Communicatio Socialis (ComSoc )
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Communicatio Socialis ist eine medienethische Zeitschrift
um der wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung von Kommunikations- und Medienethik gerecht zu werden,
um der Mediatisierung und Digitalisierung gesellschaftlicher Kommunikation und der Rolle des Internets eine ethische Reflexion entgegen zu setzen,
um den steigenden wissenschaftlichen Bemühungen in diesem Feld (Tagungen, Gründungen von Netzwerken und Fachgruppen sowie Einrichtung von Professuren) einen kommunikativen Raum zu geben,
um der aktuellen und gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaft gerecht zu werden.
- 276–279 Inhaltsverzeichnis 276–279
- 280–287 Vorwort 280–287
- Medienethik als Aufgabe und Verpflichtung. Zur Neuausrichtung von Communicatio Socialis Klaus-Dieter Altmeppen, Andreas Busch, Alexander Filipovic Klaus-Dieter Altmeppen, Andreas Busch, Alexander Filipovic
- 288–454 Medienethik 288–454
- 306–316 Kritikable Medienkritik. Aktuelle Entwicklungsprobleme des Medienjournalismus Volker Lilienthal Volker Lilienthal 306–316
- 348–358 „Code as code can“. Warum die Online-Gesellschaft einer digitalen Staatsbürgerkunde bedarf Stephan Dreyer, Nele Heise, Katharina Johnsen Stephan Dreyer, Nele Heise, Katharina Johnsen 348–358
- 479–493 Kirchenrecht in den Medien. Analyse der Berichterstattung in den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF Judith Hahn, Thomas Schüller, Christian Wode Judith Hahn, Thomas Schüller, Christian Wode 479–493
- 494–509 Literatur-Rundschau 494–509
- Literatur-Rundschau Ferdinand Oertel, Hans Wagner, Michael Schmolke, Renate Hackel-de Latour, Daniel Meier, Claudia Paganini Ferdinand Oertel, Hans Wagner, Michael Schmolke, Renate Hackel-de Latour, Daniel Meier, Claudia Paganini
- 510–515 Abstracts 510–515
Inhaltsverzeichnis
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-276
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Medienethik als Aufgabe und Verpflichtung. Zur Neuausrichtung von Communicatio Socialis
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-280
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Zusammenfassung
Über den Strukturwandel der Öffentlichkeit gibt es Konferenzen und Tagungsbände, die Digitalisierung der öffentlichen Kommunikation und ihre ökonomischen Folgen werden bis in die letzten Winkel ausgeleuchtet, der Journalismus und alle anderen Kommunikationsberufe sowie ihr Wandel stehen unter permanenter Beobachtung der Medienforschung, mit den Stichworten von Medialisierung/Mediatisierung werden die politischen und kulturellen Veränderungen der Mediengesellschaft ausgelotet, die Social Media sind längst in die Medienrepertoires der Nutzungs- und Wirkungsforschung aufgenommen: Und was ist mit Medienethik? (...)
Gut ist, was ethisch korrekt ist? Journalistische Qualität und ethisches Handeln aus Sicht der Kommunikationswissenschaft
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-288
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Zusammenfassung
In der Kommunikationswissenschaft sind seit den 1990er Jahren eine Reihe von Konzepten zur Qualität im Journalismus entwickelt worden. Darauf aufbauend wird argumentiert, dass journalistische Qualitäten vor allem mit der vom Journalismus selbst entwickelten gesellschaftlichen Funktion sowie mit der öffentlichen Aufgabe begründet werden können. Im Unterschied zur journalistischen Ethik ist der Qualitätsbegriff weniger auf das Handeln, sondern mehr auf die Produkte bezogen. Zudem weist die Qualitätsperspektive eine größere Nähe zum Markt und den Nutzern auf.
Abstract
English
Good is what is Ethically Correct? Journalistic Quality and Ethical Conduct from the Viewpoint of Communication Studies.
Since the 1990s a number of concepts have been developed in communication studies regarding quality in journalism on a theoretical basis. Taking this as a starting point, it is argued in this article that quality in journalism is related both to its self-developed social roles as well as to the public interest. In contrast to journalistic ethics, quality concepts are related less to conduct and more to the product itself. Moreover, quality concepts are more market friendly and closer to readership demands than ethical concepts.
Medienqualität und die Kompetenz des Publikums. Medienethische Anmerkungen zu einer Chimäre
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-297
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Zusammenfassung
Medienqualität wird häufig als normatives Kriterium zur Beurteilung von Medienprodukten und Medienhandeln angesehen. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass der Ausdruck deskriptiv verstanden werden muss und als medienethische Kategorie ungeeignet ist. Normative Indikatoren für eine positiv bewertete Medienqualität müssen ethisch begründet werden. Dies gelingt aber nicht über die Eigenschaft der Medienprodukte, sondern über die Medienkompetenz der Nutzerinnen und Nutzer.
Abstract
English
Media Quality and the Competence of the Public. Media Ethical Comments on a Chimera
Media quality is often used as a normative criterion for the assessment of media products and media practice. It is shown that this expression must be interpreted descriptively and that, as such, it is unsuitable as a media ethical category. Normative indicators for positively appraised media quality must be ethically justified. However, this cannot by accomplished through an objective quality of media products, but in terms of the media competence of the users.
Kritikable Medienkritik. Aktuelle Entwicklungsprobleme des Medienjournalismus
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-306
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Zusammenfassung
Der deutsche Medienjournalismus laboriert an Entwicklungsproblemen wie der wachsenden Unübersichtlichkeit seiner Gegenstände, redaktioneller Ressourcenarmut und einem Verlust an Unabhängigkeit im politökonomischen Wettbewerb der Medien untereinander. Besonders prekär ist die Lage der Medien-Fachdienste in kirchlicher Trägerschaft. Hierzu wird eine ökumenische Kooperation vorgeschlagen. Währenddessen artikuliert sich Medienkritik auch jenseits professionell-journalistischer Foren in Blogs und Social Media. Kritische Mediennutzer beweisen dabei oft ein erstaunliches Urteilsvermögen. Die Zukunft wird einem neuen Typ dekonstruktiver Medienkritik gehören. Hierbei werden die beobachteten medialen Konstrukte einer radikalen Überprüfungsrecherche und Ideologiekritik unterworfen.
Abstract
English
Criticizable Media Criticism. Current Development Issues of Media Journalism
German media journalism is laboring with development issues such as the increasing complexity of its subjects, lack of editorial resources and a loss of independence accompanying the politico-economic competition being waged between the media. The situation is especially precarious for media special services administered by the church. Concerning this, an ecumenical cooperation is proposed. Meanwhile media criticism is articulated beyond the borders of professional journalistic forums in blogs and social media environments. Critical media users often demonstrate astonishingly good judgment. The future will belong to a new type of deconstructive media criticism. The observed media constructions will thereby be subjected to radical investigative inquiries and ideological criticism.
Und bitte nicht mehr „Content“ sagen. Die Zeit ist reif, von der gedanklichen Trennung von Print und Online abzugehen
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-317
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Zusammenfassung
Die Rahmenbedingungen für Qualität sind besser, als sie beschrieben werden. Qualität ist bei führenden Journalisten gut aufgehoben. Wenn den Verlagsmanagern in wirtschaftlich angespannten Jahren die Lust vergeht, sich mit solchen Nebenfragen zu befassen, sind es Journalisten, die das Qualitätsanliegen hinüberretten. Über Boulevardisierung zu klagen, bringt wenig – sie ist sogar in der politischen Klasse Realität geworden und bedauerlich. Unbeirrt sollte die Mehrheit der Journalisten, egal ob in Print oder Online, einer praktischen Berufsethik im Kampf um das richtige Wort zum Durchbruch verhelfen. Abseits des Boulevards breitet sich nämlich selbst in besten Medien ein Mainstream journalistischer Gedankenlosigkeit aus, die einen sich selbst wiederholenden Unsinn erzeugt. Unter dem Modebegriff Content fällt sie als solche gar nicht auf.
Abstract
English
And Please Refrain from Saying „Content“. The time is Ripe to Leave the Notional Separation of Print and Online Behind.
The general conditions regarding quality are better than they are being described. Quality is well looked-after among leading journalists. When, during economically tense years, publishing managers lose their inclination to occupy themselves with such “side issues”, it is the journalists themselves who forward the cause of quality. To complain about “Boulevardisation” doesn’t bring much – among the political class it has even become a reality and is most unfortunate. Undeterred, the majority of journalists, irrespective of from Print or Online, should help to bring about a breakthrough regarding practical professional ethics in the battle for the right word. Apart from the boulevard namely, even among the foremost media, a mainstream of journalistic mindlessness is spreading, which creates a self-repeating loop of nonsense. Falling under the vogue expression “Content”, it isn’t even being noticed as such.
Medienethik durch Medienkompetenz? Über den Zusammenhang von Medienkompetenz und (medien-)ethischem Lernen
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-324
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Zusammenfassung
Der Erwerb von Medienkompetenz hat viel mit der Entwicklung und Stärkung einer reifen Persönlichkeit zu tun. Es geht um Sehen und Wahrnehmen können, um Bewerten und Selektieren, Kenntnisse entwickeln und Urteile treffen, und letztlich darum verantwortlich handeln zu können. Auch in der Ethik geht es um menschliche Lebensführung und gutes Handeln. Daher stellt sich die Frage nach der Verknüpfung von Medienkompetenz und Ethik: Welchen Beitrag kann Medienkompetenz zur Entwicklung medienethischer Kompetenz leisten? Ein narrativ-biographischer Ethikansatz kann ein Modell sein, medienethisches Handeln zu erlernen. Lernort hierfür kann das Arbeiten an und mit der eigenen Medienbiographie sein. Dies wiederum ist Kernaufgabe der (Weiter-)Bildung im Bereich Medienkompetenz.
Abstract
English
Media Ethics Through Media Literacy? Concerning the Connection between Media Literacy and (Media) Ethical Learning
The acquisition of media literacy has a great deal to do with the development and reinforcement of a mature personality. It has to do with the ability to see and perceive, of judgment and selec- tivity and, lastly, being able to act responsibly. Ethics also have to do with humane conduct and good behavior. Accordingly, this raises the question regarding the connection between media literacy and ethics: What contribution can media literacy offer towards the furtherance and development of media ethics? A narrative-biographical approach to ethics could be a model, in order to acquire media ethical conduct. A learning site for this can take the form of one’s own media biography. This, in turn, is the core task of continuing education in the field of media literacy.
Medienethik: Wirtschaftsethik medialer Kommunikation. Eine Ergänzung der sozial- und individualethischen Tradition der medienethischen Debatte
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-333
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Der Beitrag behandelt die Frage, welche Antworten aus medienethischer Perspektive auf aktuelle Herausforderungen wie Globalisierung und Kommerzialisierung sinnvoll wären. Da – so das zentrale Argument – viele medienethische Problemlagen ihren Ursprung in ökonomischen Strukturen und Bedingungen haben, bietet sich eine wirtschaftsethische Fundierung der Medienethik an. In der Folge entwickelt der Beitrag Konturen einer Medienethik als Wirtschaftsethik medialer Kommunikation und lotet das heuristische und praktische Potenzial dieses Ansatzes aus. Dem Autor geht es um eine Ergänzung der sozial- und individualethischen Tradition der medienethischen Debatte durch die Einführung einer Ethik der Mesoebene, der Organisationsethik.
Abstract
English
Media Ethics: The Economic Ethics of Media Communications. A Supplement to the traditional Social and Individual Ethics of the Media Ethical Debate
The article addresses the question concerning those answers, from a media ethical perspective, which are sensible regarding the current challenges of globalization and commercialism. Accor- ding to the central argument, as many media ethical problem-areas stem from economic structures and conditions, an economic foundation for media ethics offers itself. In the follow-up, the piece develops the contours of a media ethic as an economic ethic of media communications and investigates the heuristic and practical potential for such an approach. The author’s intention is to develop a supplement to the traditional social and individual ethics of the media ethical debate, through the introduction of a middle ground; that of organizational ethics.
„Code as code can“. Warum die Online-Gesellschaft einer digitalen Staatsbürgerkunde bedarf
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-348
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Das Handeln und Verhalten von Menschen wird heute neben Märkten, Gesetzen und sozialen Normen auch von Software-Code gesteuert. Im Zeichen der Digitalisierung sind mehr und mehr Bestandteile unseres Alltagslebens in netz- und code-basierte Software ausgelagert. Code ist allgegenwärtig und wirkmächtig, zugleich aber auch nicht unmittelbar sichtbar: Er ist undurchschaubar, unantastbar und unterliegt Produktionslogiken, die sich der Kenntnis- und Einflussnahme der Nutzer und möglichen Rechenschaftspflichten entzieht. Damit unterscheidet sich Code als Steuerungsfaktor menschlichen Verhaltens grundsätzlich von rechtlichen und sozialen Normen. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag aus medienethischer Perspektive zum einen die Verantwortung der vergleichsweise autark handelnden Anbieter codebasierter Dienste mit Blick auf Fragen der Transparenz, Legitimation und Kontrolle derartiger Angebote. Zum anderen wird die Notwendigkeit einer digitalen Staatsbürgerkunde herausgestellt, die den Anwendern nicht nur Kenntnisse um die Funktionslogiken von Code im Sinne einer Code Literacy vermittelt, sondern (potenziell) auch zu einer informierten, kritischen sowie aktiv-gestaltenden Teilhabe an der digitalen Gesellschaft befähigt.
Abstract
English
“Code as code can” or: Why online society needs a digital “civic education”
Human behaviour and conduct are not only influenced by markets, law or social norms today, but also increasingly by software-code, programs and/or algorithms. In the light of increasing digitalization, ever more elements of our everyday life are being “outsourced”, integrated or implemented in network and code-based software. Computer code is ubiquitous and powerful albeit not directly perceivable: it is opaque, intangible and it follows a certain production based logic, which is beyond the users’ knowledge and influence, thus avoiding accountability obligations. Accordingly, the structuring effect of source code on human behaviour fundamentally differs from those of legal or social norms. In this context, the article discusses, on the one hand, the responsibilities of code providers – who work more or less autarchically – in relation to questions of transparency, legitimization, and control over such provided services and/or programs from a media ethical perspective. And, on the other hand, it stresses the necessity of a “digitale Staatsbürgerkunde“ (a digital “civic education”), that not only conveys the functional logic of code – in the literal sense of source code literacy – but also potentially enables an informed “digital citizenship” to assume a participatory role in critically and actively shaping a digital society.
Risse im Medien-Fundament der Demokratie. Anmerkungen zu Ursachen und Folgen einer krisenhaften Entwicklung
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-359
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Der rasche Wandel der Medienlandschaft bringt Folgen hervor, die die notwendige Informationsbasis einer Demokratie gefährden. Das macht es nicht nur notwendig, entschiedene medienpädagogische Maßnahmen zu ergreifen. Man muss darüber hinaus auch über breite und tiefe Informationsangebote im Bereich Print und Online nachdenken, die über eine öffentlich-rechtliche Verfasstheit ähnlich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk subventioniert werden könnten.
Abstract
English
Cracks in the Media-Foundation of Democracy. Comments on the Causes and Consequences of a Critical Development
The rapid transformation of the media landscape produces consequences, which endanger the required “information foundation” of a democracy. This makes it necessary to not only undertake clear media-pedagogical measures. In addition, one must also think about the breadth and depth of the information content in the fields of print and online media possessing a framework similar to broadcasting regulated by public law which could be subsidized.
Politik, Sport und Krieg nach den Regeln der Medien. Zum Verhältnis von Authentizität, Inszenierung und Öffentlichkeit
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-367
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Eine normative Trennung des Authentischen vom Inszenierten kann in Folge neuer, hybrider Darstellungsformen nicht mehr kategorial vorgenommen werden. Vielmehr zeigen sich vielfältige Modi medialer Inszenierungen in Informations- und Unterhaltungsangeboten. Der Artikel diskutiert die Folgen sich wandelnder Präsentationsmuster, crossmedialer Verwertungserwartungen und beschleunigter Aufmerksamkeitszyklen für die mediale Inszenierung des Politischen. Fragen nach dem Ausmaß, der Legitimität und den gesellschaftlichen Folgen von Inszenierungsstrategien für die öffentliche Kommunikation werden erörtert. Es bleibt zu konstatieren, dass Authentizität als eine spezifische Ausprägung von Inszenierung erscheint, mit dem Ziel, Glaubwürdigkeit und Echtheit zu transportieren. Damit wird das Sichtbarmachen der Bedingungen medialer Produktion zur zentralen ethischen Anforderung, die Transparenz herstellt und Voraussetzungen schafft für die Möglichkeit, Medienaussagen als wahrhaftig zu begreifen.
Abstract
English
Politics, Sports and War According to Media Rules. On the Relationship between Authenticity, Staging and the General Public
‚Authenticity‘ versus ‚staging‘ can no longer be rigidly distinguished due to an ongoing hybridization of genres. Thus a former basic differentiation between factual and fictional media content becomes fluid. The article discusses the consequences of changing modes of media representations, media convergence and accelerated attention cycles of audiences to mediated staging of politics. What is the relevance of mis-en-scène for the political public sphere? How does public discourse become effected by diverse strategies of staging the political in the media? If we pass the idea of ‘truthful authenticity’ in mediated societies it becomes a specific mode of staging supported by different aesthetic and technical dimensions producing credibility for the audience. From an ethical point of view showing the making of media products achieves relevance to provide transparency. Thus media propositions – visible as mediated propositions – can refer to veracity.
Die Vermischung von Realität und Fiktion stiftet Verwirrung. Gratwanderungen beim Unterhaltungsfernsehen aus öffentlich-rechtlicher Position
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-379
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Ein immens gewachsenes Medienangebot, neue (Inter-)Aktivität bei der Mediennutzung und leichtes Eintauchen in virtuelle Welten stellen die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten vor neue, auch ethische Herausforderungen. Sie müssen ein breites Publikum ansprechen, ihrem Bildungsauftrag gerecht werden und zugleich auf Entwicklungen und Trends angemessen reagieren. Diesen ethischen Ansprüchen können die öffentlich-rechtlichen Sender nur gerecht werden, wenn sie den Zuschauer im Blick behalten. Das bedeutet, dass sie ihr Programm mit spannenden Geschichten füllen und dabei klar zwischen Wirklichkeitspräsentation und Inszenierung unterscheiden müssen. Der Zuschauer selbst sollte mit unterhaltenden wie anspruchsvollen Inhalten herausgefordert werden, die nicht mit der Würde Einzelner der Unterhaltung Willen spielen.
Abstract
English
The Blending of Reality and Fiction Creates Confusion. The Entertainment-television Balancing Act from a Public Law Perspective
An immensely expanded media content, new forms of (inter-) activity when using the media and the ability to easily immerse into virtual worlds, place public service broadcasters before new and also ethical challenges. They must address a wide public audience, fulfill their educational mandate and simultaneously react appropriately towards ongoing developments and trends. Public service broadcasters can only satisfy the ethical demands related thereto if they keep an eye on their viewers. This means that they must fill their programs with thrilling stories, while clearly differentiating between the presentation of reality and that which is being staged. The viewers themselves should be challenged with entertaining and high quality content, which does not toy with the dignity of individuals for the sake of entertainment.
Kampagnenjournalismus oder Verdachtsberichterstattung? Berichterstattung über mutmaßliches Fehlverhalten und deren juristische und ethische Einordnung
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-390
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Die Massenmedien geraten bei der Ausübung ihrer verfassungsrechtlich geschützten Wächter- und Kontrollfunktion regelmäßig mit den ebenfalls durch das Grundgesetz geschützten Persönlichkeitsrechten der von der Medienberichterstattung betroffenen Menschen in Konflikt. Ein Musterbeispiel für den praktizierten Grundrechtsausgleich stellt die Berichterstattung über mutmaßliches Fehlverhalten dar, das noch nicht bewiesen ist. Der Beitrag führt aus, was die Voraussetzungen für eine zulässige Verdachtsberichterstattung sind und wo die Grenzen zum Kampagnenjournalismus überschritten werden.
Abstract
English
Campaign Journalism or Suspicion-based Reporting? Media Coverage of Alleged Misconduct and its Legal and Ethical Classification
The mass media, while exercising their constitutional guardian and control functions, regularly find themselves in conflict with the likewise constitutionally protected personal rights of those persons affected by media coverage. A classic example of the practiced trade-off of basic rights is illustrated in the coverage of alleged misconduct, which has not yet been proven. The article explains what the prerequisites for permissible suspicion-based reporting are and where the boundaries in the direction of campaign journalism lie.
Wahlen, Wahlkampf und Ethik. Anmerkungen zu einem toten Winkel der Wahlforschung
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-394
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Weder im Bereich der Angewandten Ethik noch aus der Perspektive der politischen Kommunikationsforschung sind bislang Untersuchungen zur ethischen Dimension von Wahlkampf und Wahlen vorgelegt worden. Dabei bietet schon die Auseinandersetzung mit den medialen Oberflächen der Wahlkampagnen zahlreiche Ansatzpunkte für eine Betrachtung aus ethischem Blickwinkel. Die Diskussion setzt sich fort in der Frage nach der Bedeutung von medial vermittelten Wählerinformationen für die Stimmabgabe und die zuletzt häufig diskutierte Option einer absichtlichen Wahlenthaltung. Schließlich finden sich auch beim Blick auf die rechtliche Dimension der Wahlorganisation diskussionswürdige Impulse, denn angesichts der zahlreichen Modernisierungen und Differenzierungen wird das Wahlrecht für viele Menschen immer mehr zu einer Blackbox. Die Problematisierung solcher Aspekte ist als ein Anstoß für eine moralisch reflektierte Debatte entlang der Themen Kampagnenführung, Wahlorganisation und Nichtwahl zu verstehen.
Abstract
English
Elections, Election Battles and Ethics; Comments Regarding a Dead Angle in Electoral Analysis
Neither in the field of applied ethics nor from the perspective of political communications research have studies pertaining to the ethical dimension of election battles or elections been presented to date. At the same time the examination of media coverage of election campaigns offers numerous starting points for the consideration of this aspect from an ethical perspective. The discussion is carried forward through the question addressing the relevance of information conveyed by the media to voters towards casting a vote and the recently much discussed option of withholding votes. Lastly, when considering the legal dimension of the election organization, we also find impulses worthy of discussion insofar as, in light of extensive modernization and increased differentiation, voting laws are becoming for many people ever more a veritable black box. The problematization of such aspects should be seen as a stimulus towards holding a morally reflective debate following the themes of campaign management, election organization and non-voting.
Impulse für eine digitale Medienethik. Überlegungen zum Zusammenhang von digitaler politischer Kommunikation und Medienethik
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-404
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Die digitale Medienethik – auch: Internetethik – gilt als Bereichsethik, die als ein Teilgebiet der Medienethik angesehen wird. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum nur sehr wenige Publikationen und Forschungsprojekte, geschweige denn einen definierten Diskussionsrahmen, der sich umfassend mit den Fragestellungen, der digitalen Medienethik befasst. Folgender Beitrag soll einige Impulse aus der praktischen Erfahrung mit digitalen Kampagnen in Politik und Journalismus geben und zu weiteren Forschungsaktivitäten inspirieren.
Abstract
English
Impulses for a Digital Media Ethic. Reflections regarding the Correlation between Digital Political Communications and Media Ethics
Digital media ethics, which include internet ethics, are considered to be an ethical zone by authors such as Rafeal Capurro, which comprise a subdivision of media ethics. There exist in the German-speaking countries, so far, very few publications and research projects, to say nothing of clearly defined discussion frameworks, which comprehensively address questions related to digital media ethics. The following article is meant to provide further impulses, based on practical experience with digital campaigns within the sphere of politics and journalism and to inspire further research.
Warum nicht ein bisschen schwindeln? Täuschung und Lüge aus moralphilosophischer Sicht
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-408
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Täuschung und Lüge sind in unserem Alltag allgegenwärtig, so auch in den Medien. Hier scheint es gar Anwendungsgebiete zu geben, wie etwa Werbung oder PR, die für die Unwahrheit geradezu prädestiniert sind. Ist es zielführend, für diese Lebensbereiche normative Kriterien erarbeiten zu wollen? Ist es sinnvoll, darüber zu streiten, ob etwa Pressesprecher Tatsachen verdrehen dürfen? Oder handelt es sich dabei lediglich um eine Frage des persönlichen Empfindens? Im Anschluss an die Diskussion dieses metaethischen Problems geht der Beitrag methodischen Überlegungen nach, nämlich der Frage, ob Medienethiker eher bei allgemeinen Normen oder bei der Beobachtung konkreter Phänomene ansetzen sollen, wenn sie normative Aussagen zum Thema „Täuschung und Lüge“ tätigen wollen. In Abgrenzung von einer Festlegung dessen, was eine erlaubte Lüge ist und was eine verbotene, wird abschließend für die Betonung jenes positiven Wertes argumentiert, der durch eine Praxis des Täuschens in Frage gestellt wird.
Abstract
English
Why Not Lie (A Little Bit)? Deception and Lies from a Moral-Philosophical Perspective
Deception and lies are omnipresent in everyday life, just as they are in the media. However, there are fields of application within the latter – such as in advertising or public relations –, which seem to be predestined to generate untruth. Is it expedient to develop normative criteria for these areas of life? Is it meaningful to argue whether press agents should be allowed to distort facts? Or is it merely a matter of personal opinion? After the discussion of this meta-ethical problem, the article pursues methodological considerations concerning the question of whether the moral philosopher, when intending to make normative statements with regard to „Deception and Lies“, should argue on the basis of general norms or, rather, begin with the observation of concrete phenomena. In conclusion and in contrast to a definition of what is a permissible lie and what an inacceptable one is, the article finally argues in favor of that positive value which is called into questioned by the practice of deceit.
Die Grauzonen der Halbwahrheiten. Voraussetzungen für die Verantwortbarkeit täuschender PR infolge organisationaler Entkopplungen
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-419
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag untersucht Voraussetzungen verantwortbarer Täuschungen in der PR infolge organisationaler Entkopplungen. Dazu werden PR und Täuschung aus neo-institutionalistischer Perspektive analysiert und mit Ansätzen zur Beurteilung und Segmentierung unternehmerischer Verantwortung verknüpft. Anhand der Unterscheidung von drei Typen der Entkopplung zeigt sich im Ergebnis, dass Halbwahrheiten von Bezugsgruppen als Teil unternehmerischer Verantwortung wahrgenommen werden können, wenn sie in institutionellen Rahmenbedingungen verankert und inhaltlich sowie zeitlich begrenzt sind. Damit sind dem verantwortungsvollen Einsatz von Täuschungen in der PR sehr enge Grenzen gesetzt.
Abstract
English
The Grey Zone of Half-Truths. Prerequisites for the Accountability of Deceptive PR owing to Organizational Decoupling
The presented article examines prerequisites for the accountability of deception within the field of Public Relations due to organizational decoupling. For this purpose PR and deception from a neo-institutionalistic perspective are analyzed and linked with approaches for the assessment and segmentation of entrepreneurial responsibility. Based on the distinction made between three types of decoupling, the result shows that half-truths can be perceived by the relevant reference groups as part of their entrepreneurial responsibility if they are an established part of the institutional framework and are limited both content and time-wise. The responsible employment of deception in the field of public relations is thereby subject to very narrow limitations.
Vorsicht Falle! Scripted Reality, retouchierte Fotos, Pseudonyme – Täuschung als medienethische Herausforderung
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-432
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Mediale Täuschungen und Fälschungen sind keine neuen Phänomene, doch durch die digitalen Medien bekommen sie eine vollkommen neue Qualität. Insbesondere die Täuschung präsentiert sich als vielschichtiges Phänomen. Das beginnt mit der Täuschung, dass ein Mehr an Informationen auch ein Mehr an Informiertheit bringt. Angesichts der Flut an Informationen im Netz ist die Rolle des Journalisten als Informationsmakler wichtiger denn je. Auch weil längst nicht alles, was heute real erscheint, auch real ist: Scripted Reality, kaum überprüfbare Netz-Identitäten, bearbeitete und verfälschte Bilder. Die richtige Antwort des Journalismus auf diese neuen Herausforderungen sind letztlich die alten Tugenden. Neue medienethische Maßstäbe braucht es in der digitalen Welt nicht, die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Fairness gelten nach wie vor. Doch die veränderten Rahmenbedingungen muss sich auch die Medienethik bewusst machen und sich ihnen mit ihren Herausforderungen stellen.
Abstract
English
Careful a trap! Scripted Reality, Retouched Images, Pseudonyms – Deception as a Media Ethical Challenge
Media deception and forgery are not new phenomenon. Through digital media, however, they acquire a completely new quality. Deception in particular presents itself as a many-faceted phenomenon. It begins with the deception, that more information also results in a state of being better informed. In light of the flood of information on the Web, the role of the journalist as an information-broker is more important than ever. This, also, because not all which appears to be real, truly is: scripted realities, hardly verifiable Web-identities, edited and forged images. Journalism’s answer to these these new challenges are ultimately the old virtues. New media ethical standards are not required in the digital world, as the principles of veracity, honesty and fairness still apply. However, media ethics must become aware of altered framework conditions, in order to face them and the challenges they pose.
Die Inszenierung des Authentischen. Ein Paradoxon zwischen Wahrheitsillusion und residualen Ressentiments
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-443
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
- Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden
Zusammenfassung
Authentizität meint ein Acheiropoieton, das nicht von Menschenhand geschaffene Kunstwerk. In der christlichen Tradition sind dies Marienbilder und das Antlitz Jesu nach dem Schweißtuch der Heiligen Veronika sowie eine unübersehbare Zahl von Reliquien. Die theo teukton eikona, von Gott geschaffene Bilder, galten als frei von jeder Fälschung, jedweder Inszenierung; sie stiften das tief irrationale Paradigma des Authentischen. Der Nationalcharakter ist ein belastbares Exempel für Authentizität jenseits der Religion. Der Gründungsmythos einer Nation versucht, eine Authentizität zu konstruieren, die den kulturellen Ansprüchen und dem politischen Begehren eine mythische Begründung liefert. Man erkennt dann bestimmte Dinge als typisch oder symbolisch, also als Referenz auf diese Mythen. Das Authentische ist immer nur ein Anschein, eine Illusion, die vorgibt, die Wirklichkeit zu sein. Das Authentische ist eine besonders raffinierte Inszenierung, die eben diesen Charakter des Inszenierten leugnet. Die Menschen belohnen den Eindruck von Authentizität mit der Zumessung von Glaubwürdigkeit und der deutlich erhöhten Bereitschaft, einer vorgegebenen Strategie zu folgen.
Abstract
English
The Staging of the Authentic: A Paradox Between the Illusion of truth and Residual Resentments
Authenticity can be understood as an Acheiropoieton, a piece of art that has not been created by human hand (Latin: “non manu factum”). Within the Christian tradition this applies inter alia for pictures of the Virgin Mary, the Holy Face (on the Veil of Veronica) in addition to countless relics. These images “theo teukton eikona” (i. e. pictures created by God) were considered to be free of any staging or forgery and account for the deeply irrational paradigm of authenticity. The national character is a prime example for authenticity beyond the borders of religion. The founding myth of a nation seeks to construct an authenticity, which fulfills cultural requirements and political desires with a mythological meaning. Under these conditions, one perceives certain things as typical or symbolic, i.e. as a reference to these myths. The authentic is only a chimera, an illusion that pretends to be true reality. The authentic is an utmost subtle form of staging, one which strictly denies the inherent character of being staged. People reward the impression of authenticity with the awarding of credibility and the significantly increased willingness to follow a given strategy.
„Neues Sendungsbewusstsein“. Islamische Verkündigung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-455
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Im Frühjahr 2007 tobte in der Medienpolitik der Streit darüber, ob Muslimen Sendezeit im Rundfunk eingeräumt werden sollte. Die CSU warnte vor „Moschee-Sendern“, andere sahen in einem „Wort zum Freitag“ den Schlüssel zur medialen Integration von Muslimen. Der Aufsatz analysiert die Faktoren, die zur Integration islamischer Glaubenssendungen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geführt haben. Anders als in bisherigen Arbeiten wird der Beginn der Sendungen nicht im Jahr 2007, sondern in den 1960er Jahren verortet, als im WDR-„Gastarbeiterfunk“ ein „Türkisches Geistliches Wort“ gesendet wurde.
Abstract
English
“A New Broadcasting Consciousness?” Islamic religious broadcasts in the German public-service broadcasting system
In the spring of 2007, a media-political argument raged among media outlets concerning whether Muslim groups should receive air time for religious broadcasts. The conservative party CSU warned about “Mosque Stations”. Others, however, thought an Islamic broadcast would be the key for the medial integration of Muslims. This paper analyses the factors which contributed to the integration of Muslim religious broadcasts into Germany’s public-service broadcasting system. In contrast to previously studies, the beginning of Muslim programs is not allocated to the year 2007, but already found in the 1960s, when the “Turkish Spiritual Word” was broadcast as part of the WDR’s emissions for foreign workers.
Kirchenrecht in den Medien. Analyse der Berichterstattung in den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-479
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Kirchenrecht in den Medien – das ist ein wenig wahrgenommenes und doch präsentes Thema, vor allem in den vergangenen Jahren, in denen in der medialen Aufarbeitung des Missbrauchsskandals kirchliches Strafrecht und ämterrechtliche Fragen öffentlich diskutiert wurden. Doch nicht nur kirchliche Skandale haben einen rechtlichen Bezug; vielmehr lässt sich über die in der Welt verfasste Kirche – eine Glaubensgemeinschaft in Rechtsgestalt – kaum sprechen, ohne zumindest indirekt auf ihre rechtliche Organisation abzustellen, denn diese durchzieht die Kirche als strukturelle Perspektive. Auch im Kern des medial vermittelten Kirchendiskurses findet sich daher zumeist ein kirchenrechtlicher Gehalt. Kirchenrecht in den Medien – eine Analyse dazu muss exemplarisch bleiben. In der Studie „Kirchenrecht in den Medien“, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden, wurde der kirchenrechtliche Gehalt in den zentralen Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF im Jahr 2010 erhoben. Von A wie Abendmahl, B wie Beichtsiegelbruch bis Z wie Zölibat erweist sich 2010 als ein Jahr voller brisanter Themen, dominiert von der Berichterstattung über die Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen.
Abstract
English
Canon Law in the Media. Analysis of the Coverage in the News Programs of ARD and ZDF.
Canon law in the media – this is a little perceived, yet present topic, especially in recent years during which questions related to Church structures and criminal legal issues have been publicly discussed. However, not only Church scandals have a legal reference; instead it is nearly impossible to speak about the Church constituted as part of the world – a religious community with an inherent legal structure – without at least indirectly addressing the Church as a legal organization insofar as it pervades the Church from a structural perspective. Therefore, at the core of Church media coverage one can often find canonical content. Canon Law in the media – such an analysis must be exemplary. In the study Canon Law in the Media, the results of which are presented in this article, a survey was made of the canonical content of coverage presented by the main news programs of German public television (ARD and ZDF) in 2010. From A as in “Abendmahl” (Eucharist), B as in Beichtsiegelbruch (breaking the seal of the confessional) to Z as in Zölibat (Celibacy), the year 2010 proved to be filled with controversial topics, dominated by coverage of cases of abuse in ecclesial institutions.
Literatur-Rundschau
Autoren
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-494
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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Zusammenfassung
Veit Neumann/Josef Kreiml: Konzil und Medien. Über den Glauben reden in einer veränderten Welt (Ferdinand Oertel)
Abstract
Christian Klenk: Zustand und Zukunft katholischer Medien. Prämissen, Probleme, Prognosen (Hans Wagner)
Christian Kiening/Ulrich Johannes Beil: Urszenen des Medialen. Von Moses zu Caligari (Michael Schmolke)
Dieter Paul Baumert: Die Entstehung des deutschen Journalismus. Eine sozialgeschichtliche Studie (Renate Hackel-de Latour)
Stig Hjarvard / Mia Lövheim (Eds.): Mediatization and Religion. Nordic Perspektives (Daniel Meier)
Roman Marek: Understanding YouTube. Über die Faszination eines Mediums (Claudia Paganini)
Abstracts
DOI
- doi.org/10.5771/0010-3497-2013-3-4-510
- ISSN print: 0010-3497
- ISSN online: 0010-3497
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