RdJB Recht der Jugend und des Bildungswesens , Seite 119 - 131
- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-119
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Zusammenfassung
„Recht der Jugend und des Bildungswesens – RdJB“ ist die Fachzeitschrift für Fragen des Rechts und der Verwaltung im Bereich der Schule, der beruflichen Bildung und der Jugendhilfe.
RdJB versteht sich als Forum für den Meinungsaustausch und die gegenseitige Information von Wissenschaftler/inne/n und Praktiker/inne/n.
RdJB ist interdisziplinär und offen für erziehungs-, sozial- und rechtswissenschaftliche Beiträge zu bildungspolitischen Fragen.
RdJB richtet sich an Jurist/inn/en, Pädagog/inn/en, Lehrer/innen und Erzieher/innen.
- 3–4 An die Leser 3–4
- 104–118 Schulabsentismus – Ein komplexes Phänomen aus rechtlicher und pädagogischer Perspektive Heinrich Ricking, Eva-Maria Rothenburg Heinrich Ricking, Eva-Maria Rothenburg 104–118
Titelei/Inhaltsverzeichnis
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An die Leser
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-3
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Verpflichtet das Völkerrecht zur Einführung von Kinderrechten ins Grundgesetz?
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Zusammenfassung
Die Einführung von Kinderrechten ins Grundgesetz ist Gegenstand intensiver Diskussionen. In der Debatte wird immer wieder vorgebracht, die Einführung von Kinderrechten ins Grundgesetz sei völkerrechtlich geboten. Doch trifft diese Behauptung tatsächlich zu? Und entspricht die geplante Ergänzung von Art. 6 GG den Erwartungen, die sich aus dem UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes ergeben?
Abstract
The introduction of children's rights into the Basic Law is the subject of intensive discussions. In the debate, it is repeatedly argued that the introduction of children's rights into the Basic Law is required by international law. But does this assertion actually apply? And does the planned amendment of Article 6 of the Basic Law correspond to the expectations resulting from the UN Convention on the Rights of the Child?
Kinderrechte ins Grundgesetz?
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Zusammenfassung
Die Debatte über die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz ist so alt wie das Grundgesetz selbst. Statt deklaratorischer Grundgesetzänderungen und damit symbolischer Vertextlichung dessen, was bereits geltendes Verfassungsrecht ist, bedarf es einer „echten“ Verfassungsänderung, die das grundgesetzliche Kräfteverhältnis zwischen Kind, Eltern und Staat verändert. Der verfassungsrechtliche status quo erscheint für einen Teil der Familien nicht mehr angemessen.
Abstract
The debate on the inclusion of children's rights in the Basic Law is as old as the Basic Law itself. Instead of declaratory amendments to the Basic Law and thus symbolic textualization of what is already constitutional law, what is needed is a "genuine" constitutional amendment that changes the constitutional balance of power between child, parents and state. The constitutional status quo no longer seems appropriate for some families.
„Erziehung zur Freiheit“ – Kopftuchverbote für Schülerinnen unter dem Grundgesetz
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-31
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Zusammenfassung
Die Frage, ob es für den Gesetzgeber verfassungsmäßig zulässig ist, das Tragen von religiöser Kleidung - wie das islamische Kopftuch - in öffentlichen Schulen, die für alle Glaubensrichtungen offen sind, zu verbieten, ist seit langem Gegenstand der Diskussion in Deutschland. Insbesondere ist es zu einer Streitfrage geworden, ob so ein Verbot SchülerInnen unter 14 Jahren auferlegt werden könnte. Dieser Artikel zeigt auf, dass so ein Verbot nicht nur möglich wäre, wenn konkrete Konflikte im Laufe des Schullebens auftreten. Die öffentliche Schule ist ein Bereich, der einem besonderen Regelwerk auf Grundlage von Art. 7 Abs. 1 GG und der entsprechenden Bestimmungen der Landesverfassungen unterliegt, das sich klar von den Bedingungen im allgemeinen öffentlichen Bereich unterscheidet. Ein Kopftuchverbot kann nicht lediglich als ein fremdbestimmter Eingriff in die Freiheit eines jungen Menschen, der oder die ihre Religionsfreiheit ausübt, interpretiert werden. Das Verbot dient dazu, jungen Schülerinnen die Möglichkeit zu bieten, eine selbständige und freie Persönlichkeit zu entwickeln und muss daher - in Bezug auf liberale Prinzipien - als eine komplexe Maßnahme betrachtet werden. Die in Art. 7 Abs. 1 GG festgelegte Erziehungs- und Bildungspflicht umfasst mehr, als die Beeinträchtigungen des Schulfriedens durch Konflikte zu verteidigen. Das Grundgesetz ermöglicht und fordert eine Erziehung zur Freiheit, die Schülerinnen dazu leitet, eine selbstbestimmte, aber auch sozial integrierte und verantwortungsvolle Persönlichkeit zu entwickeln. Der Gesetzgeber bewegt sich im Rahmen von Art. 7 Abs. 1 GG, wenn er als Bildungsziel die Befreiung von traditionellen Rollenvorstellungen vorgibt, sowie die Fähigkeit vorgegebene, ethisch geprägte Lebensweisen kritisch zu begegnen und die Förderung des Willens zu einer unabhängigen Entscheidung nach der erstrebten Lebensvorstellung zu kommen. Er bewegt sich somit auch im Rahmen von Art. 7 Abs. 1 GG, wenn er die Schule als einen Ort begreift, um Offenheit zu schaffen, wenn dort Einschränkungen bestimmter Lebensformen sichtbar werden. Diese Freiheit gilt insbesondere dann, wenn es sich um enge Vorstellungen eines guten Lebens handelt, die von der Vorstellung eines sozialen Unterschieds zwischen Männern und Frauen gestützt wird. Um das Bildungsziel eines gleichberechtigten Zusammenlebens zu erreichen, ist dies verhältnismäßig.
Abstract
The question of whether it is constitutionally admissible for the state legislature to prohibit the wearing of religiously connoted clothes such as the Islamic headscarf in public community schools open to all faiths has long been the subject of dispute in Germany. In particular, it has become an issue of contention whether such a ban could be imposed on pupils under the age of 14. This article demonstrates that such a ban would not only be possible if concrete conflicts arise in the course of school life. The public school is an area that is subject to a special regime on the basis of Article 7 (1) of the Basic Law and the corresponding provisions of the state constitutions, which is clearly different from the conditions in the general public sphere. A prohibition of the headscarf cannot be interpreted merely as a heteronomous encroachment on the freedom of a young person who exercises his or her freedom of religion. The ban serves to provide young pupils with the opportunity to develop an autonomous and free personality and must therefore be considered - in terms of liberal principles - as a complex measure. The duty of upbringing and education established by Article 7 (1) of the Basic Law encompasses more than the defence against impairments of school peace through conflicts. The Basic Law enables and demands an education for freedom by which pupils are guided to develop a self-deter‐mined, but also socially integrated and responsible personality. The legislature moves within the framework of Article 7.1 of the Basic Law when it determines as the educational goal the liberation from traditional role conceptions, the ability to critically confront predetermined, ethically shaped ways of life and the promotion of the will to come to an independent decision as to which life plan one wants to strive for. It thus also moves within the framework of Article 7 (1) of the Basic Law when it conceives of school as a space in which certain manifestations of particular forms of life are restricted in order to create openness. This freedom applies in particular when it is a matter of dense conceptions of the good life, which are supported by the idea of a social difference between men and women. To secure the educational goal of equal coexistence, this is proportionate.
Das Verbot des Kopftuchs bei Schülerinnen im Spannungsfeld von Elternrecht, Kinderrechten und staatlicher Erziehung
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-60
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Zusammenfassung
Der Beitrag setzt sich mit der Frage der Zulässigkeit eines Verbots des Kopftuchs bei Schülerinnen auseinander. Behandelt wird die Bedeutung des Elternrechts, des Selbstbestimmungsrechts von Schülerinnen sowie der staatlichen Erziehungsziele in der Schule für die Fragestellung.
Abstract
The study deals with the question of the legal admissibility of a headscarf ban for pupils. The question is focused on the importance of the parental right to education, the right to self-determination of the pupils and of educational goals of the state for the question.
Vom Integrationsgesetz zum Migrationspaket – Zum „doppelten“ neuen Stellenwert der beruflichen Ausbildung für die deutsche Migrations- und Integrationspolitik
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-78
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Im Zentrum des Beitrages steht der Bedeutungsgewinn der beruflichen Ausbildung sowohl im Bereich der deutschen Migrations- und Integrationspolitik. Besonders eingegangen wird dabei auf die berufliche Ausbildung als zentrales Instrument der Regularisierung des Aufenthalts ausreisepflichtiger Personen.
Abstract
This article focuses on the increasing relevance of occupational training in the field of German migration and integration policy. Special emphasis is given to occupational training as tool for the regularization of the stay of persons legally obliged to leave the country.
Ausbildungs- und Sprachförderung für Ausländer*innen: Das Ausländerbeschäftigungsförderungsgesetz als Kompromiss zwischen Sozial- und Ordnungspolitik
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-92
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Im Rahmen des Migrationspakets stritten Sozial- und Innenpolitiker über den Zugang zur Ausbildungs- und Sprachförderung des Bundes. Der Artikel beschreibt die Veränderungen durch das Ausländerbeschäftigungsförderungsgesetz für eine frühzeitige Ausbildungs- und Sprachförderung von Ausländer*innen.
Abstract
During the legislation for the migration package a conflict arose between social policy and home affairs experts about the access to state support for vocational and language training. The article describes the policy changes brought about by the Law for the Promotion of the Employment of Foreigners.
Schulabsentismus – Ein komplexes Phänomen aus rechtlicher und pädagogischer Perspektive
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-104
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Zusammenfassung
Schulabsentismus - das unrechtmäßige Versäumen von Unterricht - zeigt sich unter wissenschaftlicher Perspektive in einer komplexen Gemengelage mit vielfältigen Einflussfaktoren auf sozialer, familiärer, schulischer und individueller Ebene. Der Beitrag thematisiert schulmeidende Verhaltensmuster sowie pädagogische und rechtliche Strategien, um schulischen Fehlzeiten entgegenzuwirken.
Abstract
The phenomenon of school absenteism arises in complex situations involving a large number of variables. The text covers different forms of non-attendance als well as strategies to adress the problem: pedagogical and juridical measures.
Systemsprenger – Ein Film rüttelt auf
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-119
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Zusammenfassung
Der Beitrag befasst sich mit sogenannten „Systemsprenger*innen“. Nach einer Begriffsklärung werden Ursachen für „schwieriges Verhalten“ aufgezeigt. Insbesondere wird auf die Rolle der Fachkräfte, potentiell hilfreicher Settings und behindernder wie stützender institutioneller Rahmenbedingungen eingegangen.
Abstract
The article deals with so-called “system crashers”. After disambiguation of the term, the causes of “difficult behavior” are shown. In particular, the role of specialists, potentially helpful settings as well as obstructing or supportive institutional frameworks are discussed.
Impressum RdJB – Recht der Jugend und des Bildungswesens
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- doi.org/10.5771/0034-1312-2020-1-132
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