auf den weiteren Berufsverlauf innerhalb und außerhalb der Wissenschaft ausüben. Die Daten der ersten beiden Befragungswellen mit 5.410 (Welle 1) bzw. 3.184 (Welle 2) auswertbaren Fällen werden über das Forschungsdatenzentrum des DZHW (FDZ-DZHW) zu Sekundärnutzungszwecken bereitgestellt. Der Artikel stellt interessierten Datennutzerinnen und -nutzern die einzelnen Datenerhebungs- und Aufbereitungsschritte, die Themenfelder und die eingesetzten Erhebungsinstrumente vor und informiert über erste empirische Befunde und mögliche Nutzungsfelder. Auch die verschiedenen Zugangswege zu den Daten werden erläutert.
Abstract
The PhD Panel 2014 is a nationwide representative study on the career paths of PhD holder who graduated in the 2014 examination year conducted by the German Centre for Higher Education Research and Science Studies (DZHW). The study analyses how the formal contexts as well as the learning and development conditions that PhD graduates experienced during their doctorate studies influence the transition into employment and the further development of their professional career, both within as well as outside academia. The data from the first two waves with 5,410 (wave 1) and 3,184 (wave 2) analysable cases are available for secondary use via the Research Data Centre for Higher Education Research and Science Studies (RDC-DZHW). The article introduces interested data users to the individual data collection and processing steps, the subject areas as well as the survey instruments used and provides information on initial empirical findings and possible fields of use. Access to the data, including the various access modes, is also explained.
Gutachten zu 2020 eingegangenen Manuskripten .
DOI
- doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-525
- ISSN print: 0038-6073
- ISSN online: 0038-6073
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