Wenn hier ein Theologe zur Bistumspresse Stellung nehmen soll, so gilt es zuvorfestzustellen, was er zu auf den ersten Blick rein publizistischen Phänomenen, zudenen auch die Zeitung eines Bistums gehört, überhaupt sagen und was er nichtsagen kann, sofern er als Theologe spricht. Zunächst: was fällt nicht in seine Kompetenz? Er kann und soll keine „Theologie der Bistumspresse" erarbeiten. Das gültige und richtige Funktionieren einer Bistumspresse als Medium im Gesamtkontex gesellschaftlicher Kommunikation der Kirche bedarf keiner Rechtfertigung und erst recht keiner Anweisung vonseiten der Theologie. Das inflationäre Anwachsen von Genitivtheologien zieht mit Recht den Verdacht eines ideologischen Rechtfertigungsbedürfnisses für neue Praktiken auf sich, die der Kirche in einer geänderten Umwelt aufgezwungen worden sind, mit der sie indes noch nicht ihren Frieden machen konnte, weil Abwehr und Kulturkritik bisher ihre spontane Reaktion auf die neuzeitliche technische, kulturelle und soziale Emanzipationsbewegung war. (...)
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