Wieso kann bevorzugter Gegenstand der Kommunikation der Kommunikator selbst werden? Der Kölner Soziologe Erwin K. Scheuch antwortet auf diese Frage: „Der Kommunikator hält sich selbst für eine Verkörperung des eigentlich Objektiven." Die sogenannten Kritischen unter den Journalisten hätten eine Wahrheit mitzuteilen, eben nicht mehr nur Bericht zu erstatten, bessere Einsicht zu vermitteln, Zweifel anzumelden. Der Funktion nach werde hier eine Priesterrolle beschrieben, meint Scheuch. Ein neues, journalistisches Priestertum? Diese Kritik ist hart, und die Intellektuellen, die sich als Journalisten oder Schriftsteller eine kritische Erzieherrolle zusprechen, bekommen es neuerdings zu spüren, was Tendenzwende heißt. (...)
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